Traumeinstand von Sasic - Freiburg bleibt dran

SID
sasic, kaiserslautern
© Getty

München - Herber Dämpfer für Greuther Fürth, neue Hoffnung in Kaiserslautern: Der als "Retter" verpflichtete Kroate Milan Sasic hat dem viermaligen deutschen Meister aus der Pfalz bei seinem Einstand als Trainer einen 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg bei den Franken beschert.

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Durch den Überraschungserfolg schöpfen die Lauterer neuen Mut im Abstiegskampf. Die geschockten Fürther verpassten dagegen mit der zweiten Heimniederlage der Saison die große Chance, erstmals seit Dezember 2005 wieder die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga zu erobern.

"Mehr als die verpasste Tabellenführung schmerzt, dass wir die drei Punkte nicht geholt haben", kommentierte Fürths Coach Bruno Labbadia. Mit 35 Punkten behauptete sein Team immerhin Platz zwei hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach (37), der im Top-Spiel den Verfolger FSV Mainz 05 (32) empfängt.

Drei Platzverweise in München

Die Gewinner des 20. Spieltags waren im Aufstiegsrennen der SC Freiburg, der 1. FC Köln (beide 34) und Aufsteiger 1899 Hoffenheim (31). Die Freiburger korrigierten ihren Fehlstart in die Rückrunde mit einem 1:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg. Hoffenheim gewann ebenfalls mit 1:0 das von drei Platzverweisen geprägte Verfolger-Duell beim nun punktgleichen TSV 1860 München. Die Kölner hatten zuvor beim FC Carl Zeiss Jena ein 3:1 vorgelegt.

Kaiserslauterns neuer Trainer Sasic hatte als Nachfolger des entlassenen Kjetil Rekdal eine "ängstliche und unsichere" Mannschaft vorgefunden - in Fürth war davon nichts mehr zu sehen. "In unserer Situation zählen nur Siege. Die Jungs haben fast alle Anweisungen angenommen in der kurzen Zeit, das zählt. Wir haben gut gearbeitet und verdient gewonnen", meinte ein glücklicher Sasic.

Kapitaler Fehler von Kirschstein

Einen kapitalen Torwartfehler von Sascha Kirschstein hatte der abstaubende Axel Bellinghausen (62.) zum Tor des Tages genützt. "Ich hatte mich heute richtig wohl gefühlt bei den Flanken, und plötzlich geht so ein beschissener Ball rein", ärgerte sich Schlussmann Kirschstein.

Beim ersten Rückrundensieg des SC Freiburg fiel der Siegtreffer schon in der 10. Minute durch Karim Matmour. Nach der Pause kam Farbe ins Spiel: Augsburgs Abwehrspieler Ingo Hertzsch sah nach einer Notbremse die Rot Karte (51.), SC-Profi Amir Ahrout musste wenig später mit Gelb-Rot vom Platz (67.). "Unsere Ziele sind seit Saisonbeginn immer die gleichen - nur wir verraten sie nicht", bemerkte Freiburgs Trainer Robin Dutt zum Thema Aufstieg.

Copado mit neuntem Saisontreffer 

Nach seinem Zoff mit Trainer Ralf Rangnick und der Absetzung als Kapitän zeigte Francisco Copado beim Auswärtssieg der Hoffenheimer in München eine Top-Reaktion. Der agile Spanier erzielte in der 20. Minute per Kopf sein 9. Saisontor. "Wir haben wieder drei Punkte eingefahren, alle freuen sich", kommentierte Copado.

Nach der Pause wurde es in der Münchner Arena übersichtlich auf dem Platz. Als erstes sah Löwen-Abwehrchef Gregg Berhalter nach einem Foulspiel an Copado die Gelb-Rote Karte (50.), dann erwischte es ebenfalls nach wiederholtem Foulspiel die Hoffenheimer Jochen Seitz (67.) und Radek Spilacek (71.).

Unter Trainer Jürgen Seeberger zeigt die Formkurve der Aachener weiter nach oben, aber das 500. Zweitliga-Saisontor durch Emmanuel Krontiris (19.) reichte der Alemannia in Offenbach trotzdem nicht zum dritten Sieg nach der Winterpause. OFC-Torjäger Suat Türkei (41.) sorgte mit Saisontreffer Nummer acht für den Ausgleich.

Paderborn mit bitterer Pleite 

Immer düsterer wird die Situation für den Tabellenvorletzten SC Paderborn nach der 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück. "Wenn ich nicht gut Fußball spielen kann, muss ich zumindest in der Lage sein zu kämpfen", kritisierte Trainer Pawel Dotschew.

Die Kölner Aufstiegs-Hoffnungen Köln verkörpert das Angriffsduo Milivoje Novakovic und Patrick Helmes, das zusammen für 25 der 38 Saiontore des FC verantwortlich zeichnet. Beim 3:1 in Jena erzielten der führende Zweitliga-Torschütze Novakovic seine Treffer 15 und 16, Nationalspieler Helmes traf zum neunten Mal. "Dieser Sieg gibt uns Auftrieb, weil er nicht so einfach war", erklärte Trainer Christoph Daum. Das Sturmduo bezeichnet er als "unsere Aufstiegsversicherung".