Daum will Aufstieg statt Schönheitspreis

SID

Düsseldorf - Christoph Daum, Coach des Zweitligisten 1. FC Köln, will auf dem geplanten Weg zurück in die Beletage des deutschen Fußballs mit seiner Mannschaft keinen Schönheitspreis gewinnen.

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"Das Wichtigste ist und bleibt das Ergebnis. Erst an zweiter Stelle kommen die Attraktivitätsansprüche. Letztendlich bleibt alles Ergebnis-Sport", machte sich Daum zum Sprecher der Trainer-Kollegen, die mit ihren Clubs spätestens am 18. Mai wieder erstklassig sein wollen.

Mindestens ein halbes Dutzend Vereine strebt nach oben, seit Jahren bietet der Unterbau total verrückte Aufstiegsrennen mit zig Mannschaften. "Ich glaube nicht, dass wir die Zahl der Aufstiegsaspiranten auf sechs beschränken können", sagte Daum. Es werde Nachrücker geben, aus dem aktuellen Kreis könnten "noch einer oder auch zwei" abfallen, ist Daum vor dem 19. Spieltag überzeugt.

Fürth die Überraschung 

An der Tabellenspitze ist Borussia Mönchengladbach nach 15 Begegnungen ohne Niederlage mit 37 Punkten die konstanteste Größe, dahinter scharen sich vom FSV Mainz 05 (32) bis zu Neuling 1899 Hoffenheim (25) auf Rang sieben die aussichtsreichsten Bewerber.

Die wohl größte Überraschung ist bislang die SpVgg Greuther Fürth, die mit "kleinem Geld" als Dritter bestens dasteht. Mönchengladbachs Sportdirektor Christian Ziege zieht den Hut vor den Franken: "Man kann auch mit weniger Etat viel erreichen."

Seit 2000 belegte Fürth am Ende sechsmal den fünften Platz, diesmal darf es gern mehr werden: "Das ist für uns eine Herausforderung", sagte Trainer Bruno Labbadia vor dem Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter am 10. Februar in Mainz. "Ich habe kein schlechtes Gefühl. Das ist für uns absolut regelbar", sagte FSV-Coach Jürgen Klopp, obwohl der letzte Mainzer Erfolg gegen Fürth schon mehr als sieben Jahre zurückliegt (1:0 am 24. September 2000).

Hoffenheim denkt nicht an Durchmarsch

Im Fokus stehen auch die Begegnungen zwischen dem ambitionierten Team aus Hoffenheim und Mönchengladbach am 10. Februar sowie zwischen Erstliga-Absteiger Aachen und Köln am 11 Februar.

"Es gibt nur noch schwierige Aufgaben. Wir haben jetzt eine Situation, wo jede Mannschaft Überlebenskräfte freisetzt", sagte Daum der dpa. Das West-Derby im Tivoli-Stadion ist mit 20.200 Zuschauern längst ausverkauft, Köln will sich für den holprigen Rückrundenstart beim 1:1 gegen St. Pauli und das 0:1 im Hinspiel, als noch Guido Buchwald Aachener Verantwortlicher war, rehabilitieren.

Im Badischen verbietet Trainer Ralf Rangnick trotz des Hoffenheimer Einzugs in das Pokal-Viertelfinale jegliches Gerede vom Durchmarsch aus der 3. in die 1. Liga. "Damit beschäftigen wir uns nicht", sagte er dem "Kicker" und hält es wie Daum, der nur im Jetzt denken will. Das Naheliegende - nicht nur für den 1. FC Köln - sei es, aktuell entsprechend zu punkten "und sich in der Spitze festzusetzen". Gala-Fußball muss es nicht sein.