Club im Kampfspiel ohne Glück

Von dpa
Reinhardt, Dominik, Nürnberg
© Getty

Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg hat seinen Heimkomplex auch im UEFA-Pokal nicht ablegen können und muss um den Einzug in die Gruppenphase bangen.

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19 Jahre nach dem letzten Auftritt auf der europäischen Bühne kam die Elf von Trainer Hans Meyer über ein 0:0 gegen Rapid Bukarest nicht hinaus. Die Chancenverwertung im Erstrunden-Hinspiel war erneut katastrophal, wobei sich besonders Europameister Angelos Charisteas allein mit vier krassen Fehlversuchen hervortat.

Beim Rückspiel am 4. Oktober in der rumänischen Hauptstadt muss der DFB-Pokalsieger alles auf eine Karte setzen - sonst ist die lukrative Gruppenphase verpasst und die Reise durch Europa schon wieder vorbei. 1988 war der "Club" gleich in der ersten Runde am AS Rom mit Rudi Völler gescheitert.

Meyer: "Mittelmäßiges Ergebnis"

"Ein 0:0 ist ein mittelmäßiges Ergebnis", meinte Hans Meyer zwar, seinem Team zollte er trotz des torlosen Remis vor 40 066 Zuschauern aber Respekt. "Gegen die schwer zu spielenden Rumänen haben wir richtig gut Fußball gespielt."

"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wenn wir uns nicht zutrauen, in Bukarest 1:1 zu spielen, dann werden wir auch zu Recht ausscheiden." Peer Kluge appellierte an die Ehre seiner Mannschaftskollegen: "Jetzt müssen wir im Rückspiel alles dafür geben, dass wir noch weiterkommen."

Galasek nach hinten

Trainer-Fuchs Meyer machte aus der Not wieder einmal eine Tugend und beorderte Kapitän Tomas Galasek in die Innenverteidigung, der formschwache Brasilianer Glauber musste auf der Bank Platz nehmen.

Als einzige Sturmspitze sollte Charisteas vor 40.066 Zuschauern für Torgefahr sorgen: Ein Kopfball des Griechen in der 9. Minute - die erste Chance der Franken - segelte aber zwei Meter am Tor vorbei. Auf seine verletzten Torjäger Iwan Saenko und Robert Vittek musste Meyer in der wichtigen Partie verzichten.

Nationalkeeper verletzt

Im Duell der beiden Pokalsieger musste Rapid auf Stammtorhüter Danut Coman wegen eines entzündeten Muttermals verzichten.

An Stelle des Nationalkeepers stand der Brasilianer Andrade im Tor, dessen Landsmann Cesinha bereits in der 2. Minute die erste Chance für die konterstarken Gäste hatte und Nürnbergs Torwart Jaromir Blazek danach auch mit einem 20-Meter-Schuss (10.) prüfte.

Charisteas unglücklich

Dampf machte jedoch nicht der Eisenbahner-Club aus Bukarest, sondern der bis zum Schluss couragiert aufspielende Bundesligist: Die Nürnberger spielten sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit Chancen fast im Minuten-Takt heraus - das erlösende 1:0 wollte aber nicht fallen.

Die größte Gelegenheit vor der Pause vergab der erneut glücklose und blasse Charisteas, der eine Flanke des Slowaken von Marek Mintal leichtfertig vergab (25.). Auch die dritte (63.) und vierte (84.) Großchance des Griechen an dem kühlen Abend war nicht von Erfolg gekrönt.

Blazek verhindert Rückstand

Nach 37 Minuten hatte der "Club" in der temporeichen und über weite Strecken sehenswerten Partie sogar Glück, dass er nicht in Rückstand geriet: Blazek entschärfte den Schuss des allein vor ihm auftauchenden Mihai Buga.

Die vom Italiener Cristiano Bergodi bestens eingestellten Rumänen waren der erwartet schwere Gegner für den Bundesliga-15., der Sekunden vor der Pause fast noch getroffen hätte. In der Nachspielzeit vergaben Peer Kluge und Dominik Reinhardt gute Chancen zur Führung. Nach der Pause zielten Jan Kristiansen (60.) und Zvjezdan Misimovic (77.) nur knapp am Tor von Andrade vorbei.

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