WM

Umgang mit Beckenbauer "nicht fair"

SID
Karl-Heinz Rummenigge fand lobende Worte für Uli Hoeneß
© getty

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz-Rummenigge hat den Umgang des DFB mit FCB-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer im Zuge des WM-Skandals scharf kritisiert. "Ich empfinde das nicht als fair und korrekt. Franz war mein Kapitän, mein Trainer, mein Präsident. Er hat in allen Bereichen Überragendes für den FC Bayern geleistet", sagte Rummenigge auf der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters am Freitagabend.

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"Was mir nicht gefällt, ist, wie es beim DFB abläuft. Es wird versucht, Franz die Schuld exklusiv in die Schuhe zu schieben. Beim DFB täte man gut daran, Franz fairer, respektvoller und mit mehr Sensibilität zu behandeln", sagte er und schickte eine Erinnerungsauffrischung hinterher: "Ich möchte den DFB daran erinnern, dass Franz Beckenbauer der Spiritus Rector des ganzen Verbandes war - und zwar über Jahrzehnte."

Beckenbauer steht derzeit massiv in der Kritik, weil er als Chef des damaligen Organisationskomitees eng mit den Vorgängen rund um die Vergabe der WM verknüpft ist. Er soll direkt an der ominösen Rückzahlung von 6,7 Millionen Euro an den früheren adidas-Chef Robert-Louis Dreyfus, der dem DFB diese Summe als Darlehen für eine Zahlung an die FIFA zur Verfügung gestellt hatte, beteiligt gewesen sein.

Frischer Wind durch Hoeneß

Auch eine weitere ins Visier der deutschen Justiz geratene FCB-Größe thematisierte Rummenigge: den ehemaligen Präsidenten Uli Hoeneß. "Jeder, der Uli kennt, der weiß, dass er mit großer Energie, großer professioneller Einstellung und auch manchmal mit Emotionen zu Werke geht", sagte er über seinen langjährigen Freund und gab auch Einblick in die neue Hoeneß-Aufgabe in der Bayern-Jugend: "Eines gilt es festzuhalten: Er hat frischen Wind in die Nachwuchsabteilung reingebracht. Inzwischen gefallen mir auch seine Gesichtszüge wieder besser."

Hoeneß war wegen der Hinterziehung von Steuern in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu insgesamt dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Inzwischen ist er Freigänger und es wird darüber spekuliert, dass er nach Absitzen seiner Strafe beim FC Bayern wieder eine Führungsposition einnehmen wird.

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