WM

Endlich raus aus Ozeanien

Von Florian Schimak
Vorfreude sieht anders aus: Die spanische Nationalmannschaft bei der Vorbereitung zum Confed Cup
© getty

Angeführt wird die Gruppe B von Welt- und Europameister Spanien. Die Furja Roja gilt auch beim Confederations Cup 2013 (Sa., 21 Uhr im LIVE-TICKER) als Favorit. Uruguay, Nigeria und vor allem der Exot aus Tahiti gehen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in das Turnier.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Gruppe B

Spanien

Europameister 2008 und 2012. Weltmeister 2010. Die Furja Roja bestimmt seit einem halben Jahrzehnt den Weltfußball. Und wenn man die Leistung des U-21-Teams bei der EM in Israel betrachtet, wird die spanische Dominanz in den nächsten Jahren wohl auch nicht enden.

Die Teams der Gruppe A: Brasiliens Komplex und Italiens Twitterproblem

Bis auf Nacho Monreal (FC Arsenal), Cesar Azpilicueta (FC Chelsea) und Roberto Soldado (FC Valencia) treten die Spanier mit dem gleichen Kader an, der 2012 in Polen und der Ukraine den Titel holte. Verzichten muss Vicente Del Bosque auf den verletzten Xabi Alonso (Adduktoren-OP).

Natürlich sind die Spanier auch in Brasilien die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Doch so wirklich souverän und überzeugend präsentierte sich das Team um den bei Real Madrid auf die Bank verbannten Kapitän Iker Casillas in den letzten Monaten nicht. Im März kam Spanien in der WM-Quali gegen Finnland zu Hause nicht über ein 1:1 hinaus. Auch im vorletzten Test vor dem Confed Cup konnte La Roja beim 2:1-Erfolg über Haiti nicht wirklich glänzen.

Gerade im Sturm drückt der spanische Schuh gewaltig. Alvaro Negredo (FC Sevilla), Fernando Torres (FC Chelsea) und Roberto Soldado (FC Valencia) hätten "ihre Chancen gehabt", David Villa habe ihn "auch nicht sonderlich beeindruckt", sagte Del Bosque zehn Tage vor Beginn des Turniers. "Mir scheint es, als brauche das Team etwas Neues. Aber in den vergangenen Monaten haben wir vielleicht auch wegen eigener Fehler nicht den Mittelstürmer gefunden, der in unser System passt", so der 62-Jährige weiter. Wie schon bei der EURO könnte also wieder Cesc Fabregas als falsche Neun auflaufen.

Langsam aber sicher läutet Del Bosque einen seichten Generationswechsel ein, welcher auch schon beim jetzigen Turnier sichtbar wird. Für Xavi, Villa und Co. wird die WM in Brasilien wohl das letzte große Highlight werden. Aber Spieler wie Javi Martinez stehen für den sanften Umbruch schon während des Confed Cups parat. "Wir glauben sehr an ihn. Er steht in der ersten Startreihe, wenn es um einen Generationswechsel bei uns geht", sagt Del Bosque.

Doch trotz aller kleinen Problemchen: Die spanische Nationalmannschaft bewegt sich weiterhin auf extrem hohem Niveau. Gerade im Mittelfeld tummeln sich Akteure von internationalem Format. Abzuwarten bleibt allerdings, wie die einzelnen Spieler die anstrengende Saison verkraftet haben. Santi Cazorla, Juan Mata und Co. absolvierten um die 60 Pflichtspiele für ihre Vereine.

Spaniens Kader im Überblick

Schlüsselspieler: Iker Casillas (Real Madrid), Xavi, Andres Iniesta (beide FC Barcelona)

Prognose: Von den Namen her der absolute Favorit. In der Gruppenphase sollte La Roja keinerlei Probleme haben - dafür ist die Gruppe zu schwach besetzt. Gerade in den K.o.-Spielen bewies Spanien in den letzten Jahren mentale Stärke. Nur beim Confed Cup 2009 war im Halbfinale gegen die USA Schluss (0:2). Sollte das Sturm-Problem gelöst werden und Xavi, Iniesta und Co. zur Top-Form auflaufen, werden die Spanier das Turnier wohl gewinnen.

Seite 1: Spanien - Probleme auf höchstem Niveau

Seite 2: Tahiti - Der Exot mit der Amateurtruppe

Seite 3: Nigeria - Mikel und ein paar Einheimische

Seite 4: Uruguay - Der Confed Cup als Pusher