Gratulationen unerwünscht

SID
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Ingolstadt - Gratulationen wehren die Verantwortlichen noch ab, angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz und noch zwei ausstehenden Spielen ist dem Spitzenreiter FC Ingolstadt der Aufstieg in die 2. Liga aber kaum noch zu nehmen.

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Sollte beim Tabellenzweiten FSV Frankfurt (Sa., 14 Uhr im LIVESCORE) ein Sieg gelingen, würden die Oberbayern sogar vorzeitig ihr Meisterstück machen.

Als Vater des Erfolges gilt Trainer Thorsten Fink. Der 40-Jährige, als Spieler mit dem FC Bayern München 2001 Champions-League-Sieger, hat die Mannschaft in der Winterpause von Jürgen Press übernommen, der im Umfeld und bei den Fans wenig akzeptiert war.

Profifußball nach 27 Jahren?

Tabellensechster war die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt. Mit einer Erfolgsserie von neun Spielen ohne Niederlage brachte Fink den erst 2004 gegründeten Fusionsklub an die Tabellenspitze.

Die immer zahlreicheren Fans (5713 Zuschauer waren es am vergangenen Wochenende) dürfen deshalb zurecht davon träumen, dass nach mehr als 25 Jahren Pause bald wieder Zweitligafußball in der 120.000-Einwohner-Stadt zu sehen sein wird.

Zwischen den Jahren 1978 und 1981 spielten die beiden Gründungsvereine, MTV und ESV Ingolstadt, schon einmal jeweils zwei Jahre in der zweithöchsten Klasse.

Neues Stadion benötigt 

Dabei hat der junge Verein alle Mühe, mit dem rasanten Erfolg der Mannschaft Schritt zu halten. Vor allem eine geeignete Spielstätte muss her.

Das aktuell genutzte MTV-Stadion ist mit einer Kapazität von nur 6000 Zuschauern nicht zweitligatauglich, der Bau der seit langem anvisierten neuen Arena soll erst am 11. Juni vom Stadtrat endgültig beschlossen werden.

Also bleibt dem Klub nichts anderes übrig, als das marode ESV-Stadion für rund zwei Millionen Euro zu sanieren. Für maximal zwei Jahre will der DFB dies als Übergangslösung akzeptieren.

Bezahlen muss dies der Verein, der sich finanziell im Wesentlichen auf die Zeitarbeitsfirma vom Aufsichtsratschef Peter Jackwerth sowie immer mehr auch auf Trikotsponsor Audi verlassen kann.

Vornehmlich diese beiden Geldgeber dürften auch dafür sorgen, dass der Kader im Falle des Aufstiegs ausreichend verstärkt werden kann.

Weitere Neuverpflichtungen geplant

Trainer Fink ("Wir wollen unbedingt den guten Teamgeist beibehalten") und Sportmanager Harald Gärtner betonen zwar immer wieder, dass die Mannschaft nur punktuell verändert werden soll, im Umfeld rechnet man aber damit, dass mit Erreichen des Saisonzieles drei oder vier Hochkaräter vorgestellt werden.

Bislang stehen mit dem Augsburger Zweitligaspieler Sören Dreßler und den beiden 20-jährigen Talenten Valdet Rama (VfL Wolfsburg II) und Jakob Dallevedove (FC Schalke II) erst drei Neuverpflichtungen fest. Aber wer weiß, was passiert, wenn man ab Samstagnachmittag in Ingolstadt Planungssicherheit herrscht.