WM

Wird Mexiko zum Partyschreck?

SID
Javier Aguirre (M.) trainierte in der Primera Division Atletico Madrid und CA Osasuna
© Getty

Mexiko will bei Südafrikas rauschendem Fußball-Fest den Partyschreck spielen und mit dem Selbstbewusstsein des Weltmeister-Besiegers die Vuvuzelas im Soccer City Stadium verstummen lassen.

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Mexiko will bei Südafrikas rauschendem Fußball-Fest den Partyschreck spielen. "Wir kommen mit dem besten mexikanischen Team aller Zeiten", sagte Nationaltrainer Javier Aguirre vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen den euphorischen Gastgeber am Freitag (15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) in Johannesburg.

Abgeklärt und mit dem Selbstbewusstsein des Weltmeister-Besiegers will El Tri die 90.000 Vuvuzelas im Soccer City Stadium verstummen lassen.

In der Rolle des Spielverderbers fühlt sich das Team sichtlich wohl. "Wir sind ja schließlich nicht hier, um Freundschaften zu schließen", sagt Aguirre. Im letzten WM-Test spielten die Mexikaner Titelverteidiger Italien beim 2:1 phasenweise an die Wand und treten mit breiter Brust an.

"Wir werden uns von dem ganzen Drumherum im Stadion nicht ablenken lassen", versichert Stürmer Guillermo Franco. Auch Deutschlands Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer glaubt an die Mexikaner: "Sie haben den Vorteil, dass die Südafrikaner sehr nervös sein werden."

"Titel muss unser Ziel sein"

Doch mit einem Sieg im Eröffnungsspiel gibt sich der WM-Gastgeber von 1970 und 1986 noch lange nicht zufrieden. "Der Titel muss unser Ziel sein", sagt Giovani Dos Santos. Der Stürmer von Galatasaray Istanbul weiß, wie man Weltmeister wird: 2005 holte er den Titel mit der U 17.

Aguirre, der am Mittwoch noch in aller Seelenruhe einen Kaffee mit Bulgariens Fußball-Legende Christo Stoitschkow trank, scheint die richtige Mischung gefunden zu haben.

Erfahrenen Spielern wie Rafael Marquez (FC Barcelona) und dem 37-jährigen Cuauhthemoc Blanco (CD Veracruz) stellt er Talente wie Dos Santos und Carlos Vela (FC Arsenal) an die Seite. Hinter der einzigen Spitze Javier Hernandez, ebenfalls erst 22 Jahre alt, sollen die zwei Jungstars für mächtig Wirbel sorgen.

"Wir werden mit derselben Einstellung und demselben Siegeswillen wie gegen Italien in das Spiel gehen", kündigte Verteidiger Carlos Salcido an. Die Stimmung im Team ist sowieso bestens. "Uns geht es auch nur so unter uns ganz gut. Sehr gut sogar", antwortete Franco auf die Frage nach einem möglichen Besuch der Spielerfrauen im Teamhotel - und umarmte dabei zärtlich seinen Mannschaftskollegen Salcido.

Vier Tonnen schwere Statue als Glücksbringer

Für ihre ganz eigene Party haben die Mexikaner gesorgt: Ein Sponsor hat eine Kopie der Unabhängigkeitsstatue "El Angel de la Indipendencia" ans Kap gebracht. Die vier Tonnen schwere und vier Meter hohe Statue, die der Berliner Siegessäule zum Verwechseln ähnlich sieht, steht in Melrose Arch im Südwesten von Johannesburg.

Zu den weiteren Gruppenspielen gegen Frankreich und Uruguay soll sie auch nach Polokwane und Rustenburg transportiert werden. Im Schatten des Originals werden in Mexiko Stadt regelmäßig die Siege der Tri gefeiert.

Glaubt man an das Omen einer verpatzten Generalprobe als Garantie für eine gelungene Premiere, könnte Mexiko am Freitag in der Tat Grund zum Feiern haben. Eine Simulation der Eröffnungspartie zwischen zwei U-17-Auswahlen entschied Gastgeber Südafrika am Dienstag in Soccer City mit 2:1 für sich.

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