WM

Brasilien zittert sich ins Finale

SID
Schwer zu stoppen. Pienaar entwischt Silva nicht zum ersten Mal.
© Getty

Joker Dani Alves hat den Topfavoriten Brasilien mit einem Traumtor ins Finale des Confederations Cups geschossen. Der Rechtsverteidiger vom Champions-League-Sieger FC Barcelona verwandelte gegen den couragiert auftrumpfenden WM-Gastgeber Südafrika in der 88. Minute einen Freistoß von der Strafraumgrenze zum insgesamt schmeichelhaften 1:0 (0:0)-Erfolg.

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Erst sechs Minuten zuvor war Alves eingewechselt worden.Der Rekord-Weltmeister und Titelverteidiger Brasilien darf damit am Sonntag im Endspiel gegen die USA in Johannesburg (20.30 Uhr) vom dritten Confed-Cup-TitelTitel nach 1997 und 2005 träumen.

Vor rund 48.000 Zuschauern im Ellis Park in Johannesburg war die Selecao von einer Gala-Vorstellung wie noch beim 3:0 gegen Weltmeister Italien aber meilenweit entfernt.

Gastgeber mit bester Turnierleistung

Wer von einer einseitigen Angelegenheit zugunsten der Brasilianer ausgegangen war, sah sich getäuscht.

Die Gastgeber boten mit einem leidenschaftlichen Auftritt den Brasilianern überraschend Paroli und weckten damit ein Jahr vor WM-Beginn große Hoffnungen im eigenen Land.

Denn bei widrigen Verhältnissen - im 1750 Meter hoch gelegenen Johannesburg lagen die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt - präsentierten sich Bafana Bafana in der Defensive gut sortiert und suchten mit viel Herz und großem läuferischen Aufwand selbst ihr Glück in der Offensive.

Von den Stars wenig zu sehen

So war das magische Trio Kaka, Robinho und Luis Fabiano lange Zeit abgemeldet.

Vielmehr hatten die Südafrikaner über weite Strecken mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen.

So hatte Kapitän Aaron Makoena in der 21. Minute sogar die große Chance zur Führung, als er freistehend einen Kopfball aus kurzer Entfernung über das Tor setzte.

Der brasilianische Kapitän Lucio vom deutschen Rekordmeister Bayern München hatte bei der Aktion nicht aufgepasst.

Cesar Brasiliens Bester

Im zweiten Durchgang konnten sich die Brasilianer bei Schlussmann Julio Cesar bedanken, der einen von Luisao abgefälschten Schuss des Südafrikaners Teko Modise gerade noch um den Pfosten lenkte (58.).

Der Torhüter von Inter Mailand war auch im ersten Durchgang bei einem Freistoß von Siphiwe Tshabalala auf dem Posten. Der Rekord-Weltmeister fand dagegen überhaupt nicht ins Spiel.

Die beste Phase hatten die Südamerikaner noch gegen Ende der ersten Halbzeit.

In der 37. Minute ließ der frühere Weltfußballer Kaka sein Können aufblitzen, als er nach einer feinen Einzelaktion den Ball von der Strafraumgrenze knapp am Tor vorbeischlenzte.

Vier Minuten später scheiterte der Neuzugang von Real Madrid an Itumeleng Khune.

Traumtor besiegelt Südafrikas Schicksal

Die Entscheidung fiel zwei Minuten vor Schluss, als Alves aus 18 Metern Khune keine Chance ließ.

Bei den Gastgebern verdienten sich der emsige Tsepo Masilela und der frühere Dortmunder Steven Pienaar die Bestnoten. Bester Spieler der Selecao war Torhüter Julio Cesar.

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