Der Traum zerplatzt in letzter Minute

SID
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© Getty

Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg hat das kleine Fußball-Wunder im UEFA-Pokal nicht geschafft. Eine Woche nach dem 0:1 in der portugiesischen Hauptstadt mussten sich die Franken im Rückspiel gegen Benfica Lissabon nach zwei späten Gegentoren mit einem 2:2 (0:0) zufriedengeben.

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Damit schieden die Nürnberger als erster deutscher Klub aus dem Wettbewerb aus und können sich nun ganz auf den Bundesliga-Abstiegskampf konzentrieren.

Vor 42.890 Zuschauern versetzten Oscar Cardozo (89.) und Angel di Maria (90.+2) dem Club den unglücklichen K.o. Angelos Charisteas (58.) und Iwan Saenko (66.) hatten die spielerisch schwachen, aber unermüdlich kämpfenden Nürnberger in Führung gebracht, die auch im dritten Anlauf den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Thomas von Heesen verpassten, aber trotz des Ausscheidens Selbstbewusstsein für das Abstiegsduell gegen Energie Cottbus am Sonntag getankt haben dürften.

Doppelschlag ließ Nürnberger träumen

Den Gegner mit schwungvollen Angriffsaktionen beeindrucken, lautete die Devise der Franken bei der geplanten Aufholjagd. Doch einmal mehr offenbarten sich die großen spielerischen Defizite beim Pokalsieger, der es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze versuchte und damit bei der sicheren Benfica-Abwehr kein Durchkommen fand.

Erst in der zweiten Halbzeit besann sich der Club auf seine spielerischen Möglichkeiten und wurde mit Toren belohnt. Beim ersten Treffer erlief der Grieche Charisteas einen Pass von Jawhar Mnari und schlenzte den Ball an Benfica-Keeper Quim vorbei ins Netz. Acht Minuten später bestrafte der aufmerksame Saenko ein Missverständnis zwischen Luis Felipe und Quim und erzielte das umjubelte 2:0.

Gute Chancen bereits Ende der ersten Hälfte

Erst in der Schlussphase der ersten Spielhälfte reduzierte der Club die Zahl der Abspielfehler und fand zu systemvollen Angriffen. Prompt ergaben sich erste Chancen. Doch Europameister Charisteas (39.), der nach einer Verletzungspause ins Team zurückgekehrt war, jagte die Hereingabe von Saenko weit über das Tor. Fünf Minuten später scheiterte der Russe auf Zuspiel von Marco Engelhardt an dem glänzend reagierenden Quim im Benfica-Tor.

Die Club-Abwehr hatte zwar schon in der 5. Minute die erste Schrecksekunde zu überstehen, als Maxi Pereira nach einem Querschläger von Glauber über das Tor von Jaromir Blazek zielte, doch danach hatten Andreas Wolf und Co. die gegnerischen Spitzen einigermaßen im Griff.

Nach seinem kapitalen Schnitzer beim Siegtor durch Makukula im Hinspiel bot auch der Tscheche Blazek diesmal eine fehlerlose Leistung. Lediglich ein Ballverlust von Javier Pinola sorgte noch einmal für Aufregung vor dem Nürnberger Tor. Doch Kostas Katsouranis zielte knapp daneben (43.).

Benfica abgeklärt

Mit wesentlich mehr Engagement startete der Bundesliga-16. in die zweiten 45 Minuten. Nach einer vergebenen Freistoß-Chance für Tomas Galasek (57.) machte es Charisteas 60 Sekunden später besser und erzielte sein drittes UEFA-Pokal-Tor in dieser Saison. Nachdem Pinola (64.) aus 30 Metern den Pfosten getroffen hatte, gelang Saenko das gefeierte 2:0.

Danach hatten die Nürnberger aber noch brenzlige Situationen zu überstehen. Eine Minute vor Schluss nutzte Cardozo eine Verwirrung in der Abwehr der Franken zum Anschlusstor - aus der Traum. In der Nachspielzeit beendete der eingewechselte Di Maria endgültig das Aus der Franken.

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