WM

Ribery angeblich in Sex-Skandal verwickelt

SID
Franck Ribery absolvierte bislang 42 Spiele für Frankreichs Nationalmannschaft
© Getty

Frankreichs Fußball-Star Franck Ribery vom deutschen Rekordmeister Bayern München soll in den Sex-Skandal verwickelt sein, der zurzeit die französische Nationalmannschaft erschüttert. Wie die Nachrichten-Agentur "AFP" aus Ermittlungskreisen in Paris erfuhr, soll er sexuellen Kontakt zu einer minderjährigen Prostituierten eingestanden haben. Neben Ribery sollen mit Sydney Govou, Karim Benzema und Hatem Ben Arfa drei weitere Nationalspieler in den Skandal verwickelt sein.

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Allerdings habe der Bayern-Profi nicht gewusst, dass es sich um eine Minderjährige gehandelt habe. In Frankreich stehen auf Sex mit einer minderjährigen Prostitutierten bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 45.000 Euro.

Bereits am Sonntag war bekannt geworden, dass Ribery im Zusammenhang mit dem Sex-Skandal in der Equipe Tricolore vernommen worden war.

Van Gaal: "Er ist nur ein Zeuge"

"Persönlichkeiten, darunter Franck Ribery und andere internationale Spieler, kennen einen Nahestehenden eines Zuhälterrings. Nur aufgrund dieser Bekanntschaft wurden sie von der Polizei verhört. Diese Angelegenheit betrifft meinen Klienten nicht", schrieb seine Anwältin Sophie Bottai in einer Stellungnahme am Montag und stellte fest: "Er wurde als Zeuge befragt, und für uns ist diese Geschichte damit erledigt."

Am Montagnachmittag äußerte sich auch Bayern-Trainer Louis van Gaal. "Er ist nur ein Zeuge. In Holland sagt man: Während einer Untersuchung müssen wir immer unseren Mund halten. Ob er darunter leidet? Ich weiß es nicht, aber ich habe nicht den Eindruck", sagte van Gaal. "Ich glaube, dass er mehr mit Olympique Lyon beschäftigt ist."

Zu einer weiteren Stellungnahme waren die Münchner nicht bereit.

Keine weiteren Maßnahmen gegen Ribery

Gegen Ribery seien nach der Befragung zunächst auch keinerlei Maßnahmen getroffen oder Ermittlungen eingeleitet worden. Allerdings verlautete aus Justizkreisen nun, dass es dem ermittelnden Richter Andre Dando überlassen sei, ob er gegen Ribery Anklage erheben werde.

Zwei Spieler der Equipe Tricolore sollen am Samstag von der französischen Justiz wegen ihrer möglichen Kontakte zu einer minderjährigen Prostituierten in einem Pariser Nachtklub befragt worden sein.

Im Fokus der Ermittlungen im Pariser Rotlichtviertel steht ein Prostitutionsring mit Escort-Service in Paris und ein Nachtklub, der laut Aussagen eines Untersuchungsbeamten regelmäßig von Profis besucht wird. Die Prostituierten sollen offenbar im Luxusclub "Zaman" am Champs-Elysees auch in Kontakt mit Nationalspielern gekommen sein.

Angeblich auch Govou befragt

Laut französischen Medienberichten soll Ribery bei der Vernehmung eingeräumt haben, eine junge Prostituierte zu kennen.

Der Besitzer, dessen Bruder und zwei weitere Personen wurden laut AFP am Montag in Haft genommen. Sie müssen sich am Dienstag vor dem Richter verantworten.

Über ihren Anwalt Sebastien Bono teilten sie AFP mit, dass sie "jegliche Beteiligung vehement abstreiten." Bono erklärte weiter: "Daher können sie auch nicht für Beziehungen ihrer Kundschaft außerhalb ihres Etablissements verantwortlich gemacht werden."

Nachrichtenmagazin nennt zwei weitere Namen

Die "L'Equipe" berichtet zudem, dass Sidney Govou von Olympique Lyon vernommen wurde. Dessen Anwalt Thierry Braillard erklärte allerdings: "Mein Klient hat keine Beziehung zu einem Zuhälterring, er war nie im Cafe Zaman."

Nach übereinstimmenden Berichten aus seriösen Quellen soll Govou aber durchaus Kontakt mit der Prostituierten gehabt haben. Über deren Identität ist bislang nur bekannt, dass es sich um eine gebürtige Marokkanerin handelt. Allerdings soll sich das Verhältnis zwischen den beiden erst entwickelt haben, als die Frau die Volljährigkeit erreicht hatte.

Wie das Nachrichtenmagazin "Le Point" am Dienstag berichtet, seien neben Ribery und Govou auch Karim Benzema von Real Madrid und Hatem Ben Arfa von Olympique Marseille in den Fall verwickelt.

Kein Kommentar vom FFF

Jean-Pierre Escalettes, Präsident des französischen Fußball-Verbandes FFF, wollte zunächst keine ausführliche Stellungnahme abgeben. "Es gibt eine Untersuchung und ich habe keine Informationen darüber. Momentan kann ich das nicht kommentieren", sagte Escalettes.

Seitens des französischen Fußball-Verbandes FFF hieß es am Montag: "Das ist eine Angelegenheit, die zur Privatsphäre gehört. Wir werden dies nicht weiter kommentieren."

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