WM

Hitzfelds Traumstart in eine neue Ära

SID
Fußball, Schweiz, Ottmar Hitzfeld
© Getty

Hamburg - Traumhafter Start für Ottmar Hitzfeld, freudloser Triumph für Vicente del Bosque, herber Dämpfer für Marcello Lippi: Mit unterschiedlichen Empfindungen beendete die europäische Fußball-Lehrer-Elite ihre Premiere oder Rückkehr als Auswahltrainer.

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Für den ehemaligen Bayern-Coach Hitzfeld wurde seine Ouvertüre bei der Schweizer "Nati" mit dem 4:1 gegen Zypern zum Triumphmarsch.

"Ich verfüge über eine tolle Mannschaft, die sich noch deutlich steigern wird, wenn alle in Bestform sind", jubelte Hitzfeld nach dem letzten Test vor dem ersten WM-Qualifikationsspiel am 6. September in Israel.

Schützenfest für "Nati"

"Gelungener Start in eine neue Ära", titelte die "Neue Zürcher Zeitung" nach dem Schützenfest.

Hitzfeld heizte den Konkurrenzkampf durch den Verzicht auf Bayer Leverkusens Mittelfeldstar Tranquillo Barnetta und die Debüts von Valentin Stocker, Alain Nef sowie Torwart Eldin Jakupovic an - und wurde belohnt.

Stocker (8.) und Nef (72.) trafen auf Anhieb. Hakan Yakin (27.), Johan Volanthen (81.) schossen die übrigen Tore, Konstantinos Makridis (34.) traf für Zypern.

Bitterer Sieg für del Bosque

Real Madrids Ex-Coach del Bosque erreichte mit dem deutlichen 3:0 in Dänemark angesichts der Flugzeug-Katastrophe in Madrid einen bitteren Einstands-Sieg als neuer Trainer von Europameister Spanien.

"Heute gibt es es nichts zu feiern", titelte das spanische Sportblatt "Marca" und auch del Bosque sprach von einem "schmerzhaften Tag".

Durch Tore von Xabi Alonso (50./90.) und Xavi (74.) erhöhten die Iberer ihre Serie von Spielen ohne Niederlage auf 23 Matches.

Weltmeister im Glück

Lippis Rückkehr bei der "Squadra Azzurra" endete gegen Österreich fast als Debakel. Italien lag nach haarsträubenden Abwehrfehlern durch Treffer von Emanuel Pogatetz (14.) und Marc Janko (40.) bereits 0:2 zurück, weshalb "La Gazzetta dello Sport" urteilte: "Die Abwehr bricht zusammen, aber Italien rettet sich."

Nach dem glücklichen 2:2 war Weltmeister-Coach Lippi am Ende doch zufrieden: "Für heute Abend war es okay so. Es war wichtig, dieses Spiel noch herumzudrehen."

Alberto Gilardino (45.) und ein Eigentor von Hoffenheims Torhüter Ramazan Özcan (67.) bei dessen Länderspieldebüt verhinderten einen perfekten Einstand des Tschechen Karel Brückner als Österreich-Coach.

Unentschieden auch für England

Brückners Nachfolger Petr Rada als tschechischer Auswahltrainer verpasste ebenfalls nur knapp einen erfolgreichen Start gegen Fabio Capellos Engländer, die in Wembley gnadenlos ausgepfiffen wurden.

Erst in der Nachspielzeit rettete Joe Cole dem deutlich unterlegenen Fußball-Mutterland wenigstens ein 2:2. Zuvor waren die Tschechen durch Milan Baros (22.) und Marek Jankulovski (48.) zweimal in Führung gegangen.

Wesley Brown (44.) hatte kurz vor der Pause das 1:1 für England geschossen. "Wir haben heute einen weiteren Schritt nach vorne getan", sagte Capello trotz des schwachen englischen Auftritts.

Weißrussland besteht gegen Argentinien

Der neue Bondscoach Bert van Marwijk machte es beim 1:1 der Niederlande in Russland besser als sein Vorgänger Marco van Basten, der bei der EURO mit 1:3 von Guus Hiddinks Russen vorgeführt wurde.

Dabei half auch Bayern Münchens Kapitän Mark van Bommel mit, der von seinem Schwiegervater van Marwijk nach zweijähriger Abwesenheit reaktiviert wurde.

Zu einem Achtungserfolg kam der deutsche Trainer Bernd Stange, der mit Weißrussland dem zweimaligen Weltmeister Argentinien ein 0:0 abtrotzte.

Portugal feierte bei der Rückkehr von Carlos Queiroz als Auswahlcoach auch ohne den verletzten Superstar Cristiano Ronaldo mit 5:0 einen Kantersieg gegen die Färöer-Inseln.