WM

Ferdinand kritisiert Nationalteam und Hodgson

Von Martin Grabmann
Ferdinand, der beim 8:0-Erfolg gegen San Marino fehlte, fand deutliche Worte für die englische Elf
© getty

Nach dem 8:0 (5:0) der Engländer in San Marino kritisierte Manchester Uniteds Rio Ferdinand das Nationalteam und Trainer Roy Hodgson. Für dessen Vorgänger fand der Abwehrspieler dagegen nur lobende Worte.

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"Wir müssen einen guten Blick auf uns werfen. Entweder ist es eine mentale Sache, oder wir sind einfach nicht gut genug. Wir sind immer noch auf der Suche", sagte Ferdinand der "Sun". Der Innenverteidiger verpasste das Spiel gegen San Marino aufgrund eines "geplanten Trainings- und Medizinprogramms".

Gleichzeitig erinnerte sich der 34-Jährige an seine beste Zeit in der Nationalmannschaft: "Am meisten genossen habe ich die Zeit im englischen Trikot wahrscheinlich unter Glenn Hoddle. Dort und unter Terry Venables, das war vermutlich der weiteste und flüssigste Fußball, den wir in den letzten 15 bis 20 Jahren gespielt haben."

Laute Anti-Ferdinand-Gesänge

Mit diesen Äußerungen wird Ferdinand weiter zum Unmut unter den englischen Fans beitragen, der sich im Olympiastadion von Serravalle durch laute Gesänge der mitgereisten Engländer gegen Ferdinand entlud. Auch Coach Hodgson waren die Sprechchöre aufgefallen: "Natürlich habe ich es gehört. Ich bin nicht taub. Aber ich habe dazu absolut nichts zu sagen."

Stattdessen konzentrierte sich der Nationaltrainer auf das Spiel gegen Tabellenführer Montenegro am Dienstag. "Es wäre ein großer Schritt, am Dienstag zu gewinnen. Aber wenn es nicht klappt, werde ich keinen Spaten holen um ein Grab für das Team auszuheben", erklärte Hodgson.

Auch im Falle einer Niederlage habe England die Chance, sich direkt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren: "Es sind noch 15 Punkte auszuspielen und die Mannschaft ist fähig, einen großen Teil dieser Punkte zu holen und uns durchzubringen."

Walcott verletzt sich im Training

Dabei muss der 65-Jährige allerdings nach Gary Cahill auch auf Theo Walcott verzichten, der sich im Training verletzt hat. "Gleich zu Beginn des Trainings gestern hat Theo Walcott eine Flanke geschlagen. Der Platz war rutschig und als er der Flanke nachging, hat er sofort ein Zwicken im Schritt gefühlt", erklärte Hodgson.

Nach einer Untersuchung musste Walcott abreisen: "Er hat einen leichten Riss an einer sehr ungewöhnlichen Stelle. Er fliegt nach Hause, fällt aber hoffentlich nicht zu lange aus."

England liegt in WM-Qualifikationsgruppe H momentan mit elf Punkten auf Platz zwei hinter Montenegro, das mit 13 Punkten Tabellenführer ist. Auf den Plätzen drei und vier folgen punktgleich die Ukraine und Polen mit je fünf Punkten und einem Spiel weniger.