Jenas Simak vor erstklassiger Zukunft

SID

Jena - Vom Skandal-Kicker zum stillen Star: Während dem Zweitliga-Vorletzten FC Carl Zeiss Jena der Absturz in die 3. Liga droht, steht seinem Spielmacher Jan Simak eine erstklassige Zukunft bevor.

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Seit Wochen befindet sich der Tscheche in Top-Form und steht auf den Wunschzetteln vieler Bundesliga-Manager ganz oben. Auch der VfB Stuttgart, Gegner der Thüringer im Pokal-Viertelfinale, buhlt um die Dienste des genialen Technikers.

Doch Simak ließ bislang alle Interessenten abblitzen. "Erst im Sommer wird darüber gesprochen, wohin mein Weg führt", sagte frühere Bundesliga-Profi und schloss in der vorigen Woche bereits seine Rückkehr zum Erstligisten Hannover 96 aus. "Ich konzentriere mich voll auf Jena", betonte Simak.

Familie ist nun Simaks Lebensmittelpunkt

In der thüringischen Kleinstadt hat sich der 29-Jährige, der in seiner Bundesliga-Zeit bei Bayer Leverkusen und Hannover 96 durch Prügeleien, Alkoholexzessen und Spielsucht viele negative Schlagzeilen produzierte, zum stillen Star entwickelt. "Jetzt bestimmen meine Eltern, mein Kind und meine Freundin mein Leben. Den Simak von damals gibt es nicht mehr", betonte der Kicker.

Simaks fußballerische Qualitäten sind ohnehin unbestritten. "Jan ist der Denker und Lenker unseres Spiels", lobte Trainer Henning Bürger den Tschechen, der auch ohne große Worte Jenas Dreh- und Angelpunkt ist.

An allen Rückrundentoren beteiligt

Der offensive Mittelfeldakteur ist für fast alle Standards zuständig, er glänzt besonders als Vorbereiter und tritt immer häufiger auch als Torschütze in Erscheinung. "Doch ich bin kein Alleinunterhalter. Fußball ist ein Teamsport", meinte Simak bescheiden. Seine Bilanz ist beeindruckend: In der Rückrunde war der Tscheche an allen sieben Jenaer Toren beteiligt, zwei schoss er selbst.

Auch im Pokal-Achtelfinale gegen Arminia Bielefeld übernahm der Spielmacher die Verantwortung und verwandelte kurz vor Ende der Verlängerung einen Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer. Danach ballte er kurz die Faust und verschwand wortlos in der Kabine.

"Mein Ziel ist die Bundesliga"

Jan Simak will auf dem Weg zurück auf die große Fußball-Bühne nur noch Leistung sprechen lassen. "Mein Ziel ist die Bundesliga", betonte er in einem seiner wenigen Interviews, nachdem er im vorigen Sommer als Reservist von Sparta Prag nach Jena gekommen war. Sein Vertrag beim abgeschlagenen Tabellenvorletzten läuft noch bis 2009.

In Stuttgart steht er nun unter besonderer Beobachtung, auch wenn VfB-Trainer Armin Veh die viel diskutierte Personalie herunterspielt: "Simak braucht sich nicht vorzustellen. Wir kennen ihn auch so."