Löwen am Limit

Von SPOX
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© Getty

München - Als Tabellensechster gehen die Löwen mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 3 in die Rückrunde. 1860 München macht sich zu Recht Hoffnung auf den Aufstieg. SPOX.com blickt zurück auf die erste Hälfte der Saison. 

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Die Hinrunde der Blauen verlief abwechslungsreich. Nach tollem Start mit deutlichen Siegen in den ersten Spielen erkämpfte man sich auch Punkte gegen die direkten Konkurrenten 1. FC Köln und Alemania Aachen. Gegen Mainz und Fürth setzte es zwar Rückschläge, trotzdem etablierte man sich in dem oberen Tabellendrittel und kann sich Hoffnung auf den Aufstieg machen.

Die Schlüsselspiele der Hinrunde

1. Spieltag: 6:2 in Augsburg: Optimaler Start in die Saison! Die junge Mannschaft zeigte gleich was sie kann und holte sich so enormes Selbstvertrauen.

7. und 10. Spieltag, Niederlagen in Mainz und gegen Fürth: Das Team ließ sich von zwei klaren 0:3-Klatschen nicht aus der Bahn werfen und punktete in den darauffolgenden Spielen sofort wieder. Die Mannschaft bewies ihren einwandfreien Charakter.

14. Spieltag, 2:2 in Freiburg: Die Löwen gerieten gegen einen absoluten Aufstiegsfavoriten auswärts zweimal in Rückstand und kehrten trotz personeller Probleme zweimal zurück. Wieder zeigte die junge Truppe ihre Tugenden: mannschaftliche Geschlossenheit, Wille und Glaube an die eigene Stärke.

Stärken:

Teamgeist: 1860 lebt ganz klar vom Zusammenhalt, den Trainer Marco Kurz auch immer wieder predigt. Schert ein Spieler einmal aus, gibt's wie bei Michael Hofmann richtig Ärger. Dieser Teamgedanke überträgt sich auch auf die Spielphilosophie, die vor allem auf einem starken Kollektiv beruht. Die Löwen versuchen aus einer starken Defensive (zweitbeste Abwehr der Liga) zu agieren und über schnell vorgetragene Konter zum Erfolg zu kommen.

Gesunde Mischung: Hoffnungsvolle Talente wie z.B. Lars und Sven Bender, Timo Gebhardt oder Fabian Johnson bilden mit den älteren Spielern Greg Berhalter, Danny Schwarz und Daniel Bierofka die viel umschrieben "gute Mischung".

Der Star, der sich unterordnet: Berkant Göktan, unbestritten einer der besten Spieler der Liga, ordnet sich mannschaftsdienlich dem gemeinsamen Ziel  Aufstieg unter. Allerdings leidet er noch an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls und wird den Löwen in den ersten Spielen fehlen.

Schwächen:

Unerfahrenheit: Die jugendliche Unbekümmertheit der teils sehr jungen Mannschaft bringt natürlich Unerfahrenheit mit sich.

Gerade im Nervenspiel Aufstiegskampf kann das ein Problem für die Löwen werden. Die Routiniers sind gefragt! Schwarz, Bierofka und Co. müssen in den brenzligen Situationen als Gerüst die "jungen Wilden" führen.

Verletzungen im Sturm: Im Angriff könnte nach den Verletzungen von Göktan und Antonio di Salvo (Syndesmosebandriss) die Durchschlagskraft fehlen. Markus Schroth kämpft nach seiner langen Pause wegen einer Knieverletzung um den Anschluss und Mustafa Kucukuvic muss seine Klasse und Torjägerqualitäten über einen längeren Zeitraum erst noch unter Beweis stellen. 

Mögliche Schlüsselspiele in der Rückrunde:

18. und 19. Spieltag: Die Löwen haben es zum Rückrundenauftakt gegen Augsburg und Kaiserslautern mit zwei Mannschaften zu tun, die im Abstiegskampf stecken und um das Überleben in der Liga kämpfen. Wenn sie da gut rauskommen, könnte sich eine gewisse Eigendynamik (siehe Hinrunde) für den weiteren Verlauf der Saison entwickeln. 

30. und 31. Spieltag: Die Spieltage der Wahrheit. Wenn die Löwen bis dahin noch im Aufstiegsrennen sind, geht's zunächst in Gladbach und dann zuhause gegen Freiburg um die Big Points. Wird in diesen Partien gepunktet, dann kann es mit dem Aufstieg klappen. Die letzten drei Spieltage (Paderborn, Osnabrück, Aue) sollten mit Punkten gegen Gladbach und Freiburg im Rücken lösbare Aufgaben darstellen. 

SPOX-Prognose:

Für die Löwen wird es in diesem Jahr noch nicht zum Aufgstieg reichen. Der Mannschaft fehlt es in Vergleich zu den anderen Favoriten an Erfahrung und individueller Klasse, um im Schlussspurt die Nerven zu behalten. Dazu leiden sie unter Verletzungspech. Die Ausfälle von Göktan, Schroth und di Salvo können sie auf Dauer nicht kompensieren. Außerdem spielten die Löwen in der Vorrunde am Limit, hatten das nötige Glück und wurden teilweise unterschätzt. Das wird in der Rückrunde anders aussehen.
SPOX.com meint: Für die Löwen bleibt nur Rang sechs.

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