WM

Ein Tanker namens Romelu

SID
Romelu Lukaku traf doppelt für das belgische Team
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Gruppe F

Aserbaidschan - Nordirland 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Dadashov (55.), 2:0 Shukurov (90.+2)

Rot: Evans (90.+1)

Luxemburg - Russland 0:4 (0:3)

Tore: 0:1 Samedow (9.), 0:2 Faizulin (39.), 0:3 Gluschakow (45.), 0:4 Kerschakow (73.)

Die russische Nationalmannschaft hat am vorletzten Spieltag der WM-Qualifikation ihre Pflichtaufgabe in Luxemburg souverän mit 4:0 (3:0) gelöst. Der Sieg in Gruppe F liegt damit vor dem letzten Spiel am Dienstag in Aserbaidschan in der Hand der Sbornaja.

Im Josy-Barthel-Stadion von Luxemburg übernahmen die Russen sofort das Kommando und gingen in der 9. Minute durch den Schlenzer von Alexander Samedow in Führung. Nach 20 starken Minuten ließ die Capello-Elf den Gastgeber besser ins Spiel kommen, schlug jedoch nach 39 Minuten durch Viktor Faizulin eiskalt zu, der eine Hereingabe von Roman Schirokow volley aus fünf Metern verwertete.

Noch vor der Pause erhöhten die Russen nach schöner Ballstafette durch Denis Gluschakow auf 3:0 (45.). Zu Beginn der zweiten Hälfte kam es zu Tumulten auf den Rängen, die Polizei musste eingreifen. Nach einem Konter besorgte der zuvor unglücklich agierende Alexander Kerschakow gegen immer besser werdende Luxemburger, die mehrfach die Chance zum Ehrentor hatten, noch den 4:0-Endstand (73.).

Portugal - Israel (21.45 Uhr)

Tore: 1:0 Costa (27.), 1:1 Basat (85.)

Die Russen hatten am frühen Abend vorgelegt und die Portugiesen wollten gegen Israel nachlegen. Vom Start weg agierten die Iberer um Superstar Cristiano Ronaldo hochüberlegen und setzten Israel permanent unter Druck. Ruben Ruben Micael (4.), Ronaldo (20.) und Joao Moutinho (23.) vergaben jeweils gute Chancen. Die 1:0 Führung durch Ricardo Costa war nach einer knappen halben Stunde nur die logische Schlussfolgerung von Portugals Dominanz (27.).

In der zweiten Halbzeit ließen es die Portugiesen etwas ruhiger angehen. Torchancen waren in der zweiten Hälfte Mangelware. Israel blieb zunächst weiter harmlos, schlug aber kurz vor dem Ende doch noch eiskalt zu. Mit dem praktisch ersten Torversuch stellte Eden Ben Basat den Spielverlauf auf den Kopf (85.). Portugal gelang es in der Folge nicht mehr, den Schalter umzulegen.

Profiteure des Unentschiedens sind die Russen, die damit am letzten Spieltag nicht mehr von Platz eins der Gruppe F zu verdrängen sind. Portugal trifft am letzten Spieltag auf das Schlusslicht aus Luxemburg.

Gruppe G

Litauen - Lettland 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Cernych (7.), 2:0 Mikoliunas (68.)

Bosnien-Herzegowina - Liechtenstein 4:1 (4:0)

Tore: 1:0 Dzeko (27.), 2:0 Misimovic (34.), 3:0 Ibisevic (38.), 4:0 Dzeko (39.), 4:1 Hasler (61.)

Großer Jubel in Zenica! Dzeko, Ibisevic und Co. haben es fast vollbracht. Bosnien-Herzegowina ist nah dran an der ersten Teilnahme an einer Fußballweltmeisterschaft. Der wichtige Erfolg gegen Liechtenstein war dabei nie gefährdet. Das Fürstentum sah sich Angriff um Angriff ausgesetzt - 7:0 Schüsse verzeichneten die Statistiker nach einer Viertelstunde. Einzig Peter Jehle im Tor des Underdogs war es zu verdanken, dass die Null noch stand.

