WM

Maradona! Argentinien lässt die Bombe platzen

SID
diego514
© Imago

Volksheld Diego Maradona wird Nationaltrainer Argentiniens. Der Weltmeister von 1986 tritt die Nachfolge von Alfio Basile an, der nach dem 0:1 in der WM-Qualifikation in Chile zurückgetreten war.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das bestätigte der 48-Jährige am Dienstagabend. "Mir geht es mehr als gut", sagte Maradona: "Ich bin zufrieden und sehe der Aufgabe gelassen entgegen."

Damit sorgt der argentinische Verband für eine kleine Sensation, da Maradona praktisch noch keine Erfahrung als Trainer gesammelt hat.

"Ich möchte mit Diego arbeiten. Er wird der nächste Trainer der Nationalmannschaft werden", sagte der frühere Nationalcoach Carlos Bilardo, der die "Albiceleste" 1986 in Mexiko mit Kapitän Maradona zum WM-Titel geführt hatte und künftig das Amt des Teammanagers übernehmen wird.

Bilardo als "Supervisor"

Laut Maradona wird er selbst allerdings die Mannschaft nominieren und trainieren, Bilardo werde als eine Art "Supervisor" agieren. Dem Ex-Weltstar sollen zudem mehrere Assistenten zur Seite gestellt werden, unter anderem der Fitnesscoach Fernando Signorini.

Die Entscheidung fiel nach einem Treffen zwischen Maradona und dem argentinischen Verbandspräsidenten Julio Grondona. Maradona hatte sich zuletzt leidenschaftlich um das Amt des Nationaltrainers im Land des zweimaligen Weltmeisters beworben.

Gestörtes Verhältnis zu Messi

"Ich werde bis zum letzten Moment um diese Chance kämpfen", sagte Maradona.

Doch selbst die argentinischen Medien hatten dem genialen Spielmacher vergangener Tage wegen fehlender Erfahrung sowie eines angespannten Verhältnisses zu Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona nur geringe Chancen auf das Traineramt gegeben.

Olympia-Coach Sergio Batista, Ex-Rekordnationalspieler Diego Simeone (River Plate), Miguel Angel Russo (Lorenzo) und der derzeit vereinslose Trainerroutinier Carlos Bianchi galten allesamt als Kandidaten mit höheren Chancen als Maradona.

Wie gesund ist Maradona?

Ohnehin hatte der Volksheld nach Beendigung seiner aktiven Karriere immer wieder für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.

Im vergangenen Jahr hatte es in Argentinien zum wiederholten Male Spekulationen um den Gesundheitszustand des einstigen Ausnahmefußballers gegeben, die darin gipfelten, dass eine Zeitung fälschlicherweise den Tod Maradonas verkündete.

2004 hatte sich der ehemalige Star des SSC Neapel und des FC Barcelona einer Entziehungskur auf Kuba unterzogen und sich in die Obhut seines Freundes Fidel Castro begeben. Damals hatte der Konsum harter Drogen bei Maradona schwere Herzprobleme ausgelöst.

Argentinien nur auf Platz drei

Zuletzt spielte er in einer Nostalgie-Hallenfußballserie mit ehemaligen Weggefährten aus der Nationalmannschaft zwei Duelle gegen Brasilien aus. Basile hatte nach der 0:1-Pleite in Chile in der südamerikanischen WM-Qualifikation aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt.

Die Südamerika-Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika, in der die Gauchos nach zehn von 18. Spieltagen nur auf Rang drei liegen, wird erst Ende März 2009 fortgesetzt.

So steht es in der WM-Qualifikation Südamerikas