Pacult: Leipzig ist "höchstinteressante" Aufgabe

SID
Er will den Verein nach oben bringen: Peter Pacult ist der neue Trainer von RB Leipzig
© Getty

Als neuer Trainer soll Peter Pacult Viertligist RB Leipzig in den nächsten Jahren näher an die Bundesliga führen. Für den Österreicher ist es eine große Herausforderung.

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Der Druck ist enorm, der Aufstieg in der nächsten Saison Pflicht: Peter Pacult steht beim ambitionierten Regionalligisten RB Leipzig vor seiner bislang wohl schwierigsten Aufgabe. Trotzdem zeigte sich der 51 Jahre alte Österreicher vor dem Beginn der neuen Herausforderung betont gelassen.

"Ich will den Verein nach vorne bringen und schaue dabei nicht auf die Liga. Sportlich handelt es sich in Leipzig aber ohne Frage um eine höchst interessante Aufgabe", sagte Pacult bei seiner offiziellen Vorstellung am Donnerstag.

Die Sachsen müssen sich aber nach einem neuen Sportdirektor umsehen. Ex-Bundesligaprofi Thomas Linke ist am Mittwochabend überraschend von diesem Amt zurückgetreten, obwohl er es erst seit dem 21. Februar dieses Jahres inne hatte.

Linke-Rücktritt aus persönlichen Gründen

Offiziell sollen "persönliche Gründe" den Ausschlag gegeben haben. Allerdings soll sich Linke intern für eine regionale Trainerlösung eingesetzt haben. Demnach befürwortete er einen Mann, der Regionalliga und Umfeld kennt. Linkes Rücktritt wurde eine Stunde vor der Verpflichtung Pacults bekannt gegeben, was einen Zusammenhang noch wahrscheinlicher macht. Einen Nachfolger für den früheren Innenverteidiger von Bayern München ist noch nicht in Sicht.

Die Gerüchteküche um Pacult, der einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb, brodelte schon seit einigen Wochen. Als der Trainer am 11. April bei Rapid Wien entlassen wurde, soll er bereits in Verhandlungen mit Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz gestanden haben. Pacult hatte eine Verbindung zu diesem Zeitpunkt jedoch immer bestritten.

Vier Wochen nach Trennung von Rapid Wien

Jetzt merkte er an: "Ich bin froh, dass ich nach dem überraschenden Rausschmiss in Wien eine neue Aufgabe gefunden habe." Der österreichische Rekordmeister gab vor knapp vier Wochen als Grund für die Trennung trotzdem einen "massiven Vertrauensbruch zwischen Klubführung und Trainer" an.

Pacult wirkte bei seiner Vorstellung entspannt, kam in rotem Pullover und Jeans. Zweifelsohne tritt er in Leipzig aber ein schweres Erbe an. Vorgänger Tomas Oral scheiterte mit der Millionen-Truppe am angepeilten Aufstieg in die 3. Liga und einigte sich mit dem Klub bereits auf eine Auflösung des Vertrages zum Saisonende.

Der Plan gerät ins Stocken

Der im Jahr 2009 geplante Durchmarsch von der 5. Liga bis in die Bundesliga geriet damit schon im zweiten Jahr ungeplant ins Stocken. Aktuell stehen die Leipziger in der Nord-Staffel der Regionalliga auf einem enttäuschenden vierten Rang. Der Rückstand auf Tabellenführer Chemnitzer FC beträgt vier Spieltage vor dem Saisonende satte 13 Punkte.

Mit Pacult, der seine Arbeit zum Sommer-Trainingsstart am 27. Juni beginnen wird, soll nun alles besser werden. "Wir werden eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Dafür werden wir bis zum Saisonstart arbeiten", sagte der ehemalige Bundesligaprofi, der seit 2006 Trainer bei Rapid Wien war.

Als Profi brachte es der Stürmer auf 24 Länderspiele für Österreich. Erfahrung im Osten Deutschlands sammelte Pacult bereits als Trainer von Dynamo Dresden in der Saison 2005/2006. Aus dieser Zeit bringt er jetzt auch seinen Co-Trainer Tom Stohn mit. Zudem wird das Trainerteam um Fitness-Coach Christian Canestrini ergänzt.

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