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Angriff auf das Betzen-Bollwerk

Holger BritziusSPOX
26. November 200720:23
SPOXGetty
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München - Die zweite Liga hat am heutigen Montag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) ein Topspiel parat, das dieses Attribut auch wirklich verdient hat.

Der 1.FC Kaiserslautern hat im rheinland-pfälzischen Derby mit dem FSV Mainz 05 das Team aus der Landeshauptstadt zu Gast.

Die Vorzeichen könnten für die Fans des FCK schlimmer nicht sein. Noch ist die Erinnerung an die vergangene Fußballdekade zu präsent.

Während die Mainzer damals gerade erst wieder in die zweite Liga aufgestiegen waren und die kompletten 90er-Jahre dazu nutzten, sich dort zu etablieren, gewannen die Roten Teufel je zwei Mal Meisterschaft und DFB-Pokal.

Verkehrte Welt in Rheinland-Pfalz

Mainz war fußballerisch in einem Maße Provinz, wie es Kaiserslautern geographisch ist. Doch nun ist ausgerechnet der kleine FSV der schmerzende Stachel im ohnehin wunden Fleisch der stolzen Lauterer.

Das gute Abschneiden des ewigen Rivalen KSC tangiert nur aus der Ferne, die ungeliebten Hauptstädter aber führen ihnen überdeutlich die aktuelle Misere vor Augen.

Der einstige Nobody aus Rheinhessen hat gute Aussichten auf den Wiederaufstieg in die Beletage, der vierfache Titelträger steht vor dem Absturz in die Regionalliga. Der Sechzehnte trifft auf den Dritten - willkommen in der Realität. Die Bilanz in erster und zweiter Liga ist ausgeglichen, der statistische Trend sagt aber ein torloses Unentschieden voraus.

Beste Abwehr als Sechzehnter 

Der Grund hierfür ist so einfach, wie möglicherweise unattraktiv für die erwarteten 40.000 Zuschauer auf dem Betzenberg. Während die Mainzer auswärts gerade einmal sechs magere Tore erzielen konnten, traf der 1.FC Kaiserslautern zu Hause ebenso selten und hat obendrein mit erst dreizehn Gegentoren die beste Abwehr der zweiten Liga aufzuweisen.

Schon in den vergangenen beiden Heimspielen kassierte das Betze-Bollwerk keinen Treffer, außerdem scheint nach der Demisson von Manager Michael Schjönberg und durch Klaus Toppmöllers Installation im Aufsichtsrat wieder etwas Ruhe im hitzigen Teufelsumfeld eingekehrt zu sein.

Vier Stürmer, sieben Tore 

Trainer Kjetil Rekdal gibt sich mit Blick auf die Auswärtsbilanz der 05er von sieben Punkten und dem letzten starken Auftritt seiner eigenen Mannschaft in Aachen dann auch entsprechend zuversichtlich: "Die Mainzer sind zu schlagen." Mit welchem Personal, besonders in der stumpfen Offensive, ist noch fraglich.

Vier Stürmer mit insgesamt sieben Toren hat Rekdal zur Verfügung. Den Schweden Runström, den Kanadier Simpson, den Slowaken Jendrisek und den Nigerianer Opara. Zwei davon spielen, und es scheint egal, wer mit wem. Ersetzen muss der Norweger nur Keeper Fromlowitz und Abwehrmann Diarra, Schönheim und Bellinghausen sind dagegen wieder einsatzfähig.

Feulner kehrt zurück 

Auf Seiten der Mainzer kehrt Feulner nach einer siebenwöchigen Pause ins Mittelfeld zurück, wo zuletzt Gunkel der überragende Akteur war. Den Sturm werden wohl Borja und Amri bilden. Und diese Offensivkraft wird dann auch das Rezept von Trainer Jürgen Klopp gegen die abwehrstarken Lauterer sein, die allerdings ihrerseits das Heil in der Offensive suchen werden.

Dies könnte die Prognose dann doch ändern: Topspiel also ja, torlos dann wohl doch nicht. In jedem Fall aber eine immens wichtige Partie für beide Mannschaften, besonders aber für die Fans des 1.FC Kaiserslautern. Ein bisschen Würde gewänne man mit einem Erfolg dann doch zurück.

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