WM

Russischer Politiker fordert Hooligan-Kämpfe

SID
Igor Lebedev liefert einen Vorschlag zur Bekämpfung der Hooligan-Problematik
© getty

Igor Lebedev hat einen unkonventionellen Vorschlag zur Bekämpfung der Hooligan-Problematik bei der WM 2018 in Russland unterbreitet. Der Abgeordnete der Liberal-Demokratischen Partei Russlands hat klare Vorstellungen zum Zweck und Ablauf der Duelle. Sogar spezielle Arenen und tausende Zuschauer sind im Gespräch.

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Lebedev sieht in den organisierten Kämpfen eine Möglichkeit, "die Aggressionen der Fans in eine friedliche Richtung zu lenken". Zugleich soll durch die Schaffung eines Raums zur Auslebung der Gewalt die Gefahr von Übergriffen während der anstehenden Weltmeisterschaft abgeschwächt werden.

In einem Statement, das auf der offiziellen Website der LDPR veröffentlich wurde, schlägt der Abgeordnete vor, Hooligan-Gruppierungen in der Größe von 20 Personen auf jeder Seite in einem unbewaffneten Kampf gegeneinander antreten zu lassen.

Russland könne zum "Pionier in einem neuen Sport werden", erklärte Lebedev weiter. Die Aufeinandertreffen der Gruppen würden laut dem 44-Jährigen das Interesse von tausenden Zuschauern wecken.

Vor allem die gewaltbereiten Fans aus England, die Lebedev als "unkoordiniert" und "schlechte Kämpfer" bezeichnete, stehen im Fokus des Politikers: "Englische Fans kommen in ein Land und fangen an, Kämpfe zu provozieren. Sie würden so die passende Antwort bekommen: Herausforderung angenommen. Ein Treffen in einem Stadion zu einer festgelegten Zeit."

"Sehr gut gemacht"

Der Vorstoß ist nicht die erste kontroverse Aussage Lebedevs. Nach den Ausschreitungen in Marseille während der EM 2016 hatte der Abgeordnete die beteiligten russischen Hooligans für ihr Verhalten gelobt.

"Sehr gut gemacht, Jungs! Weiter so", hatte Lebedev, der neben seiner Tätigkeit im Parlament auch Mitglied des russischen Fußballverbandes ist und enge Beziehungen zum Fan-Anführer Alexander Shprygin pflegt, damals über Twitter verlauten lassen.

Shprygin war nach den Ausschreitungen in Marseille, bei denen neben russischen auch französische und englische Fans beteiligt gewesen waren, des Landes verwiesen worden. Zwei Mitglieder einer von Shprygin geführten Organisation wurden zudem mit Haftstrafen belegt.

Friedliche Fans müssten sich laut Lebedev ohnehin keine Sorgen machen: "Wir haben alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die möglich sind. Nicht ein einziger Tourist muss vor einer Reise in unser Land im Sommer des Jahres 2018 Angst haben."

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