Nürnberg greift nach den Sternen

SID
nürnberg, uefa-cup
© Getty

Volos - Überwintern muss der 1. FC Nürnberg im dunklen Bundesliga-Tabellenkeller, doch mit einem finalen Kraftakt will der Club in seinem UEFA-Pokal-Endspiel (Do., ab 20.45 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER) nach den Sternen greifen.

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"Wenn wir gegen AE Larissa weiterkommen, dann war 2007 trotz allem ein tolles Fußball-Jahr für uns und wir können doch noch ein schönes Weihnachtsfest feiern", sagte Sportdirektor Martin Bader nach der Ankunft des DFB-Pokalsiegers in der griechischen Hafenstadt Volos.

Bei einem Sieg wäre die Runde der letzten 32 Mannschaften definitiv erreicht.

"Das Weiterkommen wäre eine Sensation", erinnerte Bader an das zuvor nur von Träumern für möglich gehaltene Überwintern im UEFA-Cup. "Aber ich bin gebremst optimistisch."

Großzügige Prämie für Club-Spieler 

Für das zweite große Ziel nach dem Pokalsieg im Mai lockt die Führung der Franken nicht nur mit schönen Worten, sondern versprach den Profis auch eine "großzügige Prämie" im sechsstelligen Bereich.

Auch die rund 1000 mitgereisten Fans machen Bader Mut: "Wir hoffen auf eine kleine Heimspiel-Atmosphäre."

Charisteas freudig begrüßt 

Griechenlands Volksheld Angelos Charisteas wurde bei der Ankunft auf dem winzigen Militärflughafen von Volos freudig von Polizisten per Handschlag begrüßt, doch der Stürmer hatte nur das große Ziel vor Augen. "Ich bin überzeugt davon, dass wir weiterkommen."

Voller Vorfreude geht der Europameister in das fränkische Finale in seiner griechischen Heimat. "Es ist für mich ein ganz besonderes Spiel. Erstmals spiele ich nach sechsjähriger Abwesenheit wieder mit einem Verein in meiner Heimat."

Die herzliche Begrüßung tat gut, jubeln will Charisteas am Ende einer schwierigen Hinrunde aber nur mit Nürnberg: "Wir wollen die Endrunde im UEFA-Pokal erreichen, und ich mit meinen Kollegen hinterher feiern."

Hoffen auf Trotzreaktion 

In ihrem Hotel Xenia stimmten sich die FCN-Profis auf die letzte Aufgabe einer strapaziösen Hinrunde ein. Nur sechs Siege konnte der Pokalsieger im Pflichtspiel-Marathon der Hinrunde in 24 Partien einfahren, doch angesichts der tristen Bundesliga-Lage hofft Bader beim noch punktlosen "Schlusslicht" Larissa auf eine Trotzreaktion. "Wir sehen uns jetzt sechs Wochen lang auf einem Abstiegsplatz. Aber wenn wir hier weiterkommen, wäre der Jahreswechsel doch ein wenig anders."

Sorgen bereitet Trainer Hans Meyer beim Gruppen-Endspiel der Franken die niederschmetternde Auswärtsbilanz, seit mehr als vier Monaten hat der Club in der Fremde nicht mehr gewinnen können. Doch während es in der Bundesliga zuletzt fünf Auswärtspleiten in Serie gab, schöpft Nürnberg im Rückblick auf die Auftritte bei Rapid Bukarest und bei Zenit St. Petersburg (beide 2:2) Mut.

Keine Rechnereien 

Ein neues Remis könnte den Franken im Duell der Pokalsieger reichen, wenn zeitgleich AZ Alkmaar gegen den FC Everton verliert. Doch den Rechenschieber hat Meyer daheim gelassen. "Es geht um Alles oder Nichts, aber der Endspiel-Charakter belastet uns nicht."

Abgeschlagen am Tabellenende stehen die Gastgeber, doch als Selbstläufer sieht Meyer die Partie im Panthessaliko-Stadion von Volos nicht. "Larissa dürfen wir nicht unterschätzen. In ihren letzten sechs Liga-Spielen haben sie nicht verloren."

Meyer schließt auch nicht aus, dass das 1:2 bei Schalke 04 und das erneute Abrutschen auf einen Bundesliga-Abstiegsplatz negative Auswirkungen für das Selbstvertrauen seiner Profis haben könnten. "Natürlich wäre die Lage entspannter vor so einem Spiel, wenn wir in der Bundesliga fünf bis sechs Punkte mehr geholt hätten. Aber ich hoffe auf einen guten Mittelweg zwischen Gelassenheit und Ehrgeiz."

Voraussichtliche Aufstellungen:

AE Larissa: Kotsolis - Dabizas, Katsiaros, Förster, Galitsios, - Kiriakidis, Sarmiento - Parra, Cleyton - Fotakis, Alexandrou

1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Beauchamp, Engelhardt - Galasek, Kluge - Misimovic, Mintal, Saenko - Charisteas

Schiedsrichter: Kaldma (Estland)

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