WM

Mach's wie England, Italien!

Von SPOX
Die Italiener bejubeln ihren Ausgleichstreffer gegen Neuseeland
© Getty

Italien steht vor dem Duell mit der Slowakei mit dem Rücken zur Wand und will es wie Fabio Capellos England machen. Neuseeland plant den WM-Coup. Bei der Niederlande wird trotz guter Ausgangsposition nicht durchgewechselt.

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Slowakei - Italien

Anpfiff: 16 Uhr in Johannesburg (15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY)

Darum geht's: Für den Weltmeister um die England-Nachahmung. Die Three Lions errumpelten sich in den ersten beiden Spielen zwei Remis und quälten sich dann mit einem Sieg gegen Slowenien ins Achtelfinale. Folgt jetzt das Ganze auf italienisch?  "Seien sie nicht überrascht, wenn dieses Team plötzlich hervorragenden Fußball spielt und ins Rollen kommt. Wir müssen jetzt gegen die Slowakei gewinnen", sagt Trainer Marcello Lippi. Bei den Slowaken geht's drunter und drüber. Trainer Vladimir Weiss bezeichnete die Journalisten als "Schwuchteln" und drohte einem Schreiber sogar mit Prügel. Mit einem Sieg haben aber auch die Slowaken noch die Chance aufs Achtelfinale.

Personal: Italiens Stratege Andrea Pirlo trainiert seit zwei Tagen mit dem Team, ein Einsatz von Beginn an scheint aber zu früh. Vielleicht hilft der Milan-Star von der Bank. Federico Marchetti wird wieder im Tor stehen. Möglich, dass auch Giampolo Pazzini Alberto Gilardino verdrängt. Bei den Slowaken könnte Miroslav Stoch eine Chance in der Startelf erhalten.

Schlüsselduell: Daniele De Rossi vs. Marek Hamsik. Das Duo begegnet sich regelmäßig in der Serie A - nun das erste Duell bei der WM 2010. Napoli-Legionär Hamsik ist der Hoffnungsträger der Slowaken, konnte gegen Neuseeland noch überzeugen, baute gegen Paraguay aber erheblich ab. Gegen Italien muss die Slowakei gewinnen, deswegen wird viel von Hamsik abhängen. Ähnlich verhält es sich mit De Rossi, der bisher viel Herz, aber wenig Kreativität unter Beweis stellt.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Slowakei (4-2-3-1): Mucha - Pekarik, Skrtel, Salata, Durica - Strba, Kozak, Hamsik - Sestak, Weiss (Stoch) - Vittek

Italien (4-3-3): Marchetti - Zambrotta, Cannavaro, Chiellini, Criscito - Gattuso, De Rossi, Montolivo - Iaquinta (Quagliarella), Pazzini (Gilardino), Di Natale (Pepe)

Paraguay - Neuseeland

Anpfiff: 16 Uhr in Polokwane (15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY)

Darum geht's: Nicht verlieren! Zwar stehen Paraguay und Neuseeland vor dem letzten Spiel auf den Plätzen eins und zwei und wären damit im Achtelfinale, aber Italien und Slowakei lauern im Parallelspiel! "Das Turnier läuft bislang total nach unseren Vorstellungen. Auch gegen Paraguay wollen wir wieder für Furore sorgen", sagt Neuseelands Chris Killen. Die Kiwis wären mit einem Sieg im Achtelfinale! Die besten Karten hat aber Paraguay. Das Weiterkommen hätte nicht nur sportlichen Reiz: "Die FIFA zahlt neun Millionen Dollar an Prämien für den Einzug ins Achtelfinale. Auch wenn das nicht ganz ausreicht, um unsere Auslagen für die WM zu begleichen, würden wir damit keine roten Zahlen schreiben", sagt Verbandschef Juan Napout.

Personal: Paraguay wird kaum etwas ändern nach den zwei erfolgreichen Auftritten. Lucas Barrios, Roque Santa Cruz und Nelson Valdez dürften erneut stürmen. Bei den Neuseeländern fällt möglicherweise Winston Reid aus. Der Verteidiger erlitt einen Nasenbeinbruch im Spiel gegen Italien. Ben Sigmund steht als Ersatz bereit. Keine Änderung wird es im Tor geben. Der eigentliche Stammkeeper startete mit einer Sperre in die WM, wurde aber aber von Mark Paston stark vertreten. Dabei bleibt's.

