"Ich musste Diego beschimpfen"

Von Für SPOX in Bremen: Stefan Rommel
Brasilianisches Duell in Bremen: Alex Silva (l.) gegen Landsmann Diego
© Getty

Alex Silva hat in den letzten Tagen beim Hamburger SV mit seinen angeblichen Wechselabsichten für etwas Unruhe gesorgt. Nach dem 1:0-Sieg im UEFA-Cup-Halbfinal-Hinspiel bei Werder Bremen räumte der Brasilianer vorerst mit den Gerüchten auf - ließ sich aber auch ein kleines Hintertürchen offen.

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Zudem verriet der 24-Jährige, wie er das Duell mit Kumpel Diego sieht und warum er sich so auf die Geburt seine ersten Sohnes freut.

Frage: Alex Silva, das 1:0 sollte eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel bedeuten. Wie sehen Sie das Spiel?

Alex Silva: Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit war Bremen besser. Da hatten wir auch ein bisschen Glück, obwohl wir selbst auch noch gute Chancen gehabt haben. Insgesamt gesehen ist das 1:0 für uns natürlich ein gutes Resultat.

Frage: Sie mussten mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel ausgewechselt werden. Schaffen Sie es bis zum Rückspiel, wieder fit zu werden?

Alex Silva: Ich werde alles dafür tun, in vier, fünf Tagen wieder dabei zu sein. Ich werde alles Mögliche und Unmögliche tun, um wieder fit zu werden bis zum Rückspiel. Vor allem auch, weil es ein extrem wichtiges Spiel ist für den Verein, für die Spieler und für den Trainer und ich hoffe, dass ich allen dann wieder helfen kann.

Frage: Wie hat sich der Sieg in Bremen nach dem Pokal-Aus letzte Woche angefühlt ?

Alex Silva: Es war ein sehr schönes Gefühl. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass es erst die halbe Miete war, es war erst die Hälfte der 180 Minuten im Halbfinale. Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren und auf dem Boden bleiben. Alle Konzentration gilt dem Rückspiel - denn nicht erst letzte Woche hat man gesehen, wie Bremen auch in Hamburg spielen kann.

Frage: Wie oft haben Sie Diego auf dem Platz fluchen hören?

Alex Silva: Er hat die ganze Zeit geflucht. Nach dem Spiel musste ich ihm leider sagen, dass ich sein Gesicht nicht mehr sehen kann. (lacht) Aber es kommen ja noch zwei Spiele... Es gab eine Szene, als Diego einen Freistoß haben wollte - da musste ich ihn leider auch ein bisschen beschimpfen. Aber das gehört dazu, obwohl wir Freunde sind.

Frage: Sie wollen ja lieber in der Innenverteidigung spielen, heute mussten Sie erneut im Mittelfeld ran. Hatten Sie trotzdem Spaß?

Alex Silva: Ich wurde als Verteidiger gekauft und spiele sehr gerne auf der Position. Aber im UEFA-Cup ist es auch so, dass zum Beispiel Tavares nicht spielberechtigt ist, der sonst ja im Mittelfeld spielen würde. Aber es ist besser, diese ganzen Geschichten zu vergessen. Denn jetzt geht es einzig und allein darum, dem HSV und dem Trainer zu helfen.

Frage: Und trotzdem sollen Sie gesagt haben, dass Sie im Sommer wieder weg wollen vom HSV.

Alex Silva: Wichtig ist, dass ich beim HSV spiele. Es reden immer viele Leute über viele Sachen. Wir sollten uns jetzt auf die finale Phase der Saison konzentrieren und unsere Ziele erreichen. Und dann kann man sich nach der Saison zusammensetzen und über die Position reden. Alles andere sollte man vorher vergessen.

Frage: Sie werden bald Vater. Wie sehr beflügelt Sie der Gedanke?

Alex Silva: Ich kann es kaum erwarten, dass mein Sohn auf die Welt kommt. Ich freue mich schon darauf, dass er dann da sein wird, wenn ich mal vom Training oder vom Spiel enttäuscht nach Hause komme und sauer bin. Dann wird er mich wieder aufbauen.