Und wer sonst, außer Edin Dzeko hätte den Bann brechen können? Der City-Angreifer löste den Knoten nach knapp einer halben Stunde mit einem mustergültigen Kopfball-Aufsetzer - sein neuntes Quali-Tor. Europaweiter Spitzenwert. Der Rest war Routine: Zvjezdan Misimovic erhöhte, Vedad Ibisevic schraubte mit einem Abziehbild des Dzeko-Treffers weiter am Ergebnis. Keine 30 Sekunden später hob Dzeko sein Torkonto in zweistellige Sphären.

Die zweiten 45 Minuten avancierten dann zum Auslaufen. Die Gäste zogen sich weit zurück und überließen Bosnien das Spielgerät. Lethargie machte sich breit - mit der Folge des unnötigen Gegentreffers nach gut einer Stunde. Das Spiel plätscherte dem Schlusspfiff entgegen, doch der guten Laune tat das keinen Abbruch. Mit einem Sieg am Dienstag in Litauen ist das Ticket nach Brasilien definitiv gebucht.

Griechenland - Slowakei 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Skrtl (44./ET)

Griechenland hat seine schwere Pflichtaufgabe gegen die Slowakei mit 1:0 (1:0) erfüllt und kann in der Gruppe G weiter auf das direkte Ticket nach Brasilien hoffen. Bosnien bleibt allerdings vorne und muss am Dienstag in Litauen patzen, damit die Hellenen mit einem Sieg gegen Liechtenstein noch vorbeiziehen können.

Im Karaiskakis-Stadion von Piräus zeigten die Griechen früh, wer Herr im Haus ist. In der 5. Minute konnte Jan Mucha den Kopfball des aufgerückten Konstantinos Manolas nur Zentimeter vor der Linie abwehren.

Zur Führung benötigte der zwar überlegene, aber wenig zwingende Ex-Europameister dann allerdings die Mithilfe der Gäste: Liverpool-Verteidiger Martin Skrtel spielte einen harmlosen Rückpass zu Mucha, der den Ball unter der Sohle ins Tor durchrutschen ließ (44.).

Griechenland verpasste Mitte der zweiten Hälfte unter anderem durch einen fulminanten Fernschuss von Dimitrios Salpingidis, der dich am Pfosten vorbeistrich (70.), das 2:0 und musste in der Schlussphase gegen die kopfballstarken Slowaken noch um den Sieg zittern.

Gruppe H

Moldawien - San Marino 3:0 (0:0)

Tore: 1:0 Frunza (55.), 2:0, 3:0 Sidorenco (60./89.)

Ukraine - Polen 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Yarmolenko (63.)

Die Zuschauer im Metalist-Stadion zu Kharkiv sahen vom Anpiff weg eine hitzige aber spielerisch schwache Partie, zahlreiche Unterbrechungen und Nickligkeiten prägten das Spielbild. Die Ukrainer versuchten den Polen, bei denen die Dortmunder Jakub Błaszczykowski und Robert Lewandowski in der Startelf standen, durch hartes Einsteigen früh die Lust am Spiel zu nehmen. Resultat waren zwei frühe gelbe Karten für Taras Stepanenk und Edmar.

Nach knapp einer halben Stunden Leerlauf hatte Polens Kamil Glik nach einer Ecke die große Chance zur Führung. Sein Kopfball aus sieben Metern wurde jedoch von Evgen Konoplyanka für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie geklärt (27.). Die Ukrainer agierten im Spielaufbau viel zu behäbig und strahlten keinerlei Torgefahr aus. Eine Schrecksekunde gab es für die Polen kurze Zeit später trotzdem: Nach einem Zusammenprall mit Gegenspieler Evgen Khacheridi blieb Lewandowski verletzt am Boden liegen. Polens Fußballer des Jahres konnte aber nach kurzer Behandlung weitermachen.

