Freiwillige vor!

Von Stefan Moser
Sippel, Tobias, Kaiserslautern, 1860 München
© Getty

München - Angeblich ist die zweite Liga in diesem Jahr so stark wie nie zuvor. Ganz berauscht vom hohen Niveau weigern sich nun schon die ersten Teams, sich nachhaltig für die Bundesliga zu empfehlen.

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Die Aufstiegsaspiranten patzen um die Wette. Die Tölpelei der Spitzenteams wird eigentlich nur noch übertroffen von den Missgeschicken der Torhüter. Dass der eine oder andere aber auch noch Lust hat, guten Fußball zu spielen, gibt's nachzulesen in den Schlaglichtern von Spieltag Nummer 19.

Bockige Torhüter: 484 Tore fielen im Verlauf der bisherigen Zweiliga-Saison. Ein stolzes Sümmchen zwar, aber lange noch kein Grund, jetzt auf die Stürmer stolz zu sein. Mehr als zehn Prozent aller Treffer fielen nämlich aufgrund diverser Unpässlichkeiten der Torhüter. Den Keeper-Bock Nummer 52 etwa produzierte an diesem Wochenende der Mainzer Daniel Ischdonat, der beim Versuch, den Ball zur Abwechslung mit seinem Fuß zu spielen, genauso über seine eigenen Beine stolperte wie Kaiserslauterns Tobias Sippel (Nummer 51). Beide Böcke kosteten übrigens wertvolle Punkte.

Bock auf Kabinettstückchen: Löwen-Stürmer Mustafa Kucukovic übrigens war der Nutznießer von Sippels Querschläger. Aus gut 40 Metern nahm er das Geschenk des Torhüters mal eben volley - und lupfte den Ball präzise ins verwaiste Lauterer Tor. So schön kann man "Danke" sagen.   

Bockige Aufstiegsaspiranten: Will denn wirklich keiner in die Bundesliga? Gladbach verliert in Hoffenheim, Freiburg in Paderborn und Mainz kassiert eine 1:2-Pleite gegen Fürth.Die wiederum sind per Gesetz am Ende auf Platz fünf abonniert, und werden demnach definitiv nicht aufsteigen. Also: Freiwillige vor!

Doch noch Bock auf erste Liga: Vielleicht macht's ja der FCA! Die Augsburger starteten eine eindrucksvolle Serie von zuletzt vier Siegen am Stück. Zuhause kassierten sie seit vier Partien noch nicht einmal ein Gegentor. Inzwischen sind es sieben Punkte Vorsprung auf Platz 15 - auf Rang drei fehlen dagegen nur noch sechs Zähler.

Bock auf Tore, leicht verspätet: Wer erschoss den SC Freiburg? Alexander Löbe heißt der Mann! Innerhalb von nur 19 Minuten machte der Paderborner Angreifer sage und schreibe drei Treffer: Zwei mit links, eins mit dem Kopf. Damit freilich konnte aber niemand rechnen. In den zwölf bisherigen Saisonspielen, in denen der 35-Jährige auf dem Platz stand, machte er nämlich exakt: null Tore. Und vorher brauchte er für drei Tore auch ganze drei Jahre in der zweiten Liga. In zwei Jahren für Gütersloh traf er einmal, in seinem Jahr bei Rot-Weiss Essen macht er immerhin zwei Buden. Und nun so was!