WM

Warum Walcott daheim bleiben muss

Von SPOX
Ins Straucheln geraten: Theo Walcott wird nicht bei der WM dabei sein
© Getty

Theo Walcott hat offenbar Capellos Anweisungen nicht befolgt. Rafael van der Vaart macht Werbung in eigener Sache. Jürgen Klinsmann glaubt an eine erfolgreiche WM des DFB-Teams. Ein Holländer debütiert mit 39 Jahren für die Elftal und auch Morton Olsen kritisiert den WM-Ball.

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Wer nicht hören will, muss fühlen: Theo Walcott wird die Weltmeisterschaft in Südafrika vom Fernseher aus verfolgen müssen. Ganz England fragt sich: warum? Die "Sun" will die Antwort gefunden haben. Der Mittelfeldspieler hat wiederholt Anweisungen von Fabio Capello missachtet. Walcott soll bei den Testspielen und auch im Training trotz klarer Ansage, auf der Außenbahn zu bleiben, immer wieder in die Mitte gezogen sein. Eine letzte Bewährungsprobe gab es für Walcott im Spiel gegen Japan, die der 21-Jährige ungenutzt ließ - Auswechslung zur Pause, WM-Traum zu Ende. So etwas sollte man bei Disziplin-Fanatiker Capello eben besser lassen.

Van der Vaart brilliert: Wie man es besser macht, als Theo Walcott, zeigte Rafael van der Vaart im Test der Holländer gegen Ghana (4:1). Nach 63 Minuten eingewechselt, bereitete der kleine Engel zwei Treffer vor und erzielte das 2:0 selbst. Damit hat van der Vaart seine Ambitionen auf einen Stammplatz eindrucksvoll untermauert. "Ich will es dem Trainer schwer machen", kämpft der Mittelfeldspieler von Real Madrid um einen Platz in der ersten Elf. Das wäre auch ganz im Sinne von Stürmer Robin van Persie, der am liebsten mit den "großen Vier" Sneijder, Van der Vaart und Robben zaubern möchte.

Klinsmann optimistisch: Auch wenn mit Michael Ballack der "Leader schlechthin" für die Weltmeisterschaft ausfällt, glaubt Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann an ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Mannschaft: "Es wird schwer dieses Vakuum auszufüllen. Aber wir werden trotzdem eine gute Rolle spielen. Deutschland gehört wie immer zu den Favoriten. Wir haben eine schlagkräftige Truppe, die sich vor niemandem verstecken muss", sagte der 45-Jährige. Es müsse nun eine "Verantwortungsübergabe an die nächste Generation geben." Die besteht aus Lahm, Schweinsteiger, Mertesacker und Podolski. Und weil Klinsmann eben gerne in Bildern spricht, hat er gleich noch einen guten Rat: "Sie müssen jetzt die nächste Stufe nehmen, das Potential haben sie."

Rekord im Rentenalter: Im fortgeschrittenen Alter von 39 Jahren und 224 Tagen feierte Sandor Boschker sein Debüt im Kasten der holländischen Nationalmannschaft. 45 Minuten kam der Keeper von Twente Enschede im WM-Test gegen Ghana zum Einsatz. Damit ist er der älteste Spieler, der jemals für die Elftal debütierte. Bei der Weltmeisterschaft wird er aber eher den Jörg Butt der holländischen Mannschaft geben und für gute Stimmung sorgen dürfen. Dennoch ist er natürlich wichtig für das Team. Noch wichtiger sind allerdings Maarten Stekelenburg, der wohl die Nummer eins wird, und sein potentieller Vertreter Michel Vorm.

Mit Füßen getreten: Dass der WM-Ball Jabulani im Verlauf der Weltmeisterschaft von kräftigen Männerbeinen malträtiert wird, lässt sich kaum vermeiden. Doch schon im Vorfeld muss die flatternde Kugel jede Menge einstecken. Nun hat sich auch Dänemarks Nationaltrainer Morten Olsen in die lange Liste der Kritiker eingereiht. "Wir haben mit einem unmöglichen Ball gespielt, an den wir uns erst noch gewöhnen müssen", sagte Olsen. Der Ball sei zwar keine Entschuldigung für die 0:1-Niederlage im Test gegen Australien, aber "eine Ursache dafür." Klingt trotzdem irgendwie nach Ausrede.

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