Fink in Ingolstadt auf Erfolgskurs

SID
Thorsten, Fink, Bayern, Arsenal, Vieira
© Getty

Ingolstadt - Als Spieler agierte Thorsten Fink im defensiven Mittelfeld, als Trainer bevorzugt der 40-Jährige die Offensive. "Vielleicht habe ich meine Mannschaft mit dem Bayern-Gen infiziert", mutmaßt der ehemalige Profi des FC Bayern München.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Am 5. Januar übernahm der gebürtige Dortmunder den FC Ingolstadt aus der Fußball-Regionalliga Süd, seitdem gewann Fink mit seiner Mannschaft alle vier Liga-Partien und steht auf Platz 1.

Schon zu seinem Amtsantritt hatte der Champions-League-Sieger von 2001 das Ziel ausgegeben: "Ich will nicht Dritter und nicht Zweiter werden ­ ich will als Erster in die 2. Bundesliga aufsteigen."

Ingolstadt soll keine Durchgangsstation sein

Fink war bis zu seinem Karriereende bei den Amateuren des FC Bayern im Sommer 2006 ein Teamspieler, diese Haltung hat er für seine zweite Laufbahn übernommen.

"Die Mannschaft hat von mir gelernt, dass Eigeninteressen zurücktreten müssen", erklärt der 367-fache Bundesliga-Spieler. "Jeder Spieler muss daran denken, was er für das Team tun kann und nicht, was das Team für ihn tun kann."

Nach eineinhalb Jahren als Trainer bei RB Salzburg soll Ingolstadt keine Durchgangsstation sein. "Ich möchte hier langfristig etwas aufbauen, ich will gemeinsam mit der Mannschaft und dem Verein wachsen", sagt der dreimalige DFB-Pokalsieger.

"Es ist hier aber nicht so einfach wie vielleicht in Hoffenheim, weil wir uns in kleineren Schritten nach oben bewegen." Peter Jackwerth, Ingolstadts Aufsichtsratschef, ist von Fink überzeugt: "Er ist ein unverbrauchter Mann, der uns nach vorne bringt."

Fink hat keinen eigenen Stil

Von Trainern wie Ottmar Hitzfeld oder Winfried Schäfer hat Fink lernen können, führt­ die Ingolstädter aber auf seine eigene Art.

"Der Stil des Trainers Thorsten Fink zeichnet sich dadurch aus, dass er überhaupt einen besitzt", sagte er. "Ich habe eine klare Vorstellung von meinem Spielsystem: Wir wollen agieren, nicht reagieren. Wenn meine Mannschaft weiß, was ich von ihr verlange und was sie machen soll, muss sie auch nicht vor einem Gegner wie Real Madrid kuschen."

Auf der Suche nach einem großen Verein

Die insgesamt neun Jahre bei den Profis und Amateuren des FC Bayern bis zu seinem Rücktritt haben Fink am stärksten beeinflusst, das zeigt sein Selbstvertrauen.

"Meine große Stärke besteht darin, eine Mannschaft führen zu können", sagt der Fußball-Lehrer. "Deshalb würde ich mir durchaus einen Verein wie die Bayern zutrauen."

Sollte Ingolstadt der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen, möchte Fink auf seine aktuelle Mannschaft setzen. "Ich halte nichts davon, den jetzigen Kader großartig zu verändern. Ich möchte lieber den Teamgeist erhalten. Der bringt mir am Ende mehr Punkte."