Ohne Klose in die Strafexpedition

Von dpa
Klose, Ribery, Bayern München
© Getty

München - Beim Start der Champions League wird Uli Hoeneß "wehmütig" vor dem Fernseher sitzen - "aber das ist nur ein Intermezzo für ein Jahr". Vorerst gilt aber die "internationale Konzentration" dem UEFA-Pokal-Wettbewerb.

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Auch ohne die großen Duelle mit Real Madrid oder dem AC Mailand bereitet dem Manager der neue FC Bayern München große Freude, mit Kopfschütteln und Unverständnis reagierte er jedoch auf erste Zweifel an der Übermacht des Tabellenführers nach zuletzt zwei sieglosen Spielen.

Hoeneß ihn Rage

"Sind wir jetzt auf Platz 13 oder 14?", fragte sich Hoeneß bei der Zeitungslektüre nach dem 1:1 im Top-Duell mit dem FC Schalke 04 und entgegnete: "Keiner aus der Vereinsführung des FC Bayern hat gesagt, dass wir alle Gegner in Grund und Boden spielen. Wir sollten alle aufhören zu glauben, dass wir alle Gegner aus dem Stadion fegen. Es wird auch für den FC Bayern kein Honigschlecken, deutscher Meister zu werden."

Trotz des überraschend guten Saisonstarts von Mannschaften wie Arminia Bielefeld oder Eintracht Frankfurt bleiben für Hoeneß die drei Top-Teams der vergangenen Saison die ersten Bayern-Jäger.

Respekt vor Bremen, Schalke und Stuttgart

"Am Ende werden die Gegner Stuttgart, vor allem Schalke und auch Werder Bremen heißen. Da ist es ganz schön, dass die alle schon vier Punkte hinter uns sind - mit unserem guten Torverhältnis sogar fünf."

Auch wenn Hoeneß Stuttgart, Schalke und Bremen in der Champions League Erfolge wünscht, ist er gespannt, wie das Trio die große Belastung anschließend in der Bundesliga wegstecken wird. "Jetzt beginnt die Champions League, jetzt müssen die reisen mit ihrem etwas kleineren Kader."

Erstmals nach zehn Spielzeiten nicht in Europas Königsklasse dabei zu sein, schmerzt alle beim deutschen Rekordmeister. "Es ist extrem schade, dass wir nicht mitspielen. Aber wir haben uns die Suppe in der letzten Saison selbst eingebrockt und die gerechte Strafe bekommen", bemerkte Hoeneß.

Ein Weiterkommen ist Pflicht

Die Strafexpedition heißt UEFA-Cup, in dem ein Einzug in die Gruppenphase Pflicht sei.

"Wir müssen die Runde gegen Belenenses Lissabon überstehen, mir ist wurscht wie", sagte Hoeneß vor dem Erstrunden-Hinspiel in der Allianz Arena. Immerhin 57.000 der 66.000 verfügbaren Karten sind schon verkauft für die Partie, in der die Münchner auf Miroslav Klose verzichten müssen.

Klose noch gesperrt

Der Nationalspieler ist nach seiner Gelb-Roten Karte beim Halbfinal-Aus von Werder Bremen im letzten UEFA-Pokal-Wettbewerb für das erste Europapokalspiel mit Bayern gesperrt. Angeschlagen sind Lucio, Mark van Bommel und Christian Lell.

Nach der Rekord-Investition von 70 Millionen Euro in neue Spieler ist Hoeneß mit dem "status quo des Vereins total zufrieden".

Wirtschaftlich und sportlich voll im Soll

Bei entsprechendem sportlichen Erfolg sei sogar finanziell "eventuell ein Gewinn am Jahresende" möglich. "Die wirtschaftlichen Risiken, die wir eingegangen sind, davon träumen Real Madrid und andere Klubs."

Das Ziel der Vereinsführung, nach der enttäuschenden letzten Saison für "schönen Fußball" sorgen zu wollen, sieht der Manager schon nach wenigen Wochen als erfüllt an.

"Und der Aufschwung liegt nicht ausschließlich an Franck Ribery", betonte Hoeneß angesichts der Lobeshymnen auf den französischen Nationalspieler. Ausdrücklich lobte Hoeneß auch die neuen Top-Stürmer Klose und Luca Toni, die zusammen sieben der zwölf Bayern-Tore in der Bundesliga erzielt haben.