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"Die Kritik war nicht berechtigt"

Von Für SPOX in Helsinki: Stefan Rommel
Fußball, Nationalmannschaft, Deutschland, DFB, Klose, Miroslav
© Getty

Es war sein Abend, aber Miroslav Klose war nach seinen drei Toren gegen Finnland nicht zum Feiern zu Mute.

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Zu sehr schmerzten die zwei verlorenen Punkte nach einem aufregenden Spiel. Immerhin konnte der Kapitän seine Torflaute in eindrucksvoller Manier beenden und der DFB-Elf quasi im Alleingang zu einem Punkt verhelfen.

Das Spiel gegen Finnland in der SPOX-Analyse 

Im Interview nach dem Spiel rechnete Klose ein wenig mit seinen scharfen Kritikern ab und entdeckte die Liebe zu seinem Beruf neu.

Frage: Drei Tore in einem Spiel nach so viel Kritik an Ihnen. Ist das eine Art Befreiung für Sie?

Miroslav Klose: Ich habe mich natürlich sehr über die Tore gefreut. Aber eine Befreiung waren sie nicht.

Frage: Fanden Sie die Kritik der letzten Tage überzogen?

Klose: Das ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Ich weiß, dass die Medien immer ordentlich draufhauen, wenn ich mal ein schlechteres Spiel mache. Aber diese Kritik war schon unter dem normalen Niveau.

Frage: Hat Sie die Kritik beeinflusst?

Klose: Ich habe mich ehrlich gesagt nie davon anstecken lassen. Ich weiß, was ich kann und ich weiß, dass ich dafür belohnt werde, wenn ich jeden Tag hart an mir arbeite. Und heute wurde ich belohnt.

Frage: Plötzlich lief es wieder wie von selbst...

Klose: Sehen Sie sich doch nur das 3:3 an. Zuerst versucht es Mario Gomez, dann Piotr Trochowski, dann wieder Gomez. Und wenn man Glück hat, dann fällt einem der Ball halt vor die Füße.

Frage: Und in den letzten Spiele war das nicht so?

Klose: Das kann man sich nur im Training erarbeiten. Warum das aber so ist, kann ich nicht erklären. Wer mich kennt, der weiß, dass ich jeden Tag an mir arbeite, um besser zu werden. Und ich weiß auch, dass man dafür belohnt wird. Da muss man Kritik auch einfach mal wegstecken. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: In der Art, wie die (die Medien, Anm. d. Red.) draufgehauen haben, war es nicht berechtigt.

Die SPOX-Einzelkritik: Klose eine 1

Frage: Wie sind Sie mit der schwierigen Situation umgegangen?

Klose: Ich habe über die Jahre gelernt, damit umzugehen. Das zeichnet mich auch in gewisser Weise aus.

Frage: Der Beginn war aber eher wieder unglücklich...

Klose: Den Kopfball in der ersten Halbzeit muss ich natürlich machen.

Frage: Auch so wurden es am Ende gleich drei Tore...

Klose: Wer mich kennt, der weiß, dass ich so etwas drin habe. Und wenn man zwei, drei Chancen vergibt, muss man sich eben die vierte erarbeiten.

Frage: Wie sehen Sie das Spiel insgesamt?

Klose: Es war wichtig, dass wir den Weg nach vorne gesucht haben, weil unsere Stärken im Offensivspiel liegen. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff muss noch viel schneller werden.

Frage: Ist Stürmer jetzt wieder ein Traumberuf?

Klose: Spielerfrau zu sein ist schöner. Aber Stürmer ist auch nicht schlecht.

Die Qualifikationsgruppe 4 im Überblick 

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