WM

Ein Fragezeichen aus der Mottenkiste

Von Mario Krischel
Bernd Leno war der Verlierer des deutschen Auftaktsieges gegen Australien
© getty
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Das Trio infernale

Selten war eine Saison für einen Spieler so gut und gleichzeitig so schlecht wie für Leon Goretzka in diesem Jahr. Obwohl der FC Schalke seine schwächste Saison seit langem spielte und nicht international vertreten sein wird, wusste der 22-Jährige im Grunde Woche für Woche zu gefallen.

Goretzka ist gereift und vor allem auch gesund geblieben, dadurch hat er sich erneut für Joachim Löw empfohlen, der ihn ohnehin schon seit Jahren über den grünen Klee lobt. Den Confed Cup solle er nutzen, um so im kommenden Jahr für die WM-Endrunde mehr als nur eine Option zu sein.

Und Goretzka will seine Chance nutzen, das bewies er gegen Australien mit Nachdruck. Jeder Angriff lief über den Schalker, der einerseits mit klugen Pässen gefährliche Angriffe einleitete, andererseits selbst als Vollstrecker glänzte.

"Er war sehr präsent und hat sehr viel gearbeitet, Zweikämpfe gewonnen in der Defensive, hat überragende Läufe in die Tiefe gemacht, das ist schwer zu verteidigen, wie man beim dritten Tor gesehen hat", bewertete Löw hernach. "Er ist in einer sehr guten Form und macht einen sehr guten Eindruck."

Hilfe erhielt Goretzka gegen schüchterne Socceroos vor allem von Joshua Kimmich und Julian Brandt. Das Trio stach mit perfektem Kurzpassspiel und schnellen Kombinationen ins vordere Drittel heraus. Immer wieder fanden sich die drei auf der rechten Seite wieder und überrannten die gegnerische Abwehrreihe.

So fiel das 1:0, so hätte das 2:0, 3:0 und 4:0 fallen müssen und so fiel das 3:1, das Goretzka nach mustergültiger Vorlage von Kimmich schließlich selbst erzielte.

Zufriedenheit war bei Kimmich und Goretzka nach Abpfiff jedoch kaum spürbar, auf der Bank wurde noch eifrig diskutiert, wie auch Chile geknackt werden kann. Jedenfalls nicht mit einer zweiten Hälfte wie gegen Australien. Ja, befand Goretzka, "das muss besser werden."