WM

Die Favoriten halten Kurs auf Südafrika

SID
Die Elftal führt unangefochten die Tabelle der Gruppe 9 an
© Getty

Frankreich hinkt trotz seines Lebensretters Franck Ribery noch immer hinterher, Portugal kommt nicht auf die Beine, ansonsten aber marschieren die großen Favoriten aus Europa unbeirrt der Weltmeisterschaft 2010 entgegen.

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Europameister Spanien und die Niederlande könnten die Reise nach Südafrika schon mal buchen, Titelverteidiger Italien befindet sich auf einem guten Weg, ebenso Serbien oder England.

Die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld und Griechenland mit Otto Rehhagel liefern sich in der europäischen WM-Qualifikations-Gruppe 2 unterdessen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Vize-Weltmeister Frankreich konnte sich bei Ribery bedanken, dass seine Chancen in Gruppe 7 noch halbwegs intakt sind. Der Star von Bayern München erzielte mit einem strammen Weitschuss aus rund 20 Metern den Siegtreffer (67.) beim 1:0 (0:0) in Litauen.

"Stolpersieg" für die Schweiz

"Dieser Sieg ist sehr, sehr wichtig für uns", sagte Ribery, betonte jedoch auch: "Nun müssen wir am Mittwoch nachlegen." Die Equipe Tricolore trifft dann erneut auf Litauen und könnte den Rückstand auf Serbien auf zwei Punkte verkürzen: Der Tabellenführer gewann am Samstag in Rumänien mit 3:2 (2:0).

Zu einem Dreikampf entwickelt sich womöglich das Rennen in Gruppe 2. Nach einem recht mühsamen 2:0 (1:0) in Moldawien liegen Hitzfelds Schweizer nun mit 10 Punkten gleichauf mit Griechenland.

Der Erfolg in Chisinau fiel nach Ansicht der Boulevardzeitung "Blick" in die Kategorie "Stolpersieg", der Nati-Trainer allerdings sagte: "Hier gab es drei Punkte zu gewinnen, keinen Schönheitspreis."

Spanien beeindruckt weiter

Weil Rehhagels Hellenen in Israel dank des ehemaligen Bundesliga-Profis Theofanis Gekas ein 1:1 (1:0) erreichten, herrscht Punkte-Gleichstand an der Spitze, Israel liegt aber nur einen Zähler zurück.

Weiter im Stile eines Champions tritt Spanien auf. Das 1:0 (0:0) gegen die Türkei in Madrid war das 40. WM-Qualifikationsspiel in Serie, das Europameister nicht verlor.

Abwehrspieler Gerard Pique bescherte Spanien, außerdem in 30 Spielen hintereinander seit 2006 ungeschlagen, mit seinem ersten Tor (61.) im zweiten Länderspiel den fünften Sieg im fünften Spiel in der Gruppe 5.

Niederlande marschiert souverän

Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf Bosnien-Herzegowina, das überraschend 4:2 (1:0) in Belgien gewann. Die Bosnier (9 Punkte), Türken (8) und Belgier (7) kämpfen hinter Spanien (15) nur noch um den Play-off-Platz.

Noch deutlicher marschieren die Niederländer in der Gruppe 9 vorneweg: vier Spiele, vier Siege - bereits acht Punkte beträgt nach dem 3:0 (2:0) gegen Schottland nun der Vorsprung auf die sogenannten Verfolger Island und Schottland, die am Mittwoch im "Endspiel" um Gruppenplatz zwei aufeinandertreffen.

Am gleichen Tag könnten auch die Engländer (4 Spiele/12 Punkte), am Wochenende Testspiel-Sieger gegen die Slowakei (4:0), einen großen Schritt Richtung Südafrika tun: Als Tabellenführer der Gruppe 6 treten die Three Lions gegen Verfolger Ukraine an (3 Spiele/7 Punkte).

Lippi freut sich über Vorsprung

Ein klein wenig absetzen konnte sich Weltmeister Italien in Gruppe 8 vor dem vorentscheidenden Spiel am Mittwoch gegen Irland. Die Azzurri gewannen in Montenegro standesgemäß mit 2:0 (1:0) - sie profitierten allerdings davon, dass sich die bislang punktgleichen Iren selbst ein Bein stellten.

Die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni führte gegen Bulgarien schon ab der 1. Minute mit 1:0, ehe Kevin Kilbane ein Eigentor unterlief (73.). "Unsere zwei Punkte Vorsprung sind schon sehr gut", betonte Italiens Trainer Marcello Lippi vor dem Gruppen-Gipfel in Bari.

In den WM-Qualifikations-Gruppen 1, 2 und 3 ist dagegen klar, dass noch lange nichts klar ist. Ausnahme: Portugal gerät zunehmend in Schwierigkeiten. Nach dem 0:0 gegen Schweden in Gruppe 1 liegen die Iberer (5 Spiele) schon 4 Punkte hinter Dänemark (4 Spiele) und Ungarn (5 Spiele).

Randale in Belfast

"Es ist noch nicht vorbei, aber wir müssen schon zugeben, dass wir uns jetzt in einer noch schwierigeren Situation befinden", sagte Nationaltrainer Carlos Queiroz. "In dieser Gruppe ist noch alles offen, wir spielen ja noch zweimal gegen Dänemark", sagte Lars Lagerbäck, Trainer der Schweden (6 Punkte/4 Spiele).

Unübersichtlich geht es auch in der Gruppe 3 zu, deren Spiele am Samstag von Krawallen am Rande der Begegnung zwischen Nordirland und Polen überschattet wurden. Während der Partie im Windsor Park von Belfast, die nach einem spielentscheidenden Eigentor des Polen Michal Zewlakow mit 3:2 (1:1) für die Gastgeber endete, wurde zudem der Assistent des schwedischen Schiedsrichters Martin Hansson von einem Gegenstand am Kopf getroffen.

Das Spiel musste unterbrochen werden, den Nordiren drohen Sanktionen durch den Weltverband FIFA. Sportlich setzten sich die Nordiren (6 Spiele/10 Punkte) zunächst an die Tabellenspitze, gefolgt von der Slowakei (4 Spiele/9 Punkte) sowie Tschechien und Slowenien (je 5 Spiele/8 Punkte).

Die Tschechen erreichten in Maribor nur ein 0:0 gegen die Slowenen und treffen nun am Mittwoch auf die Slowakei, Nordirland spielt erneut in Belfast gegen Slowenien.

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