"Es war spannender als je zuvor"

SID
Fußball, Regionalliga Süd, Bilanz, FSV Frankfurt, FC Ingolstadt, Bernd Reisig, SV Sandhausen
© Getty

Leipzig - Die Regionalliga Süd hat sich mit einem Zuschauer-Rekord in die Viertklassigkeit verabschiedet. 882.678 Fans verfolgten die insgesamt 306 Partien.

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Das waren im Vergleich zum Vorjahr 195.968 Zuschauer mehr und lag vor allem auch an dem spannungsgeladenen Saisonfinale, bei dem sich Neuling FSV Frankfurt und Senkrechtstarter FC Ingolstadt punktgleich durchsetzten.

"Dass es spannender als in den letzten Jahren war, hat man an den Zuschauerzahlen gemerkt", sagte Hans Scheuerer, Geschäftsführer des für die Südstaffel zuständigen Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV).

Neulinge prägen das Niveau im Süden

Während vor allem die Neulinge und vermeintlichen Außenseiter das Spitzenniveau der Staffel Süd prägten, blieben die etablierten Klubs und vor allem die Zweitliga-Absteiger auf der Strecke.

"Die Tendenz aus den Vorjahren war so schlecht, das muss man erstmal wieder aufholen. Ich habe vor der Saison keinen der beiden Vereine auf einem Aufstiegsplatz gesehen und das hat sich am Ende auch bewahrheitet", sagte Scheuerer zum Abschneiden der SpVgg Unterhaching und des SV Wacker Burghausen, die wenigstens die Qualifikation zur neuen 3. Liga schafften.

"Die Einführung der Profiliga hat dazu geführt, dass die Vereine bis zum Schluss alles geben mussten", meinte Manager Tobias Gebert, der mit Neuling SV Sandhausen knapp den Zweitliga-Aufstieg verpasste.

Reisig: "Haben mit dem Aufstieg nicht gerechnet"

Überwältig vom Erfolg seines Teams war auch FSV-Manager Bernd Reisig: "Mit dem Aufstieg haben wir nicht gerechnet. Wir wollten Platz zehn erreichen, um uns für die neue 3. Liga zu qualifizieren. Das haben wir sehr schnell geschafft, also wollten wir das kleine Wunder dann auch perfekt machen."

Einziges Manko in der abgelaufenen Saison war die Torquote. 782 Treffer gab es insgesamt, das waren 2,55 pro Spiel und 45 weniger als im Vorjahr. Schlusslicht FSV Oggersheim schoss im Schnitt gerade einmal 0,5 Tore pro Spiel und durfte in dieser Saison nur 17 Mal jubeln. Zudem gab es mit 74 "Buden" auch die meisten Gegentreffer.

In der Zuschauer-Statistik gehörte der FC Bayern München nicht gerade zu den beliebtesten Klubs. Die Heimspiele der zweiten Mannschaft wurden im Schnitt mit 957 Fans besucht. Die Negativ-Wertung gewann allerdings der SV Elversberg mit 600 Zuschauern pro Spiel.

Die Nerven lagen blank

Wie blank die Nerven einiger Vereinsverantwortlichen in der harten Qualifikations-Saison lagen, bewiesen die insgesamt zehn Trainer- Wechsel (Vorjahr neun). Alles richtig dabei machte der FC Ingolstadt, der im Januar Thorsten Fink für Jürgen Press holte und am Ende den Zweitliga-Aufstieg feierte.

Prominentestes "Opfer" war Werner Lorant, der bei in Unterhaching selbst Schluss und somit den Weg für Ralph Hasenhüttl frei machte.

Wie hoch auch die Bereitschaft zum Risiko einiger Vereine war, beweist die Tatsache, das die Sportfreunde Siegen nur zwei Tage nach Saisonschluss einen Antrag auf Insolvenz gestellt haben. Zuvor war es dem Verein nicht gelungen, eine aktuelle Deckungslücke in Höhe von 500.000 Euro zu schließen.