Auch im zweiten Durchgang blieb das Spiel ruppig. Nach gut einer Stunde der nächste Schock für die Polen. Linksverteidiger Grzegorz Wojtkowiak unterschätzte eine harmlose Flanke aus dem linken Halbfeld. Andriy Yarmolenko ließ sich diese Chance nicht entgehen und erzielte die Führung für die Ukraine (63.). Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt und die Polen warfen mit dem Rücken zur Wand nun alles nach vorne. Lewandowski setzte einen Kopfball freistehend über das Tor (75.), Slawomir Peszko traf nur das Außennetz (76.). Am Ende blieb es beim 1:0. Durch die Niederlage ist der WM-Zug für Polen nahezu abgefahren.

Video: Kabinettstückchen von Jarmolenko

England - Montenegro 4:1 (0:0)

Tore: 1:0 Rooney (48.), 2:0 Boskovic (ET) (62.), 2:1 Damjanović (71.), 3:1 Townsend (78.), 4:1 Sturridge (90.)

Im Topspiel gegen Montenegro ging es für die Engländer im heimischen Wembley Stadion darum die Tabellenspitze der sehr engen der Gruppe H zu verteidigen. Montenegro brauchte mindestens ein Remis, um die Chancen auf das WM-Ticket am Leben zu erhalten. Von Beginn an waren die Three Lions drückend überlegen und ließen die Gäste kaum aus der eigenen Hälfte. Das Team von Roy Hodgson hatte in Rückkehrer Wayne Rooney seinen aktivsten Akteur. Dani Welbeck prüfte Vukašin Poleksić mit einem Schuss aus spitzem Winkel (23.). Auch in der Folge versuchten es die Engländer gegen die tiefstehenden Gäste häufig aus der Distanz (33./40.).

Kurz nach der Pause war es Rooney, der die Passivität der Gäste bestrafte. Danny Welbecks Schuss konnte Schlussmann Poleksić nur unzureichend abwehren und Rooney bedankte sich artig (48.). Montenegros Trainer Branko Brnović versuchte mit der Einwechslung von Fatos Bećiraj die Offensive seines Teams zu verstärken, doch stattdessen traf Branko Bošković ins eigene Netz (62.). Wenige Sekunden später stand das Lattenkreuz beim Schuss von Dejan Damjanović im Weg (64.). Im nächsten Versuch machte der Montenegriner es besser und brachte etwas Hoffnung zurück (71.). Andros Townsend stellte den alten Abstand aber schnell wieder her (78.). Daniel Sturridge besorgte gegen sich aufgebende Gäste den Endstand (90.). England ist damit vor dem letzten Spieltag weiter Gruppenerster (19 Punkte) vor der Ukraine (18).

Gruppe I

Spanien - Weißrussland 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Xavi (61.), 2:0 Negredo (78.), 2:1 Kornilenko (89.)

Kurzzeitig hatte die Austragung der Partie aufgrund einer Explosion im San Moix Stadion auf Messers Schneide gestanden, die Behörden gaben jedoch grünes Licht für die einzige Partie der Gruppe I.

Der Welt-und Europameister gegen die Nummer 80 der FIFA-Weltrangliste, der ungeschlagene Gruppenerste gegen das Schlusslicht. Die Vorzeichen vor dem Spiel der Spanier gegen Weißrussland konnten eindeutiger nicht sein, aber die Gäste wehrten sich lange Zeit tapfer. Erst Mitte der zweiten Halbzeit gingen die Spanier in Führung. Xavi behielt vor dem Tor die Nerven und ließ das Heimpublikum jubeln (61.). Als Alvaro Negredo kurze Zeit später auf 2:0 erhöhte, schien die Messe eigentlich gelesen (73.), doch so schnell wollten sich die Weißrussen nicht geschlagen geben.

Sergey Kornilenko gelang kurz vor dem Schlusspfiff mit einem satten Linksschuss der überraschende Anschlusstreffer (89.). In der Folge spielte Spanien jedoch seine ganze Routine aus. Im letzten Gruppenspiel gegen Georgien genügt der Mannschaft nun ein Remis, um das Ticket nach Brasilien zu buchen.

Die WM-Qualifikation im Überblick