Zwickau bestreitet rechtsradikale Gesänge

SID
Zwickau-Trainer Uwe Ferl: Hat einer seiner Spieler rechtsradikale Parolen von sich gegeben?
© Getty

Überraschende Kehrtwende beim FSV Zwickau: Der Oberligist hat die Vorwürfe von rechtsradikalen Fangesängen entgegen einer ersten Stellungnahme zurückgewiesen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Überraschende Kehrtwende beim FSV Zwickau: Der Oberligist hat die Vorwürfe von rechtsradikalen Fangesängen beim Spiel gegen Erzgebirge Aue II entgegen einer ersten Stellungnahme scharf zurückgewiesen.

"Verfassungsfeindliche Gesänge wurden weder von den Offiziellen, Spielbeobachtern, Polizei und Sicherheitsorganen wahrgenommen", hieß es in einer offiziellen Erklärung des FSV nach einer eigenen Untersuchung: "Die seitens einiger Medien verbreitete Darstellung zum Verhalten unserer Fans [...] beruht offensichtlich auf gezielt überzogenen und nicht zutreffenden Informationen."

Staatsschutz auf den Plan gerufen

Nach Berichten über angebliche Fangesänge hatte Anfang der Woche der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Unter anderem sollen einige Anhänger in Anspielung auf die rechtsradikale Terrorzelle Nationalsozialister Untergrund (NSU) "Terrorzelle Zwickau - olé olé olé" gesungen haben. Dem NSU werden mindestens zehn Morde in den vergangenen Jahren zur Last gelegt.

FSV-Präsidiumsmitglied Gerhard Neef vollzog auch im Fall einer rechtsradikalen Parole in der Mannschaftskabine eine Rolle rückwärts. Am Dienstag hatte Neef erklärt, ein Spieler habe zugegeben, "Sieg, Sieg"-Rufe mit einem "Heil" kommentiert zu haben. Der Ruf "Sieg-Heil" steht in Deutschland unter Strafe.

Zwickau widerspricht sich

Nach Angaben der "Freien Presse" sage er jetzt nur, er gehe davon aus, dass sich der Spieler mannschaftsintern melden werde.

In einer ersten Stellungnahme hatte der Verein die Vorkommnisse noch verurteilt. "Der FSV verwahrt sich mit Nachdruck gegen jedwede Form politisch motivierten Extremismus in unserer Gesellschaft", hieß es in einer ersten Mitteilung.

Die Tabelle der Oberliga Süd