DFB-Frauen wollen den zweiten WM-Titel holen

Von dpa
Stegemann, DFB
© Getty

Shanghai - Die ersten Geschenke und ein Ständchen von den Teamkolleginnen zum 30. Geburtstag hat sie schon bekommen, doch erst der Sieg im Finale der Weltmeisterschaft würde Kerstin Stegemann so richtig glücklich machen.

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"Natürlich wünscht man sich das. Es ist unser Ziel, zum zweiten Mal Weltmeister zu werden", sagte die Abwehrspielerin, die am Samstag ihren Ehrentag begeht.

Schon vor einem halben Jahr hatte sie im Kreise des  Nationalteams angekündigt, sie wolle ihren Geburtstag in China feiern. Damals stieß sie noch auf Skepsis, und die Mitspielerinnen ließen sich ein Versprechen abringen. So durfte sich die 168-malige Nationalspielerin im Mannschaftshotel "Hua Ting" über ein extra langes Ständchen mit unzähligen Strophen von Birgit Prinz & Co. freuen.

Auf ihren Geburtstag mit Freunden und Familie anstoßen wird sie aber erst nach der Rückkehr aus China. Doch Stegemann hätte nichts dagegen, wenn die große Party schon am Sonntag nach dem Finale gegen Brasilien steigen würde. "Zur Not feiere ich drei Tage durch."

Feier am Frankfurter Römer

Sie kann sich auf einige Festivitäten einstellen. Nach der Landung auf dem Frankfurter Flughafen wird die Berufssoldatin zwar nicht mit militärischen Ehren empfangen. Doch egal ob Weltmeister oder "Vize" - eine große Feier am Frankfurter Römer ist längst geplant.

Danach geht es endlich nach Hause. Nach exakt vier Wochen in Fernost freuen sich alle auf daheim.

Die Null soll stehen

Doch zuvor werden die Spielerinnen nach fünf WM-Spielen ohne Gegentor die letzten Kräfte mobilisieren. "Wir wollen auch im Finale zu Null spielen. Unsere Abwehr hat sich im Turnier-Verlauf immer besser eingespielt", sagte Stegemann selbstbewusst.

Natürlich ist allen klar, dass dies kein leichtes Unterfangen ist gegen die technisch brillanten Brasilianerinnen, die von der Weltfußballerin Marta angeführt werden. "Das wird kein Selbstläufer", meinte Ariane Hingst. "Aber wir haben uns kontinuierlich gesteigert. Wenn wir jetzt nicht Weltmeister werden, sind wir selber Schuld."

Brasilianerinnen wollen Geschichte schreiben

Doch nicht nur das DFB-Team, das als erste Mannschaft den Frauen-WM-Titel erfolgreich verteidigen könnte, auch Brasilien will Geschichte schreiben. Erstmals stehen die Südamerikanerinnen im Endspiel.

Dabei haben sie den Nachteil der um einen Tag kürzeren Regenerationszeit. Während Deutschland sein Halbfinale gegen Norwegen (3:0) am Mittwoch bestritt, mussten die Ballzauberinnen vom Zuckerhut am Donnerstag (4:0 gegen die USA) ran und trafen erst am Freitag in Shanghai ein.

Dennoch sind sie zuversichtlich. "Wir haben jetzt die Chance unseres Lebens. Der Titelgewinn würde dem brasilianischen Frauenfußball noch viel mehr Aufschwung geben", betonte Mittelfeldspielerin Daniela.

Wie ihre Kolleginnen führt sie in der Heimat bisher ein Schattendasein und kämpft um ein wenig Anerkennung.

Australierin pfeift Finale

Schiedsrichterin im Finale ist Tammy Ogston aus Australien, teilte der Fußball-Weltverband FIFA mit. Vielleicht ein gutes Omen für die DFB-Elf. Denn Ogston pfiff schon das deutsche 11:0 im Eröffnungsspiel gegen Argentinien und das 3:0 im Viertelfinale gegen Nordkorea.

Für das Spiel um Platz drei zwischen den USA und Norwegen am Sonntag, wurde Gyoengyi Gaal (Ungarn) angesetzt. Dann kommen auch zwei weitere Deutsche zum Einsatz: Miriam Dräger (Bad Sobernheim) steht als Assistentin an der Linie, Christine Beck aus Magstadt hat die Verantwortung als als vierte Offizielle.

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