Herzschlagfinale in der Frauen-Bundesliga

SID
Die Frauen des FC Bayern versuchen nach 1976 ihren zweiten Meitertitel zu holen
© Getty

Am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga haben noch drei Teams Chancen auf den Meistertitel. Turbine Potsdam und Bayern München trennt nur ein einziges Tor.

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Fernduell, Wettschießen, Herzschlagfinale: Die Entscheidung um die deutsche Meisterschaft wird zum spannendsten Showdown in der Geschichte der Frauen-Bundesliga.

Vor dem letzten Spieltag am heutigen Sonntag (14.00 Uhr) haben mit Turbine Potsdam, Bayern München und dem FCR Duisburg noch drei Klubs die Chance auf den Titel.

Die Spielerinnen aus München können für die hochbezahlten Profis in die Bresche springen. "Der Gewinn der Meisterschaft würde bedeuten, dass der FC Bayern doch noch einen Titel holt.

Das haben die Männer dieses Jahr ja nicht geschafft. Das würde mich natürlich sehr freuen", sagte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der das 0:4 am vergangenen Mittwoch gegen Duisburg als Zuschauer auf der Tribüne verfolgte, im Interview mit dfb.de.

Nur ein Tor Rückstand für Bayern München

Zwar gehen die Münchnerinnen nach der Pleite als Zweiter in den Schlussspurt - doch der Rückstand auf Spitzenreiter Potsdam beträgt nur ein Tor, und der erste Schock ist neuer Zuversicht gewichen.

"Der Titel ist noch immer möglich", sagte Münchens Coach Günther Wörle vor dem letzten Spiel beim Absteiger TSV Crailsheim: "Potsdam und wir sind wie zwei angeschlagene Boxer. Das wird ein dramatisches Herzschlagfinale."

Der einzige Titel der Münchnerinnen stammt aus der Urzeit des Frauenfußballs und liegt 33 Jahre zurück. Doch als Abteilung des großen FC Bayern gelten die Fußballerinnen als schlafender Riese, der in dieser Saison endgültig geweckt worden ist.

Posdam als lachender Dritter

Da haben die "Torbienen" aus Potsdam deutlich mehr Erfolge vorzuweisen. Der Titel wäre der neunte Coup nach sechs Triumphen in der DDR und zwei Meisterschaften nach der Wiedervereinigung.

Zwar profitierte Potsdam als "lachender Dritter" von der Nachholpartie zwischen München und Duisburg, doch Turbine-Trainer Bernd Schröder will vor dem Schlussakt gegen den VfL Wolfsburg von der Meisterschale noch nichts wissen.

"Nach unserer Vorstellung beim 0:7 im Pokalfinale gegen Duisburg bin ich erstmal zurückhaltend", sagte Schröder: "Wolfsburg hat fünf ehemalige Spielerinnen von uns, die werden sich den Hintern aufreißen."

Duisburg ist auf Patzer der Rivalen angewiesen

Duisburg ist bei einem Punkt Rückstand auf Potsdam und München hingegen auf Patzer der Rivalen angewiesen, um nach dem Gewinn des UEFA-Cups und DFB-Pokals das Triple perfekt zu machen. "Wir haben einen Lauf und Spaß am Fußball. Mal sehen, was herauskommt", sagte Nationalspielerin Inka Grings vor dem Spiel gegen den SC Freiburg.

Es geht aber nicht nur um die neue Meisterschale, die den alten Pokal als Trophäe ablöst, sondern auch um die Qualifikation zur neuen Champions League. Duisburg ist als UEFA-Pokal-Sieger gesetzt, Potsdam und München benötigen Platz eins oder zwei zur Teilnahme.

Egal wie der Showdown endet, Rummenigge sieht den Frauenfußball in Deutschland nach den großen Erfolgen der Nationalmannschaft auch in der Bundesliga auf dem Vormarsch.

"Die Entwicklung ist äußerst positiv", sagte der Bayern-Boss: "In München wollen wir aber den ruhigen, geduldigen Weg weitergehen. Wir haben auf jeden Fall nicht vor, hier plötzlich große Transfers zu tätigen."

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