Die Hoffnung trägt einen Namen

Von SPOX
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© Getty

München - Druck. Massiver Druck. Der FC Bayern München steht nach dem enttäuschenden 1:1 im Hinspiel gegen Zenit St. Petersburg gewaltig unter Zugzwang.

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Doch es gibt einen Grund zur Hoffnung: Scharfschütze Luca Toni kehrt nach einer Gelbsperre ins Team des deutschen Rekordmeisters zurück. Lösen die Münchner im proppenvollen Petrowski-Stadion (Do., 01.05. 18.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet-TV) das Finalticket?

Im ersten Aufeinandertreffen vor Wochenfrist stotterte der Bayern-Motor 60 Minuten wie ein altersschwacher Traktor. 30 Minuten lief er auf Hochtouren. Nicht genug, um ein zugegebenermaßen solides, aber nicht unbesiegbares Zenit St. Petersburg in die russischen Knie zu zwingen.

Furchtloser Hitzfeld 

"In der ersten Halbzeit sind wir hohes Tempo gegangen, haben flüssig kombiniert und ein gutes Spiel gezeigt. Nach der Pause haben wir Zenit unnötig ins Spiel kommen lassen", kommentierte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld nüchtern das 1:1.

Dabei begannen die Münchner furios, übten massiven Druck aus und erzielten in der 18. Minute durch Franck Ribery die mehr als verdiente Führung. Doch wie schon in der Runde zuvor gegen den FC Getafe verspielte der UEFA-Cup-Sieger von 1996 den Vorteil. Beste Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt.

In der 60. Minute folgte die Strafe auf den Fuß. Lucio, Bayerns gefährlichster "Angreifer" an dem verregneten Aprilabend, versenkte eine scharfe Hereingabe im eigenen Netz. Trotz der schlechten Ausgangslage stecken die Kicker des letzten verbliebenen Bundesligavereins im Europacup den Kopf nicht in den Sand.

"Schöne Schlacht"

Am Tag der Arbeit wird der UEFA-Cup-Favorit auf dem schlechten Rasen im Petrowski-Stadion allerdings schwer schuften müssen, um erstmals seit 2001 wieder in ein europäisches Finale einzuziehen. "Das Spiel wird eine heiße Kiste", prophezeit Franz Beckenbauer. Hoeneß erwartet nach dem 1:1 im Hinspiel eine "schöne Schlacht". 

"Wir müssen im Rückspiel ein Tor aufholen. Das ist schwer, aber möglich. Angst haben wir nicht, weil wir die bessere Mannschaft sind", kündigt Lukas Podolski den Russen einen heißen Tanz an. 

Toni, die Bilanz und Gelbsperren

Trotz der schlechten Platzverhältnisse im Petersburger Stadion machen den Bayern für das Rückspiel drei Punkte Hoffnung und Mut:

1. Die Rückkehr des "Heilsbringers" Luca Toni: Der Top-Torjäger im UEFA-Cup (zehn Treffer) wurde schmerzlich an allen Ecken und Enden vermisst. Vor allem im gegnerischen Strafraum. Denn sein Ersatz, der deutsche Nationalsturm mit Podolski und Miroslav Klose, blieb weitestgehend blass. "Wir haben Luca sehr vermisst. Er ist nicht nur ein Vollblutstürmer, sondern ein Winnertyp, der mit seiner Ausstrahlung andere mitzieht", analysierte Trainer Hitzfeld richtig.

2. Die herausragende Auswärtsstärke: In der laufenden UEFA-Cup-Saison verloren die Münchner keine einzige von sechs Auswärtspartien. Drei Siege und drei Remis bei 16 erzielten Treffern lautet die beeindruckende Bilanz. "Wir haben noch alle Chancen. Auswärts sind wir immer für ein, zwei Tore gut. Und Luca Toni ist dann wieder dabei", gibt sich Hitzfeld kämpferisch.

3. Die Personalsorgen bei Zenit Im Rückspiel fehlen dem "Russen-Express" wegen Gelbsperren drei wichtige Akteure: Fernando Ricksen, Andrej Arschawin und Radek Sirl müssen sich die Partie von der Tribüne aus ansehen. "Zu Hause fehlen uns wichtige Spieler, ich weiß noch nicht genau, was ich machen soll", kommentierte Zenit-Coach Dick Advocaat die prekäre Personalsituation.

So oder so, der Tisch ist gedeckt für ein unvergessliches Match. Denn dafür sind die Bayern berühmt. Nicht zuletzt seit dem Thriller von Getafe.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Zenit St. Petersburg: Malafejew - Schirokow, Gorschkow, Krizanac, Anjukow - Denisow, Timoschtschuk, Syrijanow - Dominguez, Faysulin - Pogrebnjak

Bayern München: Kahn - Lell, Lucio, Demichelis, Lahm - Schweinsteiger, van Bommel, Ze Roberto, Ribery - Klose, Toni

Schiedsrichter: Ovrebo (Norwegen)

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