Frings: "Es ist einfach bitter"

Von Für SPOX in Istanbul: Daniel Börlein
Enttäuschung nach dem verlorenen UEFA-Cup-Finale: Werder Bremens Torsten Frings (r.) und Clemens Fritz
© Imago

Den letzten und bisher einzigen Europapokal-Titel holte Werder Bremen vor 17 Jahren, der letzte deutsche Triumph auf internationaler Bühne liegt auch schon acht Jahre zurück. 2001 gewann der FC Bayern die Champions League.

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Werder hatte nun gegen Schachtjor Donezk die Chance, die Misere zu beenden - und vergab sie. Die Norddeutschen unterlagen den Ukrainern 2:1 nach Verlängerung.

Im Interview sprechen die beiden deutschen Nationalspieler Torsten Frings und Clemens Fritz über die Gründe für die Niederlage, das Fehlen von Diego und die letzte Titelchance in Berlin.

Frage: Bis in die Verlängerung hat es Werder geschafft, für den Titel hat es allerdings nicht gereicht. Woran lag es?

Torsten Frings: Wir haben alles versucht, aber in zwei Situationen nicht aufgepasst und jeweils Fehler gemacht. So etwas wird in einem Endspiel gleich bestraft.

Frage: Selbst hat Werder nicht so viel nach vorne zustande gebracht, wie man es eigentlich von der Mannschaft kennt.

Clemens Fritz: Wir waren einfach nicht zwingend genug. Wir hatten nach unserem Tor eine gute Phase, in der wir verpasst haben nachzulegen. Aber defensiv standen wir ganz gut. Tim Wiese musste ja nun auch nicht so oft eingreifen. Vielleicht drei-, viermal.

Frings: Vorne hat uns sicher die Durchschlagskraft gefehlt. Wir haben eben mit dem Personal gespielt, das uns zur Verfügung stand. Es ist schade, dass nicht alle Spieler dabei waren.

Frage: Wie sehr hat Diego der Mannschaft gefehlt?

Fritz: Es ist doch ganz klar, dass jemand wie Diego fehlt, da brauchen wir doch nicht drüber reden. Mit Hugo Almeida und Per Mertesacker ist es genauso. Wir haben versucht, für die Jungs zu gewinnen. Einer ist für den anderen gelaufen. Aber es hat eben nicht gereicht.

Frage: Auch weil Schachtjor so gut war?

Frings: Dass die gut sind, war klar. Sonst wären sie auch nicht ins Finale gekommen.

Fritz: Man hat gesehen, dass Schachtjor eine gute Mannschaft ist. Gewusst hat man das schon vorher. Die haben Champions League gespielt, haben in Barcelona gewonnen. Im UEFA-Cup haben sie Tottenham und Marseille rausgeworfen. Die haben sich international schon einen Namen gemacht und standen völlig verdient im Finale. Von daher haben wir sicher nicht gegen einen No-Name verloren.

Frage: Dennoch: Wie sehr schmerzt diese Niederlage?

Frings: Es ist einfach nur bitter, ein Finale zu verlieren. So oft bekommt man nicht die Chance, einen wichtigen Titel zu gewinnen. Aber was hilft's? Man muss jetzt eben nach vorne schauen.

Frage: Wie groß ist die Angst, am Ende ohne Titel dazustehen?

Fritz: Wir haben ja schon vorher gesagt, dass es schön ist, in zwei Endspielen zu stehen, dass wir aber noch nichts gewonnen haben.Es ist nun schon wichtig, den Pokal in Berlin zu holen, damit wir im nächsten Jahr auch international dabei sind.

Frage: Zunächst geht's in der Bundesliga aber gegen Wolfsburg.

Frings: Wir müssen jetzt die Köpfe frei bekommen und uns dann auf dieses Spiel konzentrieren. Und dann müssen wir den Blick voll auf Berlin richten. Da haben wir noch mal die Chance, einen Pokal zu holen.

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