WM

Klinsmanns wichtigster Mann

Von Haruka Gruber
Clint Dempsey erzielte bislang 5 Tore in der WM-Quali für die USA
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Nord- und Mittelamerika

Das Team der Stunde: Honduras. Was ein Festtag! Im entscheidenden Spiel der Gruppe 3 gewann Honduras gegen das stärker eingeschätzte Kanada. Nicht irgendwie, sondern mit 8:1! Carlos Costly und Jerry Bengtson trafen je dreimal. "Unvergesslich", titelte die nationale Tageszeitung "La Prensa".

Durch Honduras' Sieg und Panamas 1:1 im Parallelspiel in Kuba ziehen beide Teams (je 11 Punkte) in die 4. Runde ein, in der die ersten drei der sechs Teams sicher für die WM qualifiziert sind. Der Vierte nimmt an den Playoffs teil. Umso schockierender, wie Kanada ob der prekären Lage in Honduras auftrat: Obwohl die Mannschaft solide besetzt ist mit Atiba Hutchinson (Eindhoven), Kevin McKenna (Köln), Marcel de Jong (Augsburg), Julian de Guzman (früher Hannover), Nicolas Ledgerwood (früher 1860) und Torwart Lars Hirschfeld (Valerenga), erlitt die Mannschaft die höchste Niederlage seit 1993 (0:8 in Mexiko).

Der Spieler der Stunde: Clint Dempsey (USA). Es war eine kleine Geschichte, so unbedeutend wie amüsant: Clint Dempsey hatte beim 1:0-Erfolg gegen Jamaika im September ein recht lustig anzusehende Grimasse gezogen, um seinen Unmut über ein Foul zu zeigen. Die Fans erfreuten sich daran so sehr, dass beim wichtigen 3:1 gegen Guatemala ein überdimensionales Dempsey-Foto mit jener Miene jubelnd hochgehalten wurde, nachdem Dempsey das Tor zum 3:1 gelungen war.

Dabei hätte es gar nicht des Posters bedurft, um Dempseys Bedeutung für Jürgen Klinsmanns Mannschaft zu illustrieren. Der 29-Jährige ist neben Schalkes Jermaine Jones der einzige US-Fußballer, der gehobene Güte verkörpert und regelmäßig bei einem Topklub (Tottenham) eingesetzt wird. Was Dempsey so wertvoll macht: Wie in der Vorsaison bei Fulham bewiesen (17 Tore, 7 Assists), versteht er es meisterhaft, im Mittelfeld zu verharren und im richtigen Zeitpunkt in den Sturm zu marschieren und dort den Abschluss zu suchen. Ohne Dempseys 5 Tore in 6 Quali-Spielen wäre Team USA wohl blamabel ausgeschieden.

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: Maza (Mexiko). Es gibt nur selten Kunde aus dem fernen Mittelamerika, demnach weiß kaum jemand, wie gut Maza und sein mexikanisches Nationalteam derzeit spielen. Das abschließende 5:0 in Guyana und das 2:0 zuvor gegen El Salvador waren nur die letzten Belege dafür, dass Mexiko im Weltfußball eine der heißesten Mannschaften überhaupt ist. Anders als Rivale USA erreicht Mexiko mühelos die entscheidende 4. Quali-Runde - verlustpunktfrei und mit einem Torverhältnis von 15:2 aus sechs Partien.

Und mittendrin Maza: In Stuttgart ist ihm ein Stammplatz sicher, genauso in Mexiko, für das er mit Espanyols Hector Moreno die starke Innenverteidigung bildet. Mittlerweile gibt es erste Interessenten, darunter Atletico Madrid.

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