Paukenschläge in K'lautern und Paderborn

SID
rekdal
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Kaiserslautern/Paderborn - Entlassung im Doppelpack: In der 2. Liga haben sich die stark abstiegsbedrohten Clubs 1.FC Kaiserslautern und SC Paderborn am Wochenende von ihren Trainern getrennt.

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Nachdem Schlusslicht Paderborn schon am Freitagabend die Entlassung von Holger Fach bekanntgab, kam kurz darauf nach der 1:2-Heimniederlage des FCK gegen den TSV 1860 München das Aus für Kjetil Rekdal.

Damit waren die Trainerwechsel Nummer 8 und 9 in dieser Zweitliga-Saison perfekt. Während in Pawel Dotschew Fachs Nachfolger bereits feststeht, machten die Lauterer Ex-Profi Alois Schwartz zum Interimscoach. Rekdals "Thronfolge" sei noch offen, hieß es.

Vom Niederschlag durch die bittere 1:2-Heimpleite gegen den TSV 1860 München hatte sich der Norweger noch nicht erholt, da traf ihn der endgültige K.o. Nach nur acht Monaten von geplanten drei Jahren musste Rekdal seinen Trainerstuhl bei Dauersorgenkind FCK wieder räumen, gaben am Samstag die "Roten Teufel" bekannt.

Lutz und Funkel auch weg

Das gelte auch für die Co-Trainer Roger Lutz und Wolfgang Funkel, der Ende der vorigen Saison nach der Entlassung von Wolfgang Wolf die Mannschaft kurzzeitig trainiert hatte. Als Interimscoach übernimmt der 40 Jahre alte Schwartz mit Assistent Oliver Schäfer vorerst das Training.

Vom Ziel, den Traditionsclub vom Betzenberg wieder Höhenluft schnuppern zu lassen, war Rekdal nach 19 Spieltagen weit entfernt. Stattdessen steckt der zuletzt 1998 mit Meistermeriten dekorierte Club mitten im Abstiegskampf.

Nur drei Siege sprangen bisher heraus, die neunte Niederlage besiegelte Rekdals Schicksal. "Das ist ein brutales Geschäft. Wir haben uns saublöd angestellt und quasi zwei Eigentore gemacht", hatte er noch nach dem 1:2 gegen 1860 geschimpft.

Chaos seit Monaten

Von Ruhe kann schon die ganze Saison bei den Pfälzern keine Rede sein. Im November wurde FCK-Torjäger-"Ikone" Klaus Toppmöller als Aufsichtsratsmitglied installiert, ausgestattet mit allen sportlichen Kompetenzen. Daraufhin trat Sportdirektor Michael Schjönberg zurück.

Danach warf auch Aufsichtsratsmitglied Walter Ruda das Handtuch. Kurz vor Weihnachten sprach der Club Rekdal das Vertrauen aus. Wenige Stunden danach gab der FCK den Rücktritt Toppmöllers bekannt.

Anfang dieses Jahres übernahm der frühere Profi und Coach Fritz Fuchs den Posten als Teammanager. Und auch in punkto Spielerpersonal kehrte keine Kontinuität ein. Immer wieder wurden neue Akteure verpflichtet, andere, einst als Hoffnungsträger geholte Profis, indes ausgemustert. Das Ende vom Lied: Nur 16 Punkte und ein Abstiegsrang in der 2. Liga.

Dotschew kommt für Fach

Auch der SC Paderborn setzt im Abstiegskampf auf neues Personal. In einer Nacht- und Nebelaktion gab der Tabellenletzte Fachs Aus und Dotschews Verpflichtung bekannt. Die Einigung mit dem bulgarischen Coach des Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt, der einen für alle Ligen gültigen Vertrag bis 2010 erhält, kam vom Zeitpunkt her überraschend.

Dotschew hatte den SCP 2005 in die 2. Liga geführt, war aber dennoch entlassen worden. Dotchew sitzt bereits am Sonntag im Duell mit dem SC Freiburg auf der Bank.

"Wir wollten vor den beiden wichtigen Heimspielen gegen Freiburg und Osnabrück noch mal ein Feuerwerk zünden", begründete SC-Präsident Wilfried Finke den Trainerwechsel.

Schreier kommt für Born

Beendet ist auch die Kooperation mit Sportgeschäftsführer Michael Born, der durch Ex-Bundesligaprofi Christian Schreier ersetzt wird.
Auf die beiden am Samstag vorgestellten Hoffnungsträger wartet eine schwere Aufgabe, denn der Abstand auf die Nicht-Abstiegsränge beträgt nach bisher nur einem Sieg schon neun Punkte. Aber: Dotschew steht in der Gunst der SCP-Fans weit oben. Daher hofft Clubchef Finke, "dass sich die Zuschauer schon am Sonntag etwas einfallen lassen."