Warnung an die Zenit-Fans

SID
Fußball, UEFA-Pokal, Zenit St. Petersburg, Glasgow Rangers, Dick Advocaat
© DPA

Manchester - Der "kleine General" will seinen größten Erfolg. Ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Klub Glasgow Rangers (20.45 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) greift Weltenbummler Dick Advocaat nach seinem ersten europäischen Titel.

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"Es ist wie ein Wunder, was derzeit hier in St. Petersburg passiert", schwärmt der 60 Jahre alte Trainerfuchs.

Der Pokal fehlt noch, aber den Image-Gewinn verbuchte der frühere Coach von Borussia Mönchengladbach und heutige Trainer von Zenit schon vor dem Endspiel in Manchester stolz als Erfolg."

Zenit-Fans bereiten Sorgen

Die Fans der Russen bereiten den Verantwortlichen in Großbritannien allerdings Sorgen. Sportminister Gerry Sutcliffe kündigte eine Null-Toleranz-Politik an und hatte eine einfache Botschaft für St. Petersburgs Anhänger: "Wenn ihr hier herkommt, um das Spiel zu genießen, werdet ihr mit offenen Armen empfangen. Wenn ihr hier herkommt, um schwarze Spieler zu beleidigen, werdet ihr die ganze Härte des Gesetzes spüren."

In Großbritannien können rassistische Beleidigungen mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft werden. Zenit-Anhänger waren bei UEFA-Cup-Auftritten bereits mehrfach negativ aufgefallen, unter anderem während des Achtelfinalspiels in Marseille.

Jeder spricht über Zenit

"Jeder in Europa spricht darüber, wie Zenit spielt. Das ist sensationell", betont Advocaat.

Spätestens seitdem das Team des Niederländers beim 4:0 den Favoriten FC Bayern überrannte, ist Advocaat in vieler Munde.

Dank der Millionen aus dem Gazprom-Konzern formte der südkoreanische WM- Trainer von 2006 und langjährige Bondscoach eine schlagkräftige, technisch versierte Truppe, die von größeren Erfolgen träumt.

Vorfreude auf die Champions-League

"Auf die Champions League müssen wir aber noch ein paar Monate warten", sagte Advocaat. Nicht nur im Land der Zaren, auch in Schottland und in den Niederlanden reichte es zu nationalen Titelehren, der internationale Coup fehlt dem kleinen Mann mit dem großen Fußball- Sachverstand aber noch.

Ein Triumph im UEFA-Cup wäre für den angeblich einst von Ernst Happel entdeckten Advocaat eine große Genugtuung.

Denn trotz unbestrittener Qualitäten als Trainer, die er sich mit drei bis vier Millionen Euro pro Jahr bezahlen lässt, wurde er er in seiner Heimat zwar stets geachtet, aber nie besonders geliebt.

Imagepflege in Deutschland

Auch in Deutschland war der Erfolg über die Bayern Imagepflege, denn das glücklose Gladbacher Gastspiel in der Saison 2004/05 hängt ihm immer noch nach.

Reichlich Geld gab er für zum Teil überaltete Spieler aus, der Erfolg stellte sich nicht ein und die Borussia hatte lange an der schlechten Einkaufspolitik zu knabbern.

Zwiespältig wird seine Zeit von 1998 bis 2002 bei den Rangers beurteilt. Mit großem Budget gewann er zwar nationale Titel, doch nach dem Ende seiner Amtszeit mussten sich auch die Rangers von den Ausgaben erholen.