Gefallen ohne Raute

Von Für SPOX in Istanbul: Daniel Börlein
Das Ziel vor Augen: Thomas Schaaf, Mesut Özil und Torsten Frings vor dem UEFA-Pokal
© Getty

Zum 13. Mal gibt es ein UEFA-Cup-Endspiel mit deutscher Beteiligung. Vor dem Endspiel gegen Schachtjor Donezk (Mi., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) wirkt Werder cool, macht aus der Aufstellung aber noch ein Geheimnis. Alles spricht allerdings gegen die Werder-Raute. Torsten Frings gefällt's.

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Istanbul hatte richtig Wind gemacht um den offiziellen Pressetermin von Werder Bremen vor dem UEFA-Cup-Finale gegen Schachtjor Donezk. Das stürmische Wetter am Bosporus sorgte dafür, dass das provisorisch errichtete Medienzelt einige Male bedenklich wackelte, während Thomas Schaaf, Torsten Frings und Mesut Özil sprachen.

Die Bremer blieben davon allerdings unbeeindruckt. Werders Coach blickte ab und an auf die klappernden Scheinwerfer nach oben, lächelte milde und senkte sein Haupt wieder ruhig gen Boden. Werder wirkt cool vor dem Finale. So wie man es von Norddeutschen kennt.

Mit welcher Taktik?

"Als Spieler habe ich einen Europapokal-Titel geholt. Als Trainer würde ich das nun ganz gerne wieder erleben", sagte Schaaf. "Es ist sicher ein besonderes Spiel für mich", erklärte Deutschtürke Özil. Und Frings ergänzte: "Wir sind heiß auf den wunderschönen Cup. Mit einem Sieg können wir die eher schwache Bundesliga-Saison noch halbwegs retten."

Recht viel mehr ließen sich die drei Bremer nicht entlocken. Vor allem aus seiner Aufstellung und der daraus resultierenden taktischen Formation macht Schaaf noch ein Geheimnis. "Wir wissen noch nicht einmal, ob alle Spieler am Mittwochabend auflaufen können. Wie sollen wir da schon wissen, wie wir taktisch agieren?"

Baumann wohl dabei

Natürlich hat sich der Werder-Coach darüber längst Gedanken gemacht. Weil Diego gelbgesperrt fehlt, werden die Bremer wohl mit einer Doppelsechs und nach vorne geschobenen Außen beginnen.

Im Zentrum spielt dann aller Voraussicht nach Frank Baumann, der das Abschlusstraining nach seinen Adduktorenproblemen zwar zurückhaltend aber immerhin komplett absolvierte.

Neben dem Bremer Kapitän könnte Frings auflaufen, falls sich Schaaf für eine Überraschungsvariante entschließt und Aaron Hunt auf rechts bringt. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass entweder Alexandros Tziolis oder Peter Niemeyer in der Mittelfeldzentrale starten.

Frings gefällt neues System

Auf den Außen sind dann Özil (links) und Frings gesetzt. Der 32-Jährige findet am neuen Werder-System ohne Raute durchaus Gefallen. "Es ist wichtig für uns, variabel zu sein. Das System ist deutlich kompakter, lässt weniger Chancen zu", so Frings gegenüber SPOX.

Ganz vorne baut Werder auf Claudio Pizarro, der im Abschlusstraining an der Seite von Martin Harnik probte. Der Österreicher wird vorerst wohl aber auf der Bank Platz nehmen müssen. Markus Rosenberg soll für den gesperrten Hugo Almeida stürmen.

Schachtjor: Auch Jadson dabei

Schachtjor-Coach Mircea Lucescu sieht die Ausfälle von Per Mertesacker, Diego und Almeida übrigens nicht als Vorteil: "Prödl ist nicht schwächer als Mertesacker und Rosenberg hat in den letzten Partien öfter gespielt als Almeida." Und Diego? "Ich kann nur bedauern, dass er nicht dabei sein wird. Ich frage mich, wie er gegen unsere Brasilianer aufgetreten wäre."

Während Werder auf seinen Spielmacher verzichten muss, stehen Lucescu mit Ausnahme von Tomas Hübschmann (Sperre) alle Mann zur Verfügung. Auch der zuletzt angeschlagene Jadson wird auflaufen können.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Donezk: Pjatow - Srna, Kucher, Tschigrinski, Rat - Duljaj, Gai (Lewandowski) - Ilsinho, Fernandinho, Jadson - Luiz Adriano. Trainer: Lucescu
Bremen: Wiese - Fritz, Prödl, Naldo, Boenisch - Niemeyer (Tziolis), Baumann - Frings, Özil - Rosenberg, Pizarro. Trainer: Schaaf

Schiedsrichter: Luis Medina Cantalejo (Spanien)

Alles zum UEFA-Cup-Finale in Istanbul