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Nelson Mandela besucht WM-Finale

SID
Nelson Mandela musste bereits das Eröffnungsspiel absagen
© Getty

UPDATEFriedensnobelpreisträger Nelson Mandela hat schon vor dem Finale der WM zwischen den Niederlanden und Spanien für einen Höhepunkt gesorgt.

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Nach der offiziellen Schlussfeier und vor dem Anpfiff des Finals ließ sich der erste schwarze Präsident Südafrikas in einem Golfwagen über den Platz chauffieren.

Der 91-Jährige, der eine Pelzmütze und Handschuhe trug, winkte freundlich ins Publikum, die Zuschauer feierten ihn mit "Madiba, Madiba"-Sprechchören. Madiba ist der Name seines Clans und sein Spitzname in Südafrika.

"Er hat den Wunsch geäußert, ins Stadion zu kommen, die Fans zu grüßen und dann wieder nach Hause zu gehen", hatte sein Enkel Mandla Mandela zuvor erklärt. Sein Großvater wollte unbedingt ins Stadion gehen, sagte er.

FIFA übte Druck aus

Nach Angaben Mandla Mandelas sei auf Nelson Mandela vonseiten des Fußball-Weltverbandes FIFA "extremer Druck" ausgeübt worden, damit dieser am Sonntag zum WM-Endspiel erscheint. Dies sagte Mandla Mandela dem "BBC"-Radio. Nelson Mandela vollendet am 18. Juli sein 92. Lebensjahr.

Der Enkelsohn beschwerte sich auch, dass die FIFA und Präsident Joseph S. Blatter seinen Großvater schon im Zusammenhang mit dem Erscheinen zum Eröffnungsspiel unter Druck gesetzt hätten. Aufgrund des tödlichen Autounfalls seiner Ur-Enkelin Zenani Mandela am Vortag des Auftaktmatches zwischen Bafana Bafana und Mexiko hatte Nelson Mandela auf ein Erscheinen verzichtet.

"Befinden uns noch immer in Trauer"

"Die Familie hat sich von vielen Aktivitäten zurückgezogen. Wir haben den Verlust von Zenani betrauert", sagte Mandla Mandela, "so kamen wir unter extremen Druck seitens der FIFA, die uns aufforderte, dass mein Großvater beim Finale erscheint. Doch diese Entscheidung liegt ganz allein bei ihm, wie er aufwacht, wie er sich fühlt, was die Mediziner sagen, aber auch seine Familie." Südafrikas Politik-Ikone Nelson Mandela hatte sich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen.

Laut des Enkels müsse man die Familien-Traditionen und Riten verstehen und respektieren: "Wir hatten einen Verlust zu verkraften und befinden uns immer noch in Trauer."

1995 hatte der damals gerade zum südafrikanischen Präsidenten gewählte Mandela die Siegtrophäe der Rugby-WM an den südafrikanischen Kapitän Francois Pienaar überreicht, nachdem die Springboks im Finale die All Blacks aus Neuseeland bezwungen hatten.

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