WM

Serbien und Australien gescheitert

SID
Die Torschützen der Socceroos Cahill (l.) und Holman (M.) können das Ausscheiden nicht verhindern
© Getty

Schock für Serbien, Aus für Australien: Die WM in Südafrika ist für Weiße Adler und Socceroos vorbei. Zwar gewannen die Australier nach einer Leistungssteigerung gegen die erneut sehr enttäuschenden Serben mit 2:1 (0:0) - doch das reichte ihnen nicht zum zweiten Achtelfinal-Einzug nach 2006. Serbien ist bei der elften Teilnahme zum vierten Mal in Runde eins gescheitert, der Sieg gegen Deutschland war doch zu wenig.

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Vor 37.836 Zuschauern im Mbombela-Stadion von Nelspruit waren die Serben lange die bissigere Mannschaft, das Team mit der etwas reiferen Spielanlage.

Australien mühte sich erst richtig, als es (fast) schon zu spät war und kam durch den nach einer Rot-Sperre erst zurückgekehrten Tim Cahill verdient zum 1:0. Der Everton-Profi wurde von den SPOX-Usern zum Spieler des Spiels gewählt. Der erst kurz zuvor eingewechselte Brett Holman erhöhte sogar noch (73.).

Der Anschlusstreffer von Marko Pantelic (84.) kam zu spät. In der Nachspielzeit vergab Pantelic noch die Chance zum 2:2.

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Australien verschläft Anfang

Australien hatte nur eine Chance: Ein Sieg gegen Serbien musste her - sonst wäre der zweite Vorrunden-K.o. bei der dritten Teilnahme nicht zu verhindern gewesen.

Trainer Pim Verbeek schien seine Truppe allerdings auf diese Ausgangslage nicht allzu gut vorbereitet zu haben. Zwar prangte in der Kabine der Spruch: "Zusammen sind wir, was wir alleine nicht sein können." Doch jeder Socceroo spielte viel zu lange nur für sich.

Serbien dagegen setzte das australische Motto in die Tat um und machte zunächst das Spiel. Kreativer, schneller, besser: Die Weißen Adler hatten mehr zu bieten. Das lag auch daran, dass VfB-Profi Zdravko Kuzmanovic aus dem Mittelfeld immer wieder nach vorne ging.

Serbien mit besseren Chancen

Kuzmanovic war der einzige der fünf Bundesliga-Profis der Serben in der Startelf. Der Ex-Berliner Pantelic saß wie der gegen Deutschland (1:0) noch überzeugende Dortmunder Neven Subotic nur auf der Bank.

Die Socceroos vermissten deutlich den gesperrten Stürmer Harry Kewell. Rückkehrer Cahill, der gegen Ghana (1:1) noch gefehlt hatte, setzte erst spät Akzente.

Anders die Serben: Nach sechs Minuten musste Aussie-Keeper Mark Schwarzer erstmals eingreifen, als Milos Krasic aus spitzem Winkel abzog. Kurz darauf lief Krasic nach feinem Steilpass von Angreifer Nikola Zigic alleine auf Schwarzer zu - doch er geriet außer Tritt und verfehlte das leere Tor (12.).

Kennedy macht keinen Stich

Bei einem Schuss von Branislav Ivanovic aus fünf Metern war Schwarzer ebenfalls zur Stelle (23.). 2,02-m-Mann Zigic köpfte aus neun Metern vorbei (34.).

Australien indes spielte kompliziert und hatte zu viel Respekt. Ein Kopfball des aus seiner Lethargie erwachten Cahill am Tor vorbei (32.) war die einzige Möglichkeit des Achtelfinalisten von 2006 in der ersten Hälfte.

Ex-Bundesliga-Profi Joshua Kennedy, der erstmals begann, machte gegen die serbische Abwehr keinen Stich.

Socceroos nach der Halbzeit wie ausgewechselt

Nach dem Seitenwechsel mühte sich Australien intensiver, die Serben bauten ihrerseits spielerisch ab. Die Socceroos spielten ihre Angriffe aber selten aus und versuchten es lieber aus der Distanz. Verzweiflungsschüsse von Cahill und Jason Culina (51./56.) sowie ein Freistoß von Marco Bresciano (59.) verfehlten ihr Ziel.

Serbien hatte durch Zigic eine weitere gute Möglichkeit, als Zigic sich gegen Aussie-Kapitän Lucas Neill durchsetzte, den Ball aber übers Tor drosch (53.).

Pantelic sorgte nochmal für Spannung

Weil Trainer Radomir Antic das viel zu wenig war und Deutschland im Parallel-Spiel durch Mesut Özil das 1:0 gegen Ghana geschossen hatte, brachte er mit dem Noch-Kölner Zoran Tosic für Krasic eine neue Offensivkraft.

Auch Pantelic kam noch (für Zigic) - doch dann schlugen die Australier zu: Cahill setzte sich im Luftduell gegen den um fünf Zentimeter größeren Vidic durch und traf per Kopf.

Holman, sieben Minuten zuvor für Carl Valeri gekommen, schoss aus gut 20 Metern ein. Serbien wachte erst wieder auf, als es für sie vorbei war.

Australien - Serbien: Daten und Fakten