Podolski sorgt für Irritationen

SID
Lukas Podolski kommentiert als erster ausländischer Spieler die Vorkommnisse im türkischen Militär
© getty

Weltmeister Lukas Podolski hat in den sozialen Netzwerken für Irritationen gesorgt. Der 30 Jahre alte Profi von Galatasaray Istanbul veröffentlichte unter anderem bei Twitter und Facebook ein Bild von sich, auf dem er mit einem militärischen Gruß vor einer türkischen Flagge posiert.

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"Mein Herz ist mit euch, den für die Fahne gefallenen türkischen Soldaten. Dem türkischen Volk mein Beileid", schrieb der Nationalspieler dazu.

Am Nachmittag äußerte sich Podolski zu dem Post, der ihm vor allem außerhalb der Türkei viele negative Kommentare einbrachte. "Sorry, das sollte keine politische Aktion sein, sondern eine Ehr- und Beileidsbekundung für gefallene türkische Soldaten. Der erste Text wurde mir vom Verein vorgegeben. Jetzt habe ich ihn geändert", sagte er der Bild-Zeitung. Der entschärfte Text lautete: "Mein Herz ist bei allen toten Soldaten! Herzliches Beileid an die Türkei."

"Post war missverständlich"

Am Abend äußerte sich Podolski auch bei Facebook. "Mein Post war missverständlich, das wollte ich natürlich nicht. Also: Ich liebe die Türkei, das Land und die Menschen hier", so Podolski. Ihn habe die Geschichte eines toten Soldaten berührt und er habe Respekt zeigen wollen für eine Nation, die ihn mit offenen Armen aufgenommen hätte. "Nicht mehr und nicht weniger. Ich mache keine Politik und verurteile niemanden. Habe ich nie und dabei bleibt es auch. Jeder gefallene Soldat auf der Welt ist einer zuviel, egal wofür er kämpft", so Podolski.

In der Türkei herrscht derzeit ein gewaltsamer Konflikt zwischen dem Staat und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien, die nach einer gescheiterten Waffenruhe derzeit wieder eskaliert, hat seit Juli nach offiziellen Angaben der türkischen Regierung mehr als 2000 Todesopfer gefordert.

Einige türkische Spieler haben zuletzt mit dem militärischen Gruß Tore gefeiert. Podolski ist aber der erste ausländische Spieler, der diese Geste in der Öffentlichkeit zeigt.

Lukas Podolski im Steckbrief

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