Bremen schafft das Wunder!

Von SPOX
Zehn Minuten nach seinem Treffer zum 1:2 markiert Pizarro den Ausgleich für Werder gegen Milan
© Getty

Der FC Bayern hat mit einem 5:0-Kantersieg bei Sporting Lissabon in der Champions League vorgelegt, der Hamburger SV folgte mit einem 1:0 gegen Nijmegen. Doch dann folgte ein vermeintlich schwarzer Tag für den deutschen Fußball. Wolfsburg (1:3-Heimniederlage gegen Paris) und Stuttgart (0:1-Heimniederlage gegen St. Petersburg) schieden aus, auch Bremen stand beim AC Milan vor dem K.o. - bis Claudio Pizarro seinen großen Auftritt hatte und die Schaaf-Elf ins Achtelfinale köpfte.

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AC Milan - Werder Bremen 2:2 (Hinspiel: 1:1)

Tore: 1:0 Pirlo (27., HE), 2:0 Pato (34.), 2:1, 2:2 Pizarro (68., 78.)

Das fing so gut an: Bremen begann sehr ansprechend, schnürte Milan zeitweise in deren Hälfte ein. In der 27. Minute aber der Bruch: Fritz mit einem Foul an Pato an der eigenen 16er-Grenze. Beckham mit der Freistoß-Hereingabe, Frings wehrt den Ball mit der Hand ab, Pirlo verwandelt den Strafstoß. Nur sieben Minuten später legte der brasilianische Nationalstürmer Pato mit einem satten Distanzschuss zum 2:0 nach. 

Dementsprechend schwer fand Bremen in die zweite Hälfte. Doch dank zweier Standards kam Werder plötzlich zurück. Zweimal eine Hereingabe aus dem linken Halbfeld, zweimal stand Pizarro goldrichtig, zweimal hieß der Torschütze: Pizarro! 

Kurz darauf hätten erneut Pizarro und Mertesacker sogar auf 3:2 erhöhen können. Milan hingegen ohne Inspiration, ohne Kreativität. Schon in der ersten Hälfte machten die Rossoneri nur das Nötigste, nach Pizarros Doppelpack fanden sie kein Rezept, um auf Bremens Offensivausbruch zu antworten. Milan in Schockstarre, Bremen im Fußball-Himmel. Unfassbar! Zum Spielbericht

PS: Bei aller Euphorie fast vergessen: Bremens Achtelfinal-Gegner heißt St. Etienne.

VfB Stuttgart - Zenit St. Petersburg 1:2 (Hinspiel: 1:2)

Tore: 0:1 Danny (42.), 1:1 Gebhart (80.), 1:2 Faisulin (86.)

Bloß kein Risiko, bloß nicht zu offen stehen: Beide Teams wagten zu Beginn kaum etwas, das Spielgeschehen fand in der ersten halben Stunde fast ausschließlich im Mittelfeld statt. Chancen gab es dementsprechend erst in der 28. Minute, als zunächst Danny an Lehmann scheiterte und im Gegenzug Gomez' Schuss von Anjukow geblockt wurde.

Daraufhin nahm die Partie an Tempo zu. Cacau scheiterte aus 20 Metern am linken Pfosten, kurz darauf hielt Lehmann einen Hackenball von Zenit-Stürmer Pogrebnyak. Just zu dem Zeitpunkt, als der VfB am Drücker war, ging St. Petersburg in Führung. Danny mit einem wunderschönen Flankenlauf, Semschow steht am langen Pfosten frei und trifft per Volleyschuss.

Stuttgart in der zweiten Hälfte mit mehr Spielanteilen, aber noch ohne die zündende Idee. Gegen die abgezockteren Russen fehlten dem VfB - von Gebharts Einzelaktion zum 1:1 abgesehen - schlicht die Mittel, um doch noch für die Wende zu sorgen. Faisulin sorgte für die Entscheidung. Zur SPOX-Analyse

VfL Wolfsburg - Paris St. Germain 1:3 (Hinspiel: 0:2) 

Tore: 0:1, 1:3 Luyindula (38./FE, 73.), 0:2 Rothen (59.), 1:2 Hasebe (63.)

Von wegen Retorten-Klub. Von der tollen Atmosphäre in der Volkswagen-Arena beflügelt, spielte Wolfsburg die Franzosen zu Beginn an die Wand. In der 14. Minute etwa hatte der VfL eine Dreifach-Chance, aber der starke PSG-Keeper Landreau und das eigene Unvermögen verhinderten die Führung. Ähnlich in der 19. Minute, als Zaccardo freistehend einen Kopfball vorbei setzte.

In der Endphase der ersten Halbzeit stand Paris aber kompakter, spielte besser nach vorne - und ging nach einem dummen Foul von Wolfsburgs Simunek durch Luyindula per Elfmeter mit 1:0 in Front. Der Genickbruch für Wolfsburg. 

In der zweiten Hälfte kontrollierte PSG das Geschehen und erhöhte nach einem schönen Schuss des ehemaligen französischen Nationalspielers Rothen auf 2:0. Hasebes Anschlusstor war nur ein Strohfeuer, der überragende Luyindula, mit Sessegnon der beste Mann des Spiels, stellte mit einem Kopfball den Endstand her. Zum Spielbericht

Hamburger SV - NEC Nijmegen 1:0 (Hinspiel: 3:0)

Tor: 1:0 Olic (9.)

Klassenunterschied war zu Beginn noch untertrieben. Mit etwas mehr Konzentration und einer besseren Chancenauswertung hätte Hamburg schon früh mit 3:0 oder 4:0 führen können. 

Nach 30 Minuten fasste sich das zunächst erschreckend schwache Nijmegen aber ein Herz und hätte sogar fast ausgeglichen. El Kabirs Distanzschuss (37.) klatschte aber nur an den Pfosten. 

In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel vor sich hin. Hamburg bemüht, aber auf viel mehr als verwalten hatten die Hanseaten offenbar keine Lust. Turbulent wurde es nur noch in der bedeutungslosen Endphase, als zunächst El Kabir - wie sollte es sein - erneut nur den Pfosten traf (85.). Im Gegenzug ging Pitroipas Schuss an die Latte (86.)

Im Achtelfinale trifft Hamburg auf Galatasaray Istanbul. Zum Spielbericht

Das Achtelfinale auf einen Blick