Schlüsselduell: Claudio Morel vs. Shane Smeltz. Morel ist zum heimlichen Star Paraguays aufgestiegen. Sowohl gegen Italien als auch gegen die Slowakei spielte er sehr überzeugend auf der linken Abwehrseite. Jetzt wird es der 32-Jährige nun mit Shane Smeltz zutun haben. Der gebürtige Göppinger trifft mit dem Selbstvertrauen seines Tores gegen Italien auf Morel.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Paraguay (4-3-3): Villar - Bonet, da Silva, Alcaraz, Morel - V. Caceres, Vera, Riveros - Barrios, Santa Cruz, Valdez

Neuseeland (3-4-3): Paston - Reid (Sigmund), Nelsen, Smith - Bertos, Elliott, Vicellich, Lochhead - Smeltz, Fallon, Killen

Dänemark - Japan

Anpfiff: 20.30 Uhr in Rustenburg (20.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY)

Darum geht's: Für beide ist sogar der Gruppensieg möglich. Aber da die Niederlande gegen Kamerun voraussichtlich nichts anbrennen lassen, geht es um Platz zwei - wobei Japan dank der besseren Tordifferenz ein Unentschieden reicht. Dänemark ist in welchem Szenario auch immer zum Siegen verdammt.

Personal: Klarer Vorteil Japan. Während bei den Asiaten mit Yasuyuki Konno nur ein Backup-Abwehrspieler leichte Probleme hat, muss Dänemark auf den gesperrten Simon Kjaer verzichten. Außerdem ist der eminent wichtige Torjäger Nicklas Bendtner genauso angeschlagen wie Jon Dahl Tomasson und Daniel Jensen.

Schlüsselduell: Dennis Rommedahl vs. Yuto Nagamoto. Dänemarks Offensivstrategie ist simpel: Der Ball geht auf die Außen, von dort sollen Dennis Rommedahl (rechts) bzw. Jesper Grönkjaer zur Grundlinie starten und Räume aufreißen. Wobei die Hoffnungen vor allem auf dem wesentlich besser aufgelegten Rommedahl liegen. Beschattet wird er von Japans Linksverteidiger Nagatomo. Er spielt unauffällig, ist aber ballsicher, taktisch diszipliniert und effizient. Wenn er Rommedahl in den Griff bekommt, wäre es die halbe Miete für Japan.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Dänemark (4-2-3-1): Sörensen - Jacobsen, Kröldrup, Agger, S. Poulsen - C. Poulsen, Jörgensen - Rommedahl, Tomasson, Grönkjaer - Bendtner

Japan (4-3-2-1): Kawashima - Komano, Nakazawa, Tanaka, Nagatomo - Hasebe, Abe, Endo - Matsui, Honda - Okazaki

Kamerun - Niederlande

Anpfiff: 20.30 Uhr in Kapstadt (20.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY)

Darum geht's: "Wir werden all unsere Energie einsetzen und zeigen, dass Kamerun eine große Fußballnation bleibt. Die Löwen können noch brüllen", sagt Souleymanou Hamidou. Klingt nett, aber das Spiel wird das letzte für Kamerun bei dieser WM. Anders die Niederlande, die schon fürs Achtelfinale qualifiziert sind und nur noch einen Punkt zum Gruppensieg brauchen. Trainer Bert van Marwijk wird aber dennoch nicht rotieren. "Wir haben unsere Erfahrungen damit gemacht, deshalb ist es gut, wenn wir nicht zu viel wechseln", sagt Arjen Robben. Bei der WM 2006 und der EM 2008 war die Niederlande nach den ersten beiden Vorrundenpartien früh für das Achtelfinale qualifiziert. Marco van Basten schonte daraufhin seine Stars, das Team verlor den Rhythmus und schied frühzeitig aus.

Personal: Viel Veränderungen wird es bei der Niederlande also nicht geben. Möglicherweise erhält Khalid Boulahrouz eine Chance in der Startelf, um den gelb vorbelasteten van der Wiel nicht für ein mögliches Achtelfinale gegen Italien zu gefährden. Ähnliche Denkspiele könnte es auch bei de Jong geben. Beide wird van Marwijk aber nicht draußen lassen. Ob Arjen Robben zum ersten Mal zum Einsatz kommt, ist noch offen. Wer bei Kamerun zum Einsatz kommen wird, ist kaum abzusehen. Beim letzten Spiel könnte der eine oder andere Neuling zum Einsatz kommen.

Schlüsselduell: Niederlandes Abwehr vs. Samuel Eto'o. Der Kameruner Angreifer ist vor den entscheidenden K.o.-Spielen ein willkommener Härtetest. Für Bert van Marwijk noch einmal eine Möglichkeit der Feinjustierung seiner Defensive, die trotz bisher ausbleibender Gegentore als Schwachpunkt ausgemacht wurde.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Kamerun (4-4-2): Hamidou - Mbia, N'Koulou, Bassong, Assou-Ekotto - A. Song, Geremi, Enoh (Matip), Emana - Webo, Eto'o

Niederlande (4-3-3): Stekelenburg - Boulahrouz (van der Wiel), Heitinga, Mathijsen, van Bronckhorst - van Bommel, de Jong, Sneijder - Kuyt, van der Vaart (Robben), van Persie