WM

Schiris weiter die größten WM-Pfeifen

SID
Machte keine gute Figur beim Spiel Deutschland gegen England: Schiri Jorge Larrionda
© Getty

Nach zwei gravierenden Fehlentscheidungen bei den WM-Achtelfinalpartien zwischen Deutschland und England, sowie Argentinien und Mexiko stehen die Referees erneut in der Kritik.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Schiedsrichter haben ihren Ruf als größte Pfeifen der Fußball-WM am Sonntag einmal mehr unterstrichen.

Nachdem im ersten Achtelfinale zwischen Deutschland und England der Uruguayer Jorge Larrionda das klare Tor von Frank Lampard zum 2:2-Ausgleich (38.) aus unerfindlichen Gründen nicht gab, erkannte der Italiener Roberto Rosetti bei der Partie zwischen Argentinien und Mexiko am Sonntagabend das 1:0 durch Carlos Tevez an, obwohl der Gaucho eindeutig im Abseits gestanden hatte.

Zwei krasse Fehlentscheidungen an einem Tag

Die vom dreimaligen Weltschiedsrichter Markus Merk bereits in der vergangenen Woche monierte "Wettbewerbsverzerrung" bei der WM in Südafrika setzte sich damit ungemindert fort. Rosetti erkundigte sich noch bei seinem Assistenten, ob es nicht doch Abseits gewesen sein könnte, anschließend entschied er aber trotzdem doch auf Tor.

Der heftige Protest der mexikanischen Spieler brachte nichts. Zwei krasse Fehlentscheidungen am Sonntag warfen erneut ein schlechtes Licht auf die Unparteiischen bei der WM am Kap.

Schämen musste sich Larrionda beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen England wegen des "umgekehrten" Wembley-Tores von Lampard vor allem für seinen unfassbar schlecht postierten Assistenten Mauricio Espinosa, der trotz eines hektischen Sprints an der Außenlinie ungefähr 20 Meter von der Torlinie entfernt war, als der Ball hinter DFB-Keeper Manuel Neuer einschlug.

Franz Beckenbauer kritisierte nach dem historischen Klassiker auch den vierten Offiziellen und forderte die sofortige Einführung des Videobeweises. "In dem Fall, wenn es noch keinen Torrichter gibt - so wie in der Europa League getestet - hätte der Vierte Offizielle was sagen müssen. Warum sitzt der da draußen? Er hat ja den Bildschirm, er hat ja den Videobeweis und dann gibt er dem Schiri einen Hinweis und dann gibt es ein Tor", sagte Beckenbauer bei "Sky".

Capello: "Ich bin klar dafür"

Allerdings vergaß Beckenbauer, dass der Weltverband FIFA den Videobeweis nicht erlaubt. Der 64-Jährige ist FIFA-Exekutiv-Mitglied, sollte also über das Regelwerk des Weltverbandes eigentlich Bescheid wissen.

Das International Board des Weltverbandes hatte sich Anfang des Jahres nochmals vehement gegen technische Hilfsmittel im Fußball ausgesprochen.

Für den Videobeweis sprachen sich auch Englands verhinderter Torschütze Frank Lampard und Nationaltrainer Fabio Capello aus. "Ich bin klar dafür. Besonders nach diesem Spiel. Der Ball war hinter der Linie, das war so eindeutig", sagte Mittelfeldspieler Lampard.

Der Italiener Capello zeigte sich verwundert, dass "Schiedsrichter im Zeitalter der Technologie nicht über diese Möglichkeit verfügen. Das Spiel hätte nach diesem Tor einen anderen Verlauf nehmen können." Werder Bremens Cheftrainer Thomas Schaaf fordert Tests mit der Torkamera. "Ich glaube, man sollte einfach einmal diese Torkamera ausprobieren", sagte er dem "Weser-Kurier".

Merk kritisiert ungleiche Regelauslegung