Vertrauensbruch hoch Drei

SID
Fritz Fuchs, Kaiserslautern, 2. Bundesliga
© Imago

Kaiserslautern - Der vom Absturz in die Drittklassigkeit bedrohte 1. FC Kaiserslautern wird von neuen Turbulenzen in der Führungsetage erschüttert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Einen Tag vor dem richtungsweisenden Keller-Duell am Montag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) beim VfL Osnabrück ist Fritz Fuchs als Sportmanager der Pfälzer zurückgetreten.

Als Grund für seinen überraschenden Schritt nannte der 64-Jährige "die Art und Weise, wie man in Kreisen des Aufsichtsrates mit der Personalie Stefan Kuntz" umgegangen sei.

Schafft Lautern den Klassenerhalt? Hier Schicksal spielen! 

Der frühere FCK-Nationalspieler gilt als heißer Kandidat für den Vorstands-Vorsitz bei den Lauterern, nachdem sein Vertrag als Sportdirektor beim Bundesliga-Klub VfL Bochum am vergangenen Donnerstag aufgelöst worden war.

Kuntz trifft keine Schuld

"Ich habe das alles nur aus der Presse erfahren", sagte Fuchs, der jedoch ausdrücklich darauf hinwies, "dass meine Entscheidung nichts mit der Person Stefan Kuntz zu tun hat". Der ehemalige FCK-Torjäger, der nach den Vorstellungen des Lauterer Aufsichtsgremiums nach seinem Ausscheiden in Bochum als Vorstandsvorsitzender bei den Pfälzern installiert werden soll, habe an den "unerquicklichen Vorgängen in Kaiserslautern" keine Schuld, betonte Fuchs.

Ex-Profi Fuchs, der am 3. Januar nach dem Rückzug von Sportdirektor Klaus Toppmöller und dessen Vorgänger Michael Schjönberg in ehrenamtlicher Funktion sein Amt angetreten hatte, teilte dem Vorstand um Erwin Göbel und Arthur Bauckhage sowie der schockierten Mannschaft und Trainer Milan Sasic ("Er wollte mich
umstimmen") seinen Abschied am Sonntag vor der Abreise nach Osnabrück mit. Er habe sich diese Entscheidung im Laufe einer Woche mit mehreren Reisen für den FCK ins In- und Ausland "reiflich überlegt".
"Das ganze Geschehen um die angebliche Verpflichtung von Stefan Kuntz als möglichem Vorstandschef ist mir gegenüber ein Vertrauensbruch hoch Drei", ereiferte sich Fuchs.

"Dann packe ich aus"

Auch andere Vorstandsmitglieder seien in die Gespräche nicht eingeweiht. "Eine solche Personalie muss einstimmig beschlossen werden, um diesem Mann auch eine massive Rückendeckung zu geben", meinte Fuchs, der "Unverständnis" über den offensichtlichen Alleingang von Aufsichtsratschef Dieter Buchholz zeigte.

Dass weder er noch der übrige FCK-Vorstand in diese personellen Entscheidungs- Vorbereitungen eingebunden worden seien, nannte Fuchs "respektlos gegenüber mir und dem Vorstand".

Mit seinem Rücktritt sei noch nicht alles beendet, sagte Fuchs. Er kündigte für den 19. Mai zum Abschluss der Zweitliga-Saison eine Erklärung an: "Dann packe ich aus."

Artikel und Videos zum Thema