Werder hat die Wiese-Krise

SID
glasgow, bremen
© Getty

Glasgow - Nach zwei kapitalen Patzern von Torwart Tim Wiese muss Werder Bremen um den Einzug in das Viertelfinale des UEFA-Pokals bangen. Der Bundesligist verlor beim schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers nach einer enttäuschenden Leistung völlig unnötig mit 0:2 (0:1).

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Bei beiden Treffern der Gastgeber durch Daniel Cousin (45.) und Steven Davis (47.) sah der zuletzt überzeugende Wiese sehr schlecht aus. Die Bilder zu den Wiese-Patzern in der Diashow!

Die Bremer müssen nun am kommenden Donnerstag im Rückspiel des Duells der beiden Champions-League-Absteiger mit mindestens drei Toren Vorsprung gewinnen, um noch in die Runde der letzten Acht zu kommen.

"Es gibt nichts zu beschönigen. Wir haben uns selbst geschlagen", stellte Werder-Trainer Thomas Schaaf fest. Auch Clubchef Jürgen Born meinte: "Wir haben eine große Chance verpasst, weil der Gegner nicht überragend war. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt."

Erinnerungen an Turin

Durch seine Aussetzer sorgte Wiese dafür, dass seine Mannschaft eine Partie, die sie sicher beherrschte, ohne Not aus der Hand gab. Erst lenkte der 26-Jährige Sekunden vor der Pause einen harmlosen 30-Meter-Schuss von Rangers-Stürmer Cousin ins eigene Netz.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte er vor 51.000 Zuschauern erneut einen Schuss von Cousin nicht festhalten, Davis brauchte nur abzustauben. Mit seinen unglücklichen Aktionen weckte Wiese Erinnerungen an seinen Fehlgriff vor fast genau zwei Jahren beim Bremer Champions-League-Aus bei Juventus Turin.

Bremen hat Spiel im Griff

Bis zu den Schnitzern ihres Keepers hatte es für die Bremer lange Zeit gut ausgesehen in der Begegnung. Zwar hatte für den SV Werder das Spiel im gefürchteten Ibrox-Park mit einem Schreckmoment begonnen, als exakt nach einer Minute Glasgows Charles Adam den gut reagierenden Wiese aus 18 Metern prüfte.

Doch das war für lange Zeit die einzige gefährliche Situation, die die Norddeutschen zu überstehen hatten. Nur Adam sorgte mit Freistößen (25./34.) für etwas Aufregung in der Gäste-Abwehr.

Ungewohte Schwächen im Offensivspiel

Der Bundesliga-Zweite kontrollierte den Tabellenführer der schottischen Premiere League, ohne spielerischen Glanz zu versprühen. Auch die Rückkehr des derzeit in der Bundesliga gesperrten Spielmachers Diego konnte daran nichts ändern. Ungewohnt viele technische Fehler selbst bei dem Brasilianer störten das Bremer Aufbauspiel.

Erst in der 22. Minute hatte Markus Rosenberg mit einem Schuss aus 20 Metern die erste und einzige Chance für Werder, die Glasgows Schlussmann Allan McGregor vereitelte.

Nach dem 0:2-Rückstand mussten die Bremer, nach vorn spielen. Trainer Thomas Schaaf brachte den Portugiesen Hugo Almeida als dritten Angreifer für Jurica Vranjes. Aber besser wurde das Angriffsspiel nicht. Stattdessen waren die Rangers immer wieder mit Kontern gefährlich.

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