Riquelmes Rache

SID
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© Getty

Buenos Aires - Die Gauchos sind mit einem standesgemäßen Sieg in den südamerikanischen Qualifikations-Marathon zur Weltmeisterschaft 2010 gestartet: Per Doppelpack schoss Spielmacher Juan Roman Riquelme seine Argentinier in Buenos Aires zum 2:0 (2:0)-Heimsieg über Chile.

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Es war die kleine "Rache" des 29-Jährigen, der beim FC Villareal in Spanien vom chilenischen Coach Manuel Pellegrini derzeit nicht einmal für die Bank berücksichtigt wird. "Er ist ein Zauberer", lobte Argentiniens Coach Alfio Basile seinen Matchwinner in den höchsten Tönen.

"Mit Riquelmes Magie glänzte die Nationalelf", befand die Online- Ausgabe der Zeitung "Clarin". Die beiden herrlichen Freistoßtreffer des Regisseurs in der 26. und 44. Minute waren Höhepunkte im Spiel einer zwar überlegenen, aber oft auch konfusen Mannschaft.

Messi und Mascherano überragend 

Beim zweimaligen Weltmeister ragten vor 55.000 Zuschauern im Monumental-Stadion auch Barcelona-Jungstar Lionel Messi und Mittelfeldspieler Javier Mascherano vom FC Liverpool heraus. Bayern Münchens Martin Demichelis stand im Abwehrzentrum sehr sicher.

Das Duell der Andennachbarn war besonders deshalb pikant, weil der Gäste-Coach Marcelo Bielsa heißt. Dieser hatte mit den Argentiniern bei der WM 2002 sensationell in der 1. Runde Schiffbruch erlitten, 2004 die Olympia-Goldmedaille gewonnen und sich daheim stets unverstanden gefühlt. Bielsa hatte eine "Überraschung" versprochen, sprach nach dem Abpfiff aber von einer "gerechten Niederlage".

Brasilien unter Druck

Mit dem Sieg setzten die Argentinier den Erzrivalen aus Brasilien unter Druck. Der Rekordweltmeister mit seinen Stars Kaka, Ronaldinho & Co. tritt am Sonntag in Bogotá gegen Kolumbien an. Wie schwer die WM-Ausscheidung in Südamerika ist, machte Kaká klar: "Das ist Krieg", meinte der tiefreligiöse Profi des AC Mailand mit drastischen Worten.

Noch leichter als Argentinien kam Uruguay zum Auftaktsieg. Gegen ein schwaches Team aus Bolivien gaben sich die "Urus" beim 5:0 (2:0) in Montevideo keine Blöße. Die Hellblauen gingen durch Luis Suárez (4.) früh in Führung. Diego Forlán erhöhte (38.), später trafen noch Sebastián Abreu (48.), Vicente Sánchez (67.) und Carlos Bueno (82.).

Aschenputtel siegt in Ecuador

Aber es lief längst nicht alles wie erwartet am 1. Spieltag. Venezuela, das Aschenputtel des südamerikanischen Fußballs, gewann in der 2800-Meter-Höhe von Quito mit 1:0 (0:0) in Ecuador durch José Reys goldenes Tor (69.). Die Ecuadorianer, die 2002 und 2006 an der WM teilnahmen, waren zwar überlegen, nutzten aber ihre Chancen nicht.

Peru und Paraguay trennten sich in Lima 0:0. Dass keine Tore in der langweiligen Partie fielen, lag auch daran, dass beide Teams auf ihre Top-Stürmer verzichten mussten. Perus Paolo Guerrero (Hamburger SV) fehlte wie Claudio Pizarro (FC Chelsea) verletzungsbedingt.

Vier fixe Plätze für Südafrika  

Der 2. Spieltag findet schon am 16./17. Oktober statt. Dabei muss Argentinien in Venezuela antreten, während Brasilien Ecuador empfängt. Das Zehner-Turnier in Südamerika wird nach dem System "Jeder gegen Jeden" mit Hin- und Rückrunde ausgespielt.

Die ersten Vier qualifizieren sich direkt, der Fünftplatzierte bekommt noch eine Chance im Relegations-Duell mit dem Viertplatzierten der Ausscheidung des Verbandes von Mittel- und Nordamerika sowie der Karibik.

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