WM

Viele deutsche Elemente

Von Stefan Rommel und Andreas Lehner
Erfolg schweißt zusammen: 2014 präsentiert sich Frankreich als Einheit
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Die Schwächen:

Gegen Nigeria war ein Problem der Franzosen sehr auffällig: Wenn Matuidi und Pogba durch strenges Mittelfeldpressing und kluges Anlaufen Im Aufbauspiel nach hinten gedrängt werden, fehlt den Franzosen die Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriffsreihe. Cabaye alleine bekommt das Problem bei aller Qualität nicht in den Griff.

Die Passwege sind dann zu lange (auf Benzema) oder für ein Zuspiel auf einen der Außenstürmer zu gefährlich. Es bleiben der Querpass auf die Außenverteidiger oder der Rückpass und das Tempo ist aus dem Angriff raus, noch ehe er hätte Fahrt aufnehmen können.

Überraschend ist Frankreich eine der lauffaulsten Mannschaften des Turniers. Lediglich 107 Kilometer legt die Mannschaft im Schnitt zurück. Da ist zwar das bedeutungslose Gruppenspiel gegen Ecuador eingerechnet, trotzdem sind das zehn Kilometer weniger als etwa die deutsche Mannschaft abgerissen hat, schon bemerkenswert. Das könnte zwar auf eine sehr ökonomische Spielweise rückschließen lassen, ist aber eher mit den zögerlich arbeitenden Offensivspielern zu erklären.

So stark sich die rechte französische Seite bisher präsentierte, so offenbarte ihr Pendant auf der anderen Seite doch ein paar Abstimmungsprobleme. Griezmann, Matuidi und Evra harmonieren mitunter nicht perfekt.

Bisher hat die Mannschaft den Ausfall seines besten Fußballspielers stark kompensiert, manch einer behauptet sogar, dass ohne Franck Ribery andere Spieler endlich mehr in die Verantwortung rücken und diese auch annehmen. Allerdings wäre gerade Ribery in einer Partie mit einem Gegner auf Augenhöhe ein ganz entscheidender Faktor.

Denn bisher sah sich Frankreich in seinen Partien kaum nennenswerter Gegenwehr ausgesetzt. Die Gruppenphase lief wie am Schnürchen, gegen Nigeria gab es einige Probleme, der Gegner war aber letztlich viel zu schwach, um Frankreich ernsthaft zu gefährden. Insofern wird die Partie gegen Deutschland die erste echte Hürde auf Spitzenniveau.

Bisher hatte Frankreich nur wenige Drucksituationen zu überstehen. Wie die Mannschaft darauf reagiert, ist nur schwer einzuschätzen.

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Das ist Frankreichs Kader