Alemannia mit Schmadtke im Abstiegskampf

SID
Fußball, Aachen
© Getty

Aachen - Für Alemannia Aachen hat am 3. Dezember um 22.42 Uhr der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga begonnen.

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"Wir müssen ab jetzt den Abstand nach unten verteidigen", räumte Aachens Interimscoach Jörg Schmadtke nach dem deprimierenden 0:3 gegen den FSV Mainz 05 ein. 

Spätestens mit der ersten Heimniederlage der Saison sind die Alemannia und der zurzeit in Doppelfunktion als Coach und Sportdirektor tätige Schmadtke auf dem Boden der Tatsachen gelandet: "Wir brauchen über die ersten drei Plätze bis zum Winter nicht mehr zu diskutieren. Der Zug ist abgefahren."

Meilenweit von Zielen entfernt 

Nach 15 Spielen steht der Erstliga-Absteiger mit 19 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz und ist damit meilenweit vom erklärten Ziel des direkten Wiederaufstiegs entfernt. Die Verpflichtung von Trainer Guido Buchwald erwies sich als Irrtum, Schmadtke funkte von Beginn an nicht auf einer Wellenlänge mit dem Weltmeister von 1990.

Schon nach dem 0:2 am sechsten Spieltag in Fürth konnte Schmadtke "weder ein fixes System noch eine fixe Formation" in Buchwalds Konzept erkennen. Die nach dem 0:1 in Augsburg realisierte Trennung war programmiert - Schmadtke präsentierte sich selbst als Interimslösung.

Geistertanz des Schreckens 

Doch die Wende blieb aus. Stattdessen wurde der Ecuadorianer Felix Borja zu Schmadtkes "Schreckgespenst". Nach dem 1:0 (24.) kramte Borja aus seinem Schienbeinschoner eine Geistermaske hervor und führte einen wilden Tanz auf.

Mit seinen Saisontoren acht und neun (73./74.) sorgte Borja dann endgültig für die Aachener Horrorshow und strafte alle Kritiker Lügen. "Felix hat die richtige Antwort gegeben", befand FSV-Manager Christian Heidel. Coach Jürgen Klopp hatte zuvor Borjas mangelnde Laufbereitschaft beklagt. "Es galt für ihn zu laufen bis der Arzt kommt. Das hat er gemacht", so Heidel.

Die Suche läuft auf Hochtouren 

Schmadtke wäre froh, wenn er derzeit einen Stürmer wie Borja hätte. In einer seiner ersten Amtshandlungen verbannte er das bisherige Sturmduo Lubos Pecka (1 Saisontor) und Todor Kolew (4) auf die Bank, doch auch der zunächst als einzige Spitze aufgebotene Marius Ebbers blieb wirkungslos.

Doch trotz des herben 0:3 sah nicht nur Innenverteidiger Alexander Klitzpera eine Leistungssteigerung. "Wir sind schon einige Schritte weiter."

Auch wenn bis zum nächsten Spiel am 7. Dezember gegen den FC St. Pauli wohl noch kein neuer Trainer präsentiert wird, läuft in Aachen die Suche nach einem Coach auf Hochtouren. Erster Kandidat bleibt der ehemalige Cottbuser Petrik Sander.

Die Frage, ob Sander eine Rolle in den Überlegungen spiele, beantwortete Aachens Präsident Horst Heinrichs eindeutig: "Bei mir schon, aber ich bin nicht entscheidend." Schmadtke will sich dazu momentan nicht äußern.