Bayern "heiß" aufs Triple - Toni soll es richten

SID
toni, bayern
© Getty

St. Petersburg - Der Respekt vor Zenit St. Petersburg ist groß, aber der Glaube an die eigene Stärke ungleich größer. Nach den nationalen Titeln soll für den FC Bayern München das Halbfinale auf keinen Fall zur Endstation im UEFA-Cup werden (Do., 18.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV).

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Petersburg soll nur die letzte Durchgangsstation zum Endspiel nach Manchester sein. "Es ist ein unheimlich wichtiges Spiel", betonte Trainer Ottmar Hitzfeld vor dem K.o.-Spiel und erinnerte zur Einordnung an den Champions-League-Triumph 2001: "Wir haben die einmalige Chance, nach sieben Jahren mal wieder ein europäisches Finale zu erreichen."

Schon bei der Anreise ins sonnige, über 20 Grad warme St. Petersburg war im Lufthansa-Airbus angesichts des gefährlichen 1:1 aus dem Hinspiel eine große Anspannung zu verspüren - aber auch eine noch größere Zuversicht.

Hitzfeld: "Auswärts stärker als zuhause" 

"Ich bin optimistisch, weil die Mannschaft gut drauf ist", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Und Hitzfeld ergänzte: "Wir spielen auswärts fast noch stärker als zuhause." Alle scheinen beseelt von einer historischen Chance: "Man hat sehr selten die Chance, ein Triple zu gewinnen", sagte Uli Hoeneß. Deshalb sei die Herausforderung "etwas ganz Besonderes", fügte der Manager hinzu.

Konzentration, Motivation, Selbstvertrauen - alle wichtigen Tugenden sind intakt nach dem Pokalsieg und der fast perfekten deutschen Meisterschaft. Aber keiner möchte sich zufrieden geben mit dem Erreichten. "Es ist gut, dass die Mannschaft so heiß ist auf den dritten Titel, nachdem sie schon zwei geholt hat", sagte Rummenigge: "Wir wollen ins Finale, wir wollen den UEFA-Cup-Gewinn."

Die Ausgangsposition ist bis auf das Hinspiel-Resultat bestens: Kapitän Oliver Kahn ist fit für sein 142. Europapokalspiel, ebenso Philipp Lahm, Franck Ribéry ist ausgeruht - und im entscheidenden Duell mit dem russischen Meister ist auch Bayerns "Torminator" Luca Toni (im Bild bei der Ankunft in St. Petersburg) nach seiner abgesessenen Hinspiel-Sperre wieder dabei. "Es ist schon ein Vorteil, wenn Luca mitspielt", sagte Hoeneß fast ein wenig untertreibend.

Mit zehn Treffern in zehn UEFA-Cup-Spielen kann der Italiener eine Traumquote vorweisen, nun will er dafür sorgen, dass sein Team am 14. Mai in Manchester womöglich gegen seinen Ex-Club AC Florenz um den Titel kämpfen kann. "Luca ist präsent auf dem Platz, er kann aus wenigen Chancen Tore machen", meinte Hitzfeld.

Demichelis erwartet Schwerstarbeit 

Der Bayern-Coach rechnet mit einem "offenen Schlagabtausch", weil auch St. Petersburg vor eigenem Publikum nicht nur auf Konter setzen könne. Und der Titel-Sammler Hitzfeld baut auf die starke Münchner Defensive um das prächtige Innenverteidiger-Duo Lucio und Martin Demichelis: "Es wird Schwerstarbeit in der Defensive geben."

Nur am heimischen Fernseher wird diese am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, der Franzose Willy Sagnol beobachten, den Hitzfeld nach kritischen Äußerungen aus dem Kader gestrichen hatte.

St. Petersburg muss gleich drei gesperrte Akteure ersetzen. Vor allem der Ausfall des schnellen Offensivspielers Andrej Arschawin ist eine empfindliche Schwächung.

"Das ist ihr wichtigster Mann", betonte Rummenigge, auch Hitzfeld ist froh: "Arschawin ist fast ein Weltklassespieler. Er kann ein Spiel entscheiden." Allerdings verfüge Zenit auch noch über andere "offensivstarke Spieler", warnte der Coach. Allen voran Pawel Pogrebnjak, mit acht Treffern die Nummer 2 hinter Toni in der Torschützenliste.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Zenit St. Petersburg: Malafejew - Schirokow, Gorschkow, Krizanac, Anjukow - Denisow, Timoschtschuk, Syrijanow - Dominguez, Faysulin - Pogrebnjak

Bayern München: Kahn - Lell, Lucio, Demichelis, Lahm - Schweinsteiger, van Bommel, Zé Roberto, Ribéry - Klose, Toni

Schiedsrichter: Övrebo (Norwegen